Full text: Die Steinwaaren (Heft 92)

   
e 8 Heinrich Wolf. 
das Herzftück durchgreift. Möglich dafs die Eifendecke, die entfchieden einen 
befferen Schutz dem Läuferfteine gewährt, es geftattet, folche winzige Steine mit 
Vortheil zu verwenden. 
CarlGoltdammerin Berlin hatte drei Paar Mühlfteine mit fehr drufigen 
Herzftücken von gleichem Stein ausgeftellt. Die Carreaux waren in einer durch- 
greifenden Reihe angeordnet, oder in zwei Reihen, wenn das Herzftück 50 Centi- 
meter hatte. Ihm wurde die Verdienftmedaille zuerkannt. 
A. Fauqueux und Behrl& in Renchen im Grofsherzogthume Baden 
brachten ein Paar Mahlfteine für Korn und ein Paar für Gemifchtes auf den Platz. 
Die Carreaux waren durchgreifend bis ans Herzftück, nette Arbeit. Erhielten 
ebenfalls die Verdienftmedaille. 
CarlMosqua in Hildesheim brachte eine Menge der verfchiedenartigften 
Mahlfteine aus den verfchiedenften Steinforten nebft franzöfifchen Mahlfteinen 
für Weizenmahlerei Wir fahen Mahliteine aus Keuperfandfteinen, Steine für 
Holzfchleifereien, Reis- und Weizenfchälftzine, für Hartgummifchliff etc. etc. 
Herr Mosqua erhielt ebenfalls die Verdienftmedaille. 
Von Friedrich Wilhelm Schulze in Berlin waren zwei franzöfifche 
Mahlfteine von vorzüglichem Steinmaterial in reiner, netter Bearbeitung ein- 
gefandt. Auch hier wurde die Verdienftmedaille zuerkannt. 
Fr. S. Schroeder und Gebrüder Beutler in Havelberg fandten zwei 
Mahlfteine, welche aus den Feuerfteinen von Rügen zufammengefetzt waren. 
Obgleich die einzelnen Stücke fehr klein und die Farben derfelben fehr wech- 
felnd, daher der ganze Mahlftein dunkler und lichter gefleckt erfchien, fo hat 
ihnen die Jury doch wegen der netten Arbeit und wegen der Anwendung vater- 
ländifchen Materiales zur Erzeugung von franzöfifchen Mahlfteinen die Verdienft- 
medaille zuerkannt. 
Friedrich Wegner in Stettin fandte drei Paar Mühlfteine, welche, bis 
auf dasHerzftück durchgreifende Carreaux zeigten. Eslagen dabei die Mufterftücke 
des verwendeten Quarzes aus La Ferte, an welchen die Qualität des verwendeten 
Materiales beffer unterfucht werden konnte. Auch diefer Firma wurde die Ver- 
dienftmedaille zuerkannt. 
Das Anerkennungsdiplom erhielten: 
CarlFranke in Keffelsdorf bei Löwenberg in Schlefien, für Graupen- 
mahlfteine aus Quarderfandftein. 
Die Gebrüder Kraufe in Quedlinburg, für franzöfifche Steine, wovon zwei 
mit Kalkherz und einer Reihe Carreaux, dann zwei mit Quarzitherz, an welches 
aber zwei Reihen kleinerer Carreaux angefügt waren. 
W.G.Heim von Oberenfingen in Württemberg, für Mahlfteine, für Kopp-, 
Schleif- und Schälfteine aus Sandfteinen von gleichmäfsigem Mittelkorn. 
JuliusScholz in Breslau für Roggenftein und C. Schönfelder&Co. 
inBrieg für das an nicht fehr guten Steinen angewendete neue Syftem der 
Balancirbefchwerung. 
Es waren noch eine ganze Reihe von Mühlfteinen aus allen Theilen des 
Deutfchen Reiches eingefandt, welche jedoch nicht geeignet fchienen, um die 
Producenten mit einem Anerkennungsdiplom auszuzeichnen. 
Die Mühlfteinfabrication fteht im Deutfchen Reiche nicht auf der gleich 
hohen Stufe wie in Oefterreich, dagegen befitzt jenes in der Fabrication der 
Schärfungsgefteine einen entfchiedenen Vorrang gegenüber dem 
ductionszweige ın Oefterreich. 
Wir erwähnen die Schleiffteine aus rothem Sandfteine von Keller fr£- 
res undjene von Louis Weyer & Co. in Zabern aus Elfafs-Lothringen, welche 
fich durch ihr gleichmäfsig feines Korn und durch ihre feine Ausarbeitung aus- 
zeichnen. Es waren Steine bis zu 26 Meter Durchmeffer bei einer Stärke von nur 
0:35 Meter ausgeftellt. Beiden Firmen wurde die Verdienftmedaille zuerkannt. 
gleichen Pro- 
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
   
  
  
     
   
  
  
  
     
 
	        
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