66 Guftav Noback.
Die Menge des zu quetfchenden Malzes, fowie die Feinheit des Schrottes läfst
fich durch angebrachte Stellfchrauben fchnell und leicht reguliren.
Das von gleicher Firma ausgeftellte Patent-Maifchwerk umfafst einen eifer-
nen Maifch- fowie den eifernen Läuterbottich, welche auf einem combinirten
eifernen Säulengeftelle in gleicher Höhe derart fituirt find, dafs vom Maifch-
bottich die Maifche in die tiefer liegende Maifchpfanne und aus dem Läuter-
bottich die Würze durch den Grant in die tiefer liegende Würzpfanne von felbft
abfliefsen können. Diefe Gruppirung der Bottiche ermöglicht es, dafs während
des mehrftündigen Abläuterns (welches fich nicht forciren läfst) durch das
felbftändige Abfliefsen der Würze in die Pfanne der Betrieb einer Würzepumpe
gänzlich entfällt.
Die zum Betriebe der Maifch- und Treberaufhackmafchine dienenden
Transmiffionswellen find unterhalb der Bottiche auf einem eifernen Trägergeftelle
gelagert und vermitteln die Bewegung auf genannte Mafchinen durch Frictions-
Keilräder. Die Aus- und Einrückung diefer Keilrädchen erfolgt mittelft Hand-
rädchen auf Schraubenfpindeln. Es gewährt diefe Art des Antriebes den Vor-
theil, dafs weder Riemen noch Zahnradüberfetzungen erforderlich find.
Durch eben folche Keilrad-Transmiffion werden auch die erforderlichen
Vorgelegswellen der Centrifugal-Maifch- und Würzepumpen von der erwähnten
Hauptwelle aus in Bewegung gefetzt.
Ein weiterer Hauptvortheil diefer Maifchwerks-Dispofition befteht auch
darin. dafs die fonftüblichen, den Bau vertheuernden unterirdifchen Transmiffions-
Canäle entbehrlich find, und der Raum unterhalb der Bottiche mit der leicht
zugänglichen und überfichtlich gelagerten Transmiffion die Comunication im Sud-
haufe frei hält.
Der Unterfchied der von Brüder Noback & Fritze ausgeftellten Maifch-
mafchine gegenüber den gewöhnlichen Conftrudtionen liegt insbefondere darin,
dafs durch die Anwendung der Wechfelräder ein vollkommenes Durchmaifchen
und nicht wie bei den meiften Maifchmafchinen nur eine rotirende Bewegung der
gefammten Maifche im Bottich erzielt wird. Auf dem Maifchbottichrand befindet
fich ein felbftthätiger Vormaifch-Apparat, beftehend aus einem kupfernen Waffer-
cylinder, indeffen Innerem ein flaches Durchgangsrohr, zick-zack gebogen, einge-
löthet ift. Durch diefes letztere fällt das zum Maifchen beftimmte Malzfchrot.
Während des Paffirens fpritzt durch feine Oeffnungen kaltes, laues oder warmes
Weaffer aus dem oben erwähnten Cylinder zum Malzfchrot und ergibt auf diefe
Weife, ohne dafs die mindefte Verftäubung von MalzmeHhl eintritt, eine Vormaifche,
welche direet dem Maifchbottich zufliefst.
Die von Brüder Noback & Fritze in Prag ausgeftellte, zu dem Patent-
Maifchwerk gehörende Treberaufhackmafchine ift ihrer Conftruction nach ganz
neu und erfüllt ihren Zweck infofern vollkommen, als das Durcharbeiten der
Treber nach dem Abläutern der erften Würze mit den fchraubenförmig und zu-
gleich fchaufelartig geformten Aufhackmeffern in einer gründlichen Weife voll-
führt wird. Auf die durch die Aufhackmafchine vollkommen aufgelockerten und
durcheinander gearbeiteten Treber wird aus dem mit der Mafchine verbundenen,
felbftthätigen Aufgufsapparat (Anfchwänzmafchine) das heifse Anfchwänzwalffer
in Geftalt von feinen Strahlen gleichmäfsig vertheilt. Die am Boden des Läuter-
bottichs befindlichen kupfernen Läuterböden find, um das Ablaufen der Würze
möglichft zu befchleunigen, mit einer fehr grofsen Anzahl gleichmäfsig vertheilter
feiner conifcher Löcher verfehen. Unterhalb diefes Bodens wird die klare Würze
durch vier Rohre dem Grant zugeführt, von welchem fie in die tiefer liegende
Würzepfanne abfliefst. Eiferne Treppen und Perrons vermitteln die Communi-
cation zwifchen den Bottichen und den Pfannen, fo dafs bei der grofsen Ueber-
fichtlichkeit diefes Patentmaifchwerkes die Arbeit im Sudhaufe fich in exactefter
Weife nur durch Verwendung einer einzigen Perfon ausführen läfst.