0 Guftav Noback.
Lagerkeller mit Eis, fowie Gefäfsfchupfen und Binderei etc., zufammenfafst.
Zwifchen diefen beiden liegt der geräumige Hof, auf welchem in einer leicht con-
trolirbaren Weife die Zufuhr von Gerfte und Brennmaterial, fowie die Abfuhr
fertigen Bieres vor fich geht.
Sobald die Bierbrauerei-Anlagen einen gewiffen Umfang erreicht haben,
ift es rathfam, das Anhäufen der einzelnen Localitäten in einem grofsen Gebäude
zu vermeiden. Diefe Trennung und Ifolirung macht im Intereffe aller der Ventila-
tion und des Luftzuges bedürftigen Räume eine freiere Lage möglich und wird in
Rückficht auf die Befeitigung der Feuersgefahr günftige Wirkung äufsern.
Indem die Mälzerei und Darre mit dem Sudhaufe in einem Complexe aus-
geführt werden, find alle die Räume vereinigt, in denen Brauereimanipulationen
erfolgen, welche mit höherer Temperatur zu thun haben und welche hauptfäch-
lich auf Mafchinenkraft Auch machen. Jene Brauerei-Betriebsräume, welche
für das Kühlen, Gähren und Ablagern des Bieres ein analoges Bedürfnifs, nämlich
das der niedrigen Temperatur haben, werden gleichfalls nach den Plänen des
Ausftellers in einem Gebäudecomplex vereinigt ausgeführt.
Alle Gährkelleranlagen befitzen E isabtheilungen, welche in einigen Fällen
nach dem Syftem des überhöhten Stirneifes, in anderen nach jenem des Obereifes
angebracht find.
Durch die Anlage folcher Eisgährkeller ift es möglich, den Brauereibetrieb
auch auf die warmen Sominermonate ei zudehtie n und auf fol Weife das in den
Etabliffements befindliche Gefammtcapital durch einen continuirlichen Betrieb
rationeller auszunützen.
Das für den Kühlapparat wie für den Schwimmer erforderliche Eis ift dem
in Eismagazinen untergebrachten Eisvorrathe zu entnehmen. Solche Eishäufer-
Conftructionen find gleichfalls unter diefer Planausftellung vertreten. Um ein
unnützes Schmelzen ds Eifes durch den Einflufs der äufseren Temperatur fowie
der Erdwärme zu verhindern, find Ifolirungen in der Umfaffungswand und am
Boden durch Luftfchichten fen durch mit Afche gefüllte Zwifchenräume an-
gebracht.
Unter denLagerkeller-Plänen befinden fich gleichfalls zwei Syfteme, nämlich
folche mit iberhöhten Stirneis-Abtheilungen, Es ie mit oberhalb der Lagerkel ler
angebrachten Obereis-Räumen.
Sainmtliche ehe und Lagerkeller find mit einer grofsen Anzahl Ventilations-
zügen verfehen, wie diefe weiter vorn bei den Malztennen befprochen wurden;
nur befitzen dieselben in diefem Falle weit gröfsere Dimenfionen, um eine yapidere
Wirkung herbeizuführen.
Auer den hier befprochenen Plänen und Zeichnungen für Anlage und
Einrichtung von Bierbrauereien befanden fich nöch zwei Zeikbounekn des Civil-
ingenieurs Carl Völkner in Prag im Pavillon der additionellen Ausftellung I
und II. Diefe in detaillirter Weife Ausgefäl ırt, ftellten eine Doppelmalzdarre und
eine Maifchmafchine, wie folche vom Austteller angelegt und eingerichtet werden,
dar. Ferner od fich noch zwei fkizzenhaft gehaltene Entwürfe vonBrauerei-
projecten auf der Ausftellung: eines davon unter der überfichtlich geordneten
land- und forftwirthfchaftlichen Collectivausftellung von Böhmen, das zweite unter
Gruppe XVII im eingedeckten Hof des Hauptgebäudes.
Deutfchland.
Von der Chemnitzer Mafchinenbau-Gefellfchaft, vormals A. Münnich &
Comp., fah man neben einer Sudhaus-Einrichtung die wefentlichften Mafchinen
und Gegenftände für Bierbrauerei-Einrichtungen vertreten.
Diefe Sudhauseinrichtung ift für ein Gebräu von 100 Hektoliter beftimmt
und befteht aus eifernem Maifchbottich, eifernem Läuterbottich, einer runden
Maifchpfanne mit kupfernem Boden und eifernen Seiten, fowie einer eifernen
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