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15 Franz Leibenfroft.
Rebel und Quetfchmafchinen. von den oben angeführten Ländern
eingefchickt, boten nichts befonders Neues.
Von Verkorkungsmafchinen, zumeift nach älteren Principien, fiel
nur eine aus Lübeck mit neuerer Conftrudtion und fehr zweckmäfsig erfcheinend,
auf, doch mufs auch hier die Verwendung in der Praxis erft ihre Nutzbarkeit ent-
fcheiden. Von Flafchenkapfelir-Mafchinen wareine in der englifchen
Abtheilung als neue Erfindung zu bezeichnen, von deren guter Leiftungsfähig-
keit man fich auch fchon überzeugt hat. Allein fie ift bereits bekannt und dem
Fachmann nicht neu.
Auch einige Filtrirmafchinen, aus dem deutfchen Reiche ausgeftellt
mit neueren erprobten Verbefferungen erfchienen fehr zweckmäfsig.
Die ausgeftellten Gährungs- und Moftlüftungs- Apparate aus
Deutfchland, Frankreich und Oefterreich boten nichts Erwähnenswerthes.
Mit Pafteurifeur- und Fafsausdämpfungs-Apparaten, wurden
feit der letzten Parifer-Weltausftellung die verfchiedenartigften Verfuche gemacht,
da man deren Wichtigkeit immer mehr und mehr kennen lernte.
Es ift dabei auch ein grofser Fortfchritt bemerkenswerth und wie die gegen-
wärtige Ausftattung zeigte, wurden obbenannte Apparate von Frankreich, Deutfch-
land, Oefterreich-Ungarn in allen Gröfsen für kleinere und gröfere Unternehmun-
gen neu erzeugt. Eine wefentliche Verbefferungin jenen grofsen Pafteurifeur-Appa-
raten, wo man denüberflüffigenDampf gleichzeitig zum Ausdämpfen mitWein
für neue Fäffer verwenden kann, fand viel Beifall.
Flafchenfüllungs-Apparate warenin derenglifchen und franzöfifchen
Abtheilung fehr fchön für das Auge ausgeftellt. Es mufs aber fehr bezweifelt
werden, dafs diefe Apparate in ihrer eigenthümlichen Conftruction für den gröfseren
Gebrauch zweckentfprechend find. Unter den Flafchenlacke dürften an Schön-
heit der Farben und Feinheit die franzöfifchen und deutfchen unbedingt die öfter-
reichifchen übertreffen. Ebenfo find die öfterreichifchen Flafchenkapfeln,
fowohl die weifsen als die gefärbten, am wenigften fchön, zweckmäfsig und gut, und
find von jenen aus Frankreich und Deutfchland bei Weitem übertroffen worden. Es
ift kaum zu glauben, dafs diefer Artikel vermöge feiner guten Qualität und fchöner
Farbe, wie fieeben in Frankreich und Deutfchland angewendet wird, durch die Jahre
hindurch noch immer aus dem Auslande nach Oefterreich eingeführt werden foll.
Etwas Sorgfalt und Mühe könnte auch in Oefterreich ein fehr gutes Gefchäft
begründen. Freilich ftellen fich heute noch die vom Ausland bezogenen Kapfeln
trotz des hohen Zolles billiger als die im Inland erzeugten.
Weinetiquetten haben wir frühere Jahre der Billigkeit und Eleganz
wegen viele aus Deutfchland bezogen; in den letzteren Jahren aber haben die
inländifchen Anftalten.fo viele Fortfchritte gemacht, dafs fie die auswärtige Con-
currenz fo ziemlich befeitigt haben.
Weinfchläuche aus Guttapercha waren nur einige nach alten Syftemen aus-
geftellt, die übrigens auch ganz zweckmälfsig find, wenn fie bei Biegungen nicht
fo leicht gebrechlich wären. — Amerika, England, Frankreich, Deutfchland und
Oefterreich hatten auch einige Kautfchukfchläuche ausgeftellt, die wenig
Befonderes zeigten. Wie uns durch die Jahre hindurch die Erfahrungen gezeigt
haben, find die amerikanifchen und englifchen Schläuche noch die beften Fabricate
gewefen, jedoch vollkommen gut können wir auch diefe für alle gröfseren und
kleineren Etabliffements doch fo wichtigen Artikel noch lange nicht nennen und
ift es fehr zu bedauern, dafs auch bei diefer Ausftellung nichts Neues oder
irgend eine Verbefferung aufgetreten ift.
Alle diefe Schläuche erfüllen ihren Zweck recht gut als Waffer- oder Bier-
fchläuche; beim Gebrauche für Wein aber zeigen fie viele Uebelftände. Im fteten
Gebrauch nämlich löft ich durch die Weinfäure der innere Theil leicht auf und
die Schläuche wachfen inwendig fo fchnell zufammen, dafs keine Flüfligkeit mehr
durchgehen kann. Man hat verfucht, die Kautfchukfchläuche defshalb inwendig
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