Full text: Die Steinwaaren (Heft 92)

bu 
an 
Steinwaaren. 
fächlich geeignet, mit den fehr billigen gleichartigen Producten aus Belgien 
zu concurriren, 
Die franzöfifche Marmor-Induftrie ift hauptfächlich concentrirt im Depar- 
tement du Nord, Languedoc und Pyrenäen. 
Die feinere Ausarbeitung zur Luxuswaare und deren Montirung mit 
Ebenholz, Bronze etc. erfolgt in Paris, welche Stadt auch in diefer zum Theil 
höchft originellen, gefchmackvollen Arbeit bisher den erften Rang behauptete. 
Die Firma Dervill& & Comp., welche fich fo grofse Verdienfte um die 
Entwicklung der Stein-Induftrie in Frankreich erwarb, befitzt fechs Fabriken, 
welche mit Dampf- und Wafferkraft reichlich ausgeftattet find, zu Honduin, 
Hon, Hergies, Pont Sambre, Jeumont und Valenciennes, dann Waaren- 
häufer in Paris, Marfeille, Bruxelles, Portier, Cette und auch in New- 
York für den amerikanifchen Bedarf, welcher in den letzten Jahren ein ftets 
fteigender wird. Dervill& erhielt die Fortfchrittsmedaille. 
Von anderen Firmen hatte noch Herr Favre Parifer Baufteine in der 
Gröfse von 2 Kbm. in der franzöfifchen Agriculturhalle ausgeftellt. 
Die Herren Civet fils & Comp. in Paris fandten Quader aus Kreidefand- 
ftein und Kalken, ferner eine Collection Mufterfteine, welche die Mannigfaltigkeit 
des Materiales bezeugten, worüber diefe Firma verfügt. Eine zur Vertheilung 
gelangte Brofchüre gab Auskunft über die Lagerungsverhältniffe der gewinnbaren 
Steinbänke, über das Gewicht pr. kubifchen Meter, über die rückwirkende Feftig- 
keitund überjene öffentlichen Bauten, bei welchen die vorgelegten Mufterfteine, für 
Säulen, Statuen, Kamine und diverfe ornamentale Arbeiten Verwendung fanden. 
Diefer, nebft Dervill& eine der erften Firmen Frankreichs, wurde die Ver- 
dienftmedaille zuerkannt. 
Die Vereinigten Gefellfchaften der Dachfchiefergruben zu 
Rimogne in den Ardennen hatten durch ihre Vertreter, Gebrüder Rother in 
Bingen am Rhein, ihre Chloritfchiefer von ausgezeichneter Qualität und fehr 
grofser Haltbarkeit in einem eigenen Pavillon zur Anfıcht gebracht. Diefe Ge- 
fellfchaft hat grofse, mit Mafchinen betriebene Werkftätten, in welchen nicht 
nur die Schablonenfchiefer, fondern auch Fufsbodenplatten, Platten für chemi- 
fche Fabriken u. a. m. gefchnitten und gehobelt werden. 
In diefem Pavillon waren aber nicht nur die grüngrauen Ardennenfchie- 
fer, fondern auch rheinifche fchwarze Schiefer und die englifchen violetten 
Schiefer zu einer effedtvollen Dachdeckung, welche Herr Schieferdeckermeifter 
Schwabe in Wien ausführte, benützt. 
Die Vertreter diefer Gefellfchaft verftanden es, durch eine zweifache 
Ausftellung von der Jury der Gruppe IX die Verdienftmedaille und von der 
Jury der Gruppe XVIII das Anerkennungsdiplom zu erringen. 
Schweiz. 
Die Schweiz war vertreten durch das Cantonsbauamt in Schaff- 
haufen, welches Baufteine, Sandfteinwürfel in der Gröfse von I Kbf. und 
durch Herrn Bavier Simon in Chur, welcher Tifchplatten von Bündtner 
Marmor und von Serpentin fandte. Es waren reine, nette Arbeiten. Herr Bavier 
erhielt das Anerkennungsdiplom. 
Nicht unerwähnt dürfen auch die Schweizer Arbeiten der Haus-Induftrie 
in Serpentin bleiben. 
Es find diefs die Töpfe und Keffel für den Hausgebrauch, welche im 
Canton Teffin fehr verbreitet find und theilweife auch wegen ihrer Billigkeit 
in das angrenzende Italien ausgeführt werden. 
Patocchi Jofef in Bignasco fandte Töpfe und Keffel in allen Dimen. 
fionen, wie fie auf offenen Feuerherden in den von grofsen Verkehrswegen 
entfernten Gebieten noch in Verwendung ftehen. 
 
	        
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