Full text: Die Steinwaaren (Heft 92)

  
  
  
  
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16 Heinrich Wolf. 
Diefer Serpentin liefse fich mit den neueren Mitteln der Technik wohl 
noch beffer verwerthen. 
Italien. 
An eigentlichen Baumaterialien fandten die italienifchen Producenten nur 
Weniges, während für die decorative Ausftattung von Innenräumen die italieni- 
{chen Firmen durch ihr Auftreten „en mafse“ allen übrigen Ländern imponirten, 
abgefehen von den zahlreichen Genrearbeiten, welche als Statuetten, 
nicht wie fichs gebührte, in der Kunfthalle, fondern in dem ohnehin zu beengten, 
derInduftrie zugewiefenen Raume fich breit machten. Derlei Arbeiten werden in 
der nächften Abtheilung befprochen werden. 
Marmor, als Handels- und Exportartikel, liefert wohl Italien aus 
feinen alten berühmten Brüchen in den apuanifchen Alpen bei Carrara, Mafsa, 
Seravezza in alle Welttheile, und nimmt in diefer Richtung den erften Rang 
ein. Der Exportwerth betrug im Jahre 1872 an Io Millionen Lire (9,960.000). 
Die Firma Binelli fratelli war die einzige, welche Rohblöcke von 
Marmor als Handelsartikel einfandte, u. z. von den verfchiedenen Varietäten: 
1. den reinen Statuenmarmor, welcher blendend weifs ift und höchft 
feine mikrokryftallinifche Structur befitzt; 
2. den mit feinen dünnen, dunkleren Adern durchzogenen weifsen Marmor 
(ftatuario venato); 
3. denBardiglio, einen mit feinen zickzackförmigen dunklen Adern 
durchzogenen, nicht mehr reinweifsen Marmor, aber von höchft feinkörniger Strudtur 
und gleich dem Statuenmarmor leicht bearbeitbar, von taubengrauer Färbung; 
4. den Ordinario, welcher wegen feines gröberen Kornes, gröfserer 
Härte und unreinererFarbe nicht mehr zu Statuen verwendet werden kann, fondern 
zu Tifch- und anderen Belegplatten verfchnitten und fo in den Handel gebracht 
wird. Diefe Firma fandte Blöcke von 2'5 Meter Länge, I'25 Meter Breite und I'o 
Meter Dicke. 
Die Steinarbeiten von Pegraffi Salefio e figli in Verona in dem Oolith 
von Volargne im Etfchthale, und jene der italienifchen Gefellfchaft für 
hydraulifchen Kalk und Cement in Bergamo, welche gebohrte Steinröhren: für 
Wafferleitung aus demfelben Materiale und auch Zimmeröfen aus Serpentin aus- 
ftellte, wurden durch Auszeichnungen anerkannt. 
Analog wurde die Giunta,fpeciali di Trapani für die Exponirung 
von fchwarzen und gelben Marmoren mit einem Anerkennungsdiplom belohnt. 
An Deck- und Pflafterplatten waren von der Giunta mineraria di 
Torino, den Brüdern Fontana undder Firma GannaSeverino in Luferna 
Gneifsplatten in wirklich riefigen Dimenfionen ausgeftellt, mehr um die Qualität 
und Gleichartigkeit des Materiales, welches für die Längen- und Breitendimen- 
fionen in verhältnifsmäfsig fehr dünnen Platten ganz ebenflächig bricht, zu zeigen, 
als die wirkliche Handelswaare zu exponiren. 
Es waren Platten von 7:35 Meter Länge, 1:40 Meter Breite un.. 0:18 Meter 
Dicke neben anderen von 4'7 Meter Länge, 2:5 Meter Breite und nur 0:02 Meter 
Stärke zu fehen. 
Von eigentlichen Dachfchiefern und Schreibtafeln aus Culm- oder Lias- 
fchiefern waren aus Italien nur von Lavagna bei Genua Repräfentanten eingefandt 
durch die Firma Repetto Gaspare. 
Diefe Firmen erhielten ebenfalls Anerkennungsdiplome. 
Schweden-Norwegen 
leiftet Vorzügliches in Bearbeitung der harten Steine, wie: Porphyre, Granite 
Syenite. Diefs zeigten fchon die Mufterfteine, welche von der 
\ geologifchen 
Landesanftalt ausgeftellt waren. 
OL DR y 
  
  
 
	        
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