Full text: Die Steinwaaren (Heft 92)

Steinwaaren. > 
der verwendeten Steine gegeben wird, wieder gebunden und in die Plattenformen 
geprefst, welche nach einiger Zeit abgefchliffen und egalifirt werden. 
Es läfst fich nach eingefandter Zeichnung jedes Farbenmufter ausführen, 
edoch befchränkt fich der Fabriksbetrieb für currente Waare auf 4 Mufter, u. z: 
J 
ı. wo der Grund weifs und die Steine weifs find, 
260, = orrotn % = 5 a 5 
3 5 - 3 tfehwarzs®, & = fchwarz und weifs find und 
Are, s°.:0c0 „ardy, % ” = 
Von diefer Fabrik waren ausgeftellt: Fufsbodenplatten, Wandverklei- 
gen, Podeftplatten, Stiegenftufen, Säulen, Piffoirplatten, Ofenfockeln etc. etr. 
Herr Franz Goriup in Görz fandte Breccienmarmorplatten in der Stärke 
von 2 Centimeter, welche mit der Handfäge gefchnitten waren. 
Herr Wilhelm Köchl ftellte den Brixener Granit, eigentlich den von der 
Franzensfefte in einem nett gearbeiteten Würfel in der Gröfse von ı Meter Kan 
tenlänge aus, deffen eine Fläche gefchliffen und polirt war. 
Diefer Granit, eigentlich ein Centralgneifs, wurde hauptfächlich bei den 
ucten und Brücken-Objecten der Pufterthalerbahn verwendet. 
Herr Luzzatoin Aleffandria brachte die Breccienmarmore aus den 
Brüchen von Grifignano und Rovigno in Iftrien zur Anfchauung, die vorzüglich 
als Stiegenftufen Verwendung finden. Ferner aus dichtem Karftkalk 2 Säulen: 
!) 4 Meter hoch und 0 45 Meter Durchmeffer; 5) 5 Meter hoch und 0'54 Durch: 
meffer. Diefem wie dem vorgenannten Ausfteller Goriup wurden Anerken- 
nungsdiplome zuerkannt. 
Herr Giovanni Meneguzzi in Arco, Südtirol, brachte den doıtigen 
raffifehen Oolith in einem Säulencapitäl und in mechanifch gebohrten Waffer- 
leitungsröhren zur Ausftellung. 
Diefe Röhren, von 4-16 Centimeter innerem Durchmeffer und mit 
4—6 Centimeter Wandflärken, halten durchfchnittlich einen Wafferdruck von 
5 Atmofphären aus, und werden pr. laufenden Meter in vorgenannter Dimenfion 
zum Preife von 0:76--3°36 fl. Silber loco Fabrik geliefert. Gröfserer Wafferdruck 
erfordert gröfsere Wandftärken und bedingt höhere Preife: 
Für die vorzüglich reine Arbeit an dem Capitäl und für die grofse Erzeu- 
gung von Wafferleitungsröhren aus vorzüglichem Materiale wurde diefer Firma 
die Verdienftmedaille zuerkannt. 
Herrn Anton Ohrfandlin Klagenfurt gebührt das Verdienft, die mehr 
als locale Bedeutung des fchon den Römern bekannten Pörtfchacher 
Marmors erkannt und zur Geltung bei den Bauten in Wien gebracht zu haben. 
Von diefem weifsen, feinkörnig kryftallinifchen Kalke, welcher in ver- 
fchiedene, jedoch immer lichte Färbungen, wie die Pfirfichblüthe und in die des 
ergeht, war eine reiche Collection verfchiedener Gegenftände 
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Aber auch von dem Treffener (Krafsthaler) kryftallinifchen Marmor, 
weifs bis blaugrau von Farbe, und von dem rothen, erft neu entdeckten Alten- 
dorfer Bruch waren rohe und verfchieden bearbeitete Werkfteine, Säulen, Grab- 
monumente, Pflafterplatten etc. ausgeftellt. 
Für die Einführung der Marmor-Induftrie in Kärnten erhielt Herr Ohr- 
fandl die Verdienftmedaille. 
Herr Stanislaus Starowiejski von Krosno in Galizien brachte eine 
Kamingarnitur aus Sandftein von Odczykow, eine Schale vom Krzeszowicer 
Porphyr und zwei Vafen von fchwarzem Dembniker Marmor zur Ausftellung. Für 
die reine und nette Arbeit erhielt er das Anerkennungsdiplom. 
Herr Johann Steinhäufer in Laas (Südtirol) brachte aus den, dem 
Carrara Primaforte (Statuenftein) fehr nahe ftehenden, aber ihn in der Dauerhaf- 
tigkeit übertreffenden Laafer Marmor zwei Kamine, Tifchplatten und Fufs- 
} Ion] tr nr . Fa 114, r 
‚odenplatten zur Ausitellung. 
 
	        
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