Full text: Die Steinwaaren (Heft 92)

  
  
Steinwaaren. Ft 
w 
BAUSTEINE, STEINMETZARBEITEN. 
(Baumateriale, ausgeftellt von Producenten.) 
Amerika. 
Bearbeitetes Steinmaterial fir Bauzwecke war aus den amerikanifchen 
Ländern nur von einigen Firmen aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika 
eingefandt worden; doch war es häufig nicht denn welcher der im Kata- 
log angeführten Firmen die exponirten Gegenftände gehörten. 
Meyers A. G. Directeur der Bureaux zur Körderiie amerikanifcher 
Induftrie, zeigte Würfel kryftallinifcher Marmorforten, roh und gefchliffen, 
fowie fchön gefchliffene Platten von dichtem Gips. Es follte ine durch aufmerk- 
fam gemacht werden, dafs Amerika Steine für Luxusarbeiten und für die Kuntt- 
Induftrie, die es bisher grofsentheils noch aus Italien und Frankreich impor- 
tirt, felbft befitzt. 
J. Mc. Dermott & Comp. exponirten eine reiche Auswahl von Baufteinen 
aus den verfchiedenen Staaten Nordamerika’s. Unter diefen Baufteinen ift der 
rothe Sandftein der meift angewendete und verbreitetfte. 
Diefe Firma erzeugt feit dem Brande von Chicago die Sandfteinquader 
mittelt Mafchinenarbeit;: nur hiedurch wurde es möglich, den Kubikfufs um 
50—75 Cent. zu liefern. Mit der Verdienftmedaille ausgezeichnet. 
England 
war in der Gruppe der Baumaterialien (Steinwaaren im Allgemeinen) nur 
durch Schiefer in allen feinen Anwendungen vertreten. Die Vorzüge der 
englifchen Schiefer find längft allfeitig anerkannt. Ihre leichte Spaltbarkeit, 
bis herab zu o5"" ftarken Platten, und die durchwegs ebene Schieferung 
und verhältnifsmäfsig grofse Widerftandsfähigkeit begründen ihren Export faft 
nach aller Herren Ländern. Es ift nicht zu leugnen, dafs diefe Vorzüge nicht 
allein im Material felbft liegen, fondern dafs ein gut Theil davon auf der Art 
der Gewinnung der Rohplatten und in der Methode der weiteren bei 
beruht. 
Die Gewinnung ift eine durchweg bergmännifche, welche das Rohmate- 
rial, im frifcheften Zuftande, unbeeinflufst noch von den: verändernden Einwir- 
kungen der Atmofphärilien, zur mafchinellen Verarbeitung bringt. 
Ueberall, wo diefelbe Methode der Bearbeitung und Gewinnung des 
Schiefermaterials im übrigen Europa eingeführt wurde, find auch die englifchen 
Schiefer vom localen Markte verdrängt. 
Unter den Firmen aus England ragten hervor: Die Welsh Slate Com- 
panyin London mit ihren Schiefererzengniffeh in allen Dimenfionen bis zu 
3" langen, 2" breiten und nur Oo’ 08" ftarken Platten. Aufser den Dachfchiefern 
waren die vorzüglichften Erzeugniffe: 3odenplatten, Billardplatten, Platten für 
Cifternen und für Säureböttiche in chemifchen Fabriken. 
Diefe Gefellfchaft befchäftigt an 800 Arbeiter bei einer Dampf- und 
Wafferkraft von mehr als 300 Pferden, welche Mafchinen zum Spalten, Sägen, 
Hobeln., Bohren, Glätten und Poliren der Schiefer bedienen. (Verdientt- 
Medaille.) 
Die Cwmorthin SlateCompany zu Port- Madoc in Nordwales fandte 
ähnliche, für den Export beftimmte Erzeugniffe mit gleich vorzüglicher Arbeit. 
Diefe Firma ftellte einen Kamin aus, der mit Schiefern fournirt war, auf wel- 
chen mittelft Lack prachtvolle Marmorarten nachgeahmt waren, die von natür- 
 
	        
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