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Mafchinen und Apparate für Bierbrauereien. {3
Einige feit mehreren Jahren ins Leben getretene Gefchäfte, fpeciell für
Rohftoffe und Materialien des Brauereibedarfes wie Alfredv. Vacano in Wien und
Prösdorf & Koch in Leipzig, ferner verfchiedene andere Firmen brachten Collec-
tionen von diverfen Spunten, Stöpfeln, Glas-Bierflafchen, fowie Vorrichtungen
zum Wafchen, Füllen, Stöpfeln und Adjuftiren von Bierflafchen.
Holz- und Eifenlack für Bierbrauereien waren vertreten durch die beiden
Mannheimer Fabriken von Ino Werner und Carl Steiner.
Noch zu erwähnen find die Drahthorden-Mufter von Herrmann in Dresden,
fowie die Filterpreffen von Dehne in Halle, welch letztere für Hefe und Geleger
anwendbar find.
Seitdem die Wiffenfchaft ihre Thätigkeit auch auf das Feld der Bier-
brauerei ausgedehnt hat, find eine Anzahl Apparate und Inftrumente erfonnen und
angefertigt worden, welche für gährungstechnifche Unterfuchungen von grofser
Bedeutung find, und die fich mit beften Erfolgen bereits in die Praxis ein-
bürgerten.
Die königlich landwirthfchaftliche Centralfchule zu Weihenftephan, mit
welcher die bekannte Brau-Fachfchule verbunden ift, welche unter fpe cieller Lei-
tung des um die Bierbrauerei-Fortfchritte hochverdienten Profeffors Dr. Lintner
fteht. ftellte eine Colledtion folcher zymotechnifcher Apparate und Inftrumente
aus. Diefe gelangen im Weihenftephaner Laboratorium zur Verwendung und
werden in der mechanifchen Werkftätte der Zeitfchrift des „baierifchen Bier-
brauers“ zu München angefertigt.
Folgende Inftrumente und Apparate verdienen ganz befonders hervor-
gehoben zu werden:
Apparat zur Beftimmung des Alkoholgehaltes im Biere auf dem fogenann-
ten diredten Weg, das heifst durch Detftillation, beftehend in einer tubulirten
gläfernen Retorte, welche in einem kupfernen Oelbade erhitzt wird und einem
gläfernen Kühlapparate, der die entwickelten Dämpfe nach der Condenfation zu
Weingeift unmittelbar in das vorgelegte 50 Cubikcentimeter faffende Pyknometer
führt. Das Erhitzen mittelft des Oelbades erleichtert die Deftillationsoperation
auf das Wefentlichfte, fo dafs fie ohne befondere Fertigkeit in folchen Arbeiten
in kürzefter Zeit und mit gröfster Sicherheit, f{owohl was das Refultat der analy-
tifchen Beftimmung, als die Eventualität des Mifslingens betrifft, ausführbar wird.
Für die Ausführung der Bieranalyfe dient der Metz’fche Apparat. Derfelbe
befteht in einfachfter Form aus einem 500 Cubikcentimeter faffenden markirten
Kolben, einem nach fpecififchem Gewichte getheilten, fehr grofsen Aerometer
mit dünnem Scalenrohr, deffen Theilung die fpecififchen Gewichte von etwa
0'016 bis 1'035 umfafst, und die vierte Decimale noch mit völliger Sicherheit abzu-
lefen geftattet. Weiters gehört zu der Probe ein Meffingkeffelchen für das Ein-
fieden, Entgeiften des Bieres. Dasfelbe enthält an der Seitenwandung rings umher
einen Abfatz eingedrückt, bis zu welchem gefüllt es gerade den dritten Theil der
darin abzudampfenden 500 Cubikcentimeter fafst. Apparat zur Extradtbeftim-
mung auf diredtem Wege, durch Gewichtsbeftimmung des trockenen Extractes in
Subftanz, beftehend aus kupfernem Oelbade mit Thermoftaten (Wärmeregulator
für Gasdifpofition) und Thermometer. Das Oelbad ift mit Haltern zur Aufnahme
von vier Trockenröhren (fogenannten Trockenenten) zu gleichen Zeit
verfehen.
Colorimeter für Bier zur Beftimmung der Farbentiefe desfelben. Das ein-
fache Inftrument bezeichnet den Grad der Farbe eines Bieres mit derfelben Prä-
cifion wie zum Beifpiel das Thermometer die Wärme angibt. Dasfelbe befteht
aus einem Glasgefäfse, das ähnlich wie die bekannten Braufepulver-Gläfer durch
eine verticale Scheidewand in zwei gefonderte Fächer getheilt wird. Das eine
diefer Fächer wird mit dem zu prüfenden Biere gefüllt, das andere mit einer
Marke verfehene, bei welcher es gerade 100 Cubikcentimeter fafst, bis zu derfel-
ben mit Waffer befchickt. Aus der dem Apparat beigegebenen Quetfchbahn-