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Zucker, Apparate und Einrichtungsgegenftände für Zuckerfabriken. 17
Die Zuckerraffinerie von Boriffovsky & Sohn inMoskau bringt jähr-
lich 400.000 Pud (1 Pud = 16'338 Kilogramm) raffinirten Zuckers in den Handel,
mittelkörnige bis grobkörnige, ftark gebläute Waare, Hutzucker, welche in fehr kurzer
Zeit nach dem patentirten Verfahren des Leiters diefer Fabrik Herrn Alexander
Herbft und zwar in 24 Stunden, ftatt wie gewöhnlich in 8 Tagen, ausgedeckt und
getrocknet werden. Aufser Hutzucker waren auch Proben von Würfelzucker aus-
geftellt. Gröfser noch wie diefe Raffinerie ift die vonBrodsky in Lebedin
(Gouvernement Kiew), welche eine halbe Million Pud Raffınade im Werthe von
5 Millionen Rubeln erzeugt. Sie arbeitet mit 10 Dampfkeffeln von 365 Pferde-
kraftund befchäftigt über 500 Arbeiter. Diefe Fabrik fandte jedoch nur kleine, ftark
gebläute und etwas durchftochene Raffınadbrote ein.
Betrachten wir zunächft die Produdte des Warfchauer Gouver-
nements:
Die Erzeugniffe der nach dem Macerationsverfahren von Bobrinsky arbeiten-
den Zuckerfabrik vonLöwenberginRouda-Pobianitza waren durch grofs-
körnige Rohzuckerundkleine, feinkörnige Raffinaden repräfentirt. Diefe alte Fabrik
erzeugt 100.000 Pud raffinirten Zuckers. Zu den älteften 1837 errichteten ruff-
fchen Fabriken gehören jedoch die von Nathanfon in Gouzow, welcher Hut-
zucker und fchönen Kryftallzucker eingefchickt hatte und 200.000 Pud Zucker
im Werthe von ı!/, Million Rubel erzeugt, mit 26 Dampfmafchinen von 260 Pferde-
kraft und 600 Arbeitern arbeitet, und dievon Epftein inHermanow,von der-
felben Gröfse wie die vorige Zuckerfabrik, die vorzügliche raffinirte Hutzucker
ausgeftellt hatte.
Zu den fchönften rufffchen Zuckern müffen wirdievon Janaczin Josefow
(Warfchau) beftehend in Kryftallzucker, raffinirtem Brotzucker und Stückzucker
zählen, die Erzeugniffe einer neueren, erft 1865 errichteten 130.000 Pua Zucker
jährlich erzeugenden Fabrik, welche nach dem Diffufionsverfahren mit Dampf-
mafchinen von 232 Pferdekraft arbeitet und 1000 Arbeiter befchäftigt.
Berfon in Tzesk hatte fowohl Raffinaden, Kryftallzucker von fchönem
grofsen Korn, Rohzucker erften und zweiten Produdtes, Stückzucker in Ziegel-
form mit Syrup gedeckt, fowie Exportbrote ausgeftellt, erzeugt über 10.000 Pud
Roh- und Weifszucker, befitzt 22 Diffuseure, und gebietet über bedeutende Arbeits-
kräfte. Berson in Mikhailow brachte zwar fchön weifse, aber etwas poröfe,
gedeckte und ungedeckte Melisbrote, gelben Graupenzucker, weifsen Sandzucker
und Saftzucker in Stücken zur Schau. Die Fabrik arbeitet mit Preffen und Macera-
tionscylindern und producirt jährlich etwa 60.000 Pud Zucker. Endlich haben
wir noch zu den Fabriken diefes Gouvernements die Diffufionsfabrik und Raffinerie
Leonow zu zählen, die durch hübfche, weıfse, etwas durchftochene Brote, dann
durch mit Dampf gedeckte, in Ziegelform gebrachte, in Form einer Pyramide auf-
gefchlichtete Zuckertafeln vertreten war und die doppelte Zuckererzeugung der
Mikhailower Fabrik nachweift, zu rechnen.
Zu den Zuckerfabriken des Gouvernements Kiew gehören aufser der
Eingangs erwähnten Raffinerie noch die Zuckerfabrik der Herren Jakhnenko
& Simirenko in Goroditschtsche, welches Haus durch raffinirte, gut
gekochte und fchön gedeckte Brote und Kryftallzucker repräfentirt war und
jährlich in mehreren zerftreut liegenden Zuckerfiedereien beinahe , Million
Pud Zucker im Werthe von 31/, Millionen Rubel erzeugt.
Sämmtliche Fabriken arbeiten mit Dampf, befchäftigen 426 hydraulifche
Preffen, 23 Vacuums und Verdampfapparate, 50 Centrifugen und 3.000 Arbeiter,
was uns einen annähernden Begriff von den grofsen Leiftungen der ruffifchen
Fabriken geben kann. Recht nett nahmen fich auf einem achtfeitigen Tabernakel
in acht kleinen Kapellen die Raffinadzucker der jungen Kiewer Zuckerraffinerie
(Adtiengefellfchaft) aus, mit einer jährlichen Zuckererzeugung von 800.000 Puä
Zucker, im Werthe von 6 Millionen Rubel, der gröfsten rufßfchen Zuckerfabrik,
welche 14 Dampfmafchinen mit 220 Pferdekraft und aufserdem noch 600 Arbeiter
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