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Die Thonwaaren-Induftrie. 101
Porzellans gefchieht auf kaltem Wege. Vafen von 1623 Meter Höhe und o: 495
Meter Durchmeffer find durch die Regierung von Saga eingefandt worden.
Die Möglichkeit folch’ ungeheuerer Ausführungen liegt in der Vorzüglich-
keit des zu Gebote ftehenden Materiales, das den Anlafs zur Gründung diefes
älteften Sitzes der er ‚hen Porzellaninduftrie gab. Japan ift äufserft reich
an den beften Mineralien für die Thonwaaren-Induftrie.
3ekannt find die Fundorte für Thone wie Owari, Oomi, Settfu Jamafhiro
und das erwähnte Hizen. Prächtiger, blendend weifser Quarz findet ich in Hid la, Kay,
Mino, Kaga und Hokij in unerfchöpflichen Mengen, ein. gelblich gefärbter in
Hitachi. Schöne Orthoklafe fandten die Departements Sakfuins und Mino ein; aus
letzterem ftammtauch eine eigenthümliche Feldfpath-Breccie, die gleichfal Isin der
Fayencetechnik Verwendung findet.
Der Reichthum an Mineralfarben zeigt fich in den Sammlungen der Blei-
glanze von Bizen, Echin, Rikufen und Njj igata; Zinnerz findet fich in Satfuma
und Suwo, Antimonerz in Ofumi, Jyo und Minafaki, und die vielfach angewandten
kobalthältigen Mineralien in Mino, Uzen, Ife und Mikawa.
Die ganze Ausftellung diefer Rohprodudte war eine äufserft inftrudtive. in
folcher Vollftändigkeit in Europa noch nie gefehene. Sie war zudem auch noch
durch Halbfabricate des Porzellans vervollftändigst.
Das Hizenporzellan wurde durch das Ehrendiplom ausgezeichnet. Von
diefem, wie überhaupt von allem japanefifchen Porzellan wurden nur moderne
Erzeugniffe eingefchickt.
In Kioto der weftlichen Hauptftadt das Reiches, am fchönen Kogamo
gelegen, fabricirt man im Quartier Godjizaka eine fehr gcfuchte, weifse Porzellan-
forte mit Blau zumeift, dann aber auch mit Roth und Gold decorirt. Ihr fchliefst
fich das Porzellan von Nagafaki an, blau bemalt unter der Glafur.
Durch ein dünkleres, blaues Mittelfeld unterfcheidet fich von diefem im
Allgemeinen die Kagawaare aus dem Departement Ifchikawa. Mehrere Stücke
diefes charakteriftifch aber wenig fchön bemalten Porzellans, deffen feine minutiöfe
Decoration den ungemein ften Fleifs bekundet, waren ausgeftellt, darunter die
mit Roth und Gold gezierten, fehr gefchätzten Arbeiten.
Das meifte in Japan erzeugte Porzellan, deffen Decoration nicht unter
der Glafur ie ieht, alfo die ganze Muffelarbeit, wird in Veddo verrichtet,
dem Sitz einer Genoffenfchaft von etwa fünfzig Malern, die ihre Kunft nach
Thunlichkeit gehen halten. Der moderne europäifche Einflufs macht fich an
den Arbeiten diefer Gilde fchon deutlich fühlbar. Meift find
fonftigen Gefchirre weifs, auf gelbem Grunde geziert.
die Vafen und
Manche Teller mit Blumenornament und einige feine Schalen und Taffen
mit Schilfdecoration find fehr fauber ausgeführt
Mit zu den beftbemalten zählen die aus der Stadt Setoim Departement
@’Aidtfi herrührenden Porzellane. Grofse Stücke von den [chwierigften Formen,
oft ftark durchbrochen, Vafen mit langgezogenen Hälfen, ein Kamin, grofse,
3 Schuh lange und 18 Zoll hohe Platten, vollkommen eben und gerade, mit
guten Landfchaftmalereien, Hochgebirgs-Gegenden darftellend, dann endlich
viele markteängige Waare lagen von dort vor.
Die kobaltblaue Farbe ift die häufigfte. Sie liegt unter der Glafur, auf
die eine reiche Vergoldung durch den paftöfen Auftrag von Goldlack getragen wird.
Durch Modellirung diefes Lackes werden ganze Darftellungen in Relief
hergeftellt, deren Contouren hie und da mit wenigen Pinfelftrichen einer hel-
leren Goldfarbe markirt find.
Das Fabricat des Meifters Manfuke aus dem Departement Guifau illu-
ftrirt die gewöhnliche Gebrauchswaare. Es find diefs die blau im Scharffeuer
decorirten cylindrifchen Theetaffen.
Im an ftellt fich das Porzellan Japans feiner Form, als auch
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der farbigen Orn entirung nach, über jenes von China. Sein blaues Kobalt