Full text: Conserven, Extracte und Fleischwaaren (Heft 23)

   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
    
10 Carl Warha 
  
Milch-Company, die allein für fich, ferner in Verbindung mit Chocolade, Cacao, 
oder Kaffee zubereitet, guten Gefchmack hatte und fchön ausfah. 
Die englifchen Colonien. Keinem Lande kam die Erfindung der mü 
Appertfchen Confervirungsmethode fo zu Statten wie Auftralien. co: 
Die enorme Production von Nutzthieren gegenüber dem geringen Ver- Pa 
© 
brauche derfelben im Lande felbft, {chuf einen folchen Ueberflufs an Fleifch, 
dafs dasfelbe gar nicht confumirt, fondern des Fettgewinnes wegen blofs gekocht da 
und die Ueberrefte davon eingegraben wurden. \ wa 
Damit ging offenbar ein grofser Werth für das Land verloren. in 
Seitdem aber theils die Fleifchextradt-Fabrication, theils die Confervirung fel 
des Fleifches in Blechdofen eingeführt wurden, wurden Maffen Fleifches realifirt, 
und damit ein grofser Gewinn erzielt. be 
Dreiundfünfzig Fleifchconferve-Fabriken find in den englifchen Colonien, fa 
um mit fehr gutem Erfolge diefe Induftrie zu betreiben, eingerichtet. Einzelne 
  
davon hatten mit ihrem bekannten Producte die Ausftellung befchickt. N 
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Portugal e 
brachte eine kleine Sammlung von confervirten Fifchen und Fleifch, Oele 
und Oliven. — Weniger Beachtung dafelbft verdient die Conferveinduftrie, da fie : in 
fich bis jetzt auf einzelne befcheidene Verfuche befchränkt hat. ei 
Ebenfo fah man nichts Neues von Nahrungsmitteln, die als werthvolles H 
Original dem Lande eigenthümlich wären. K 
Mehr Intereffe nahmen die ausgeftellten Oele und Oliven in Anfpruch 
Die Oliven waren ausnahmsweife grofs, fehr gefchmackvoll und von lebhaft F 
grüner Farbe. > 
Die Oele waren fett und rein im Gefchmacke und hätten diefelben den 
Beifall der Jury noch mehr angeregt, wenn Vorforge getroffen worden wäre, die N 
Oele vor dem fchädlichem Einfluffe der Wärme zu fchützen. 
; c 
Spanien. 
Obgleich diefer Staat von politifchen Wirren fo fchwer heimgefucht ift, fo 
fuchte er dennoch, dem Beifpiele anderer Staaten folgend, feine Induftrie 
in der Ausftellung anfchaulich zu machen. 8 
Es fanden fich von Conferverven dafelbft viele Sorten Fifche, Gemüfe unrl I 
Fleifch in Blechdofen, marinirte Mufcheln und Mixed Pickles; doch noch keines- \ 
wegs fo entwickelt, um damit überfeeifchen Handel zu treiben; kaumgenügt diefe 
Fabrication den Bedürfniffen des Landes. 
ih Wirklich bedeutend ift aber die fpanifche Oelprodudtion; fo grofse Oliven 
| waren von keiner Seite ausgeftellt; die Oele enthielten fehr gute Qualitäten, j 
N dennoch war der gröfsere Theil nur für induftrielle Zwecke dienlich, dagegen 
hat Spanien den Vorzug der billigeren Produdtion für fich, da letzterer Zeit nir- | 
gends anderwärts um fo billiges Geld Oele gekauft werden wie dort. 
| 
  
Frankreich. 
  
Diefem Lande, mit feinen grofsen Anfprüchen an eine feine, delicate 
Küche gebührt unftreitig das Verdienft, auf dem Gebiete der Conferveninduftrie 
am weiteften vorangefchritten zu fein, namentlich in luxuriöfen Nahrungsmitteln. 
Schade nur, dafs diefes Land durch die geringfügige Zahl feiner Austteller, ! 
feine Leiftungen nicht in das rechte Licht geftellt hat; deffenungeachtet war die 
Colledtion Gemüfe, ausgeftellt von Chevalier Appert in Paris und jene von 
Chevalier in Puteaux, etwas Prachtvolles, namentlich der Spargel, die Erbfen und 
die Artifchoken von aufserordentlicher Schönheit.
	        
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