34 Guftav Noback,
Diefe drei Städte confumirten demnach 378.001 Schäffel Malz, was von
dem ın ganz Baiern confumirten Malzquantum nicht weniger als IQ Percent
ausmacht.
Indem noch darauf aufmerfam gemacht werden mufs, dafs Baiern erheblich
mehr Hopfen producirt, als die Brauereien felbft confumiren und bei gutem Aus-
fall der Gerftenpreife ein verhältnifsmäfsig nicht hoher Gerften-Import zur Deckung
des Bedarfes von Braugerfte erforderlich ift, wird auf die Beftimmung der Bier-
production per Kopf der Bevölkerung übergegangen.
Die Bevölkerung Baierns in fieben Regierungsbezirken mit Ausfchlufs der
Pfalz (jenfeits des Rheins), welche bei den vorftehenden Malzverbrauchs - Ueber-
fichten nicht mit einbezogen worden ift, beträgt 4,198.355 Einwohner; die Bier-
produdiion war im Jahre 1872 10,103.805 Hektoliter, fo dafs auf jeden Ein-
wohner ein Quantum von 240.6 Liter producirten Bieres entfallen.
Etats-Jahr vom ı. Juli
Steuer-Summe fl. Verfteuertes Malz-Quantum
in Simri
Württemberg. In Bezug auf Bierprodudtion fteht Württemberg feinem
Nachbarlande Baiern würdig zur Seite, die officiellen Liften über Bierbrauerei
i weifen eine rapide Steigerung auf.
N Die in Württemberg eingeführte Steuer wird für Malz erhoben und beträgt
per ı Simri (= 23 Zollpfund) Malz 24 Kreuzer*.
Aus dem verfteuerten Malzquantum läfst fich durch Schätzung die erzeugte
Biermenge mit ziemlicher Genauigkeit beftimmen.
Die Zahl der im Jahre 1871/72 in Württemberg in Betrieb gewefenen
Brauereien ift 2510; diefelben verarbeiteten circa 6,077.159 Simri Malz.
In welch rapidem Verhältniffe die Bierbrauerei Württembergs geftiegen
ift, zeigt die nachftehende Tabelle am deutlichften :
Verfteuertes Malz-
Quantum in Pfunden
II IE) 1852/53 801,681°43 2,004.203 46,096.669
ni 1853/54 704.372'15 1,700.931 40,501.413
I 1854/55 709.114'31 1.731.120 39,815.760
1855/56 802.124'23 2,005.311 46,122.153
N 1856/57 1,216.981:9 3,042.452 09.976.396
| 1857/58 993.518°37 2,408.795 55,402.285
m, 1858/59 1,080.516°14 2,701.290 62,129.070
vl 1859/60 1,228.945°8 3,072.336 70,663.728
| 1860/61 959.350'22 2,398.376 65,172.048
1861/62 1,316.596 17 3,291.491 75.704.293
1802/03 1,443.814:36 3,009.536 83,019.328
1863/04 1,553.862°11 3,884.056 89.347.088
1864/05 1,6021.102'36 4,052.756 93,213.388
1805/06 2,022.364'42 5,055.912 110,285.976
EriE 1866/67 1,925.948°31 4,814.871 1I0,742.033
I 1 1267/08 1,584.205°9 3,960.513 91,091.799
j 1808/09 1,843.454'39 4,189.070 96,362.410
u 1869/70 2,210.479'25 5.023'817 115,547.791
1 1870/71 2,036,306°39 4,627.970 100,443.310
1871/72 2,917.035'52 0,077.158 139.774:734
* Vom ı. Jänner 1872 an bezahlt ı Centner ungeschrotenen, trockenen, wie ein-
gefprengten Malzes, einfchliefslich eines Steuerzuschlages von 20 Percent, 2 fl. 5 kr. Malz-
fteuer, wobei jedoch vom Brutto-Centner ohne Unterfchied der Art der Verpackung 2 Pfund
Tara bei der Steuerberechnung abgehen — ein Steuerfatz, der gleichbedeutend ift mit 24 Kreu-
zer per Simri und 20 Percent Zufchlag. (r Simri = 2215 Liter oder 23 Zollpfund Malz,
8 Simri = ı Württemberger Schäffel).
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