Full text: Die Thonwaaren-Industrie (Heft 24)

19 Dr. Emil Teirich. 
ftützungsvereines, des Penfionsinflitutes für die a Bir A m 
Spitälern und Schulen für den Gebrauch der Arbeiterbevöl serung, r ie ( ie Un 
noch manche andere intereffante Inftitutionen zeigen, wie die a; dieier 
Gefellfchaft fichtlich bemüht ift, ihre Etabliffements an die Spitze der modernen 
induftriellen Unternehmungen in jeder Hinficht zu ftellen. ö “ 
Ihr Ausftellungsobject, ein Porticus als Abfchlufs des Kunfthofes, N; 
Thätiekeit der Gefellfchaft illuftriren, welche dahin geht, den KokPan in 
Oefterreich zu fördern und zu unterftützen. Im Stile der reinften italienäugze 
Renaiffance gebaut, waren an diefem grofsen Objecte alle Deere Ss 
geführt, mit denen die moderne Thonwaaren-Induftrie ua zur Ver- 
fügung fteht. Eine reiche Sammlung der verfchiedenartigften von ns un 
Mafchine geprefsten Ziegel aus gefchlämmtem und gefärbtem Thone, Form und 
Verblendfteine, Dachplatten jeder Sorte und Gröfse, Drainage- un a aflerleitunee 
Röhren, Stallpfafter und Klinkerfteine etc. illuftrirten die mannigfache Thätigkeit 
der gefellfchaftlichen Fabriken. 2 ve 00 | 
Befonders bemerkenswerth waren aber deren Terracotten, welche in den 
oröfsten Stücken ohne fichtliche Schwierigkeiten erzeugt werden und welche ent- 
fchieden durch Trefflichkeit der Modellirung und Behandlung des Thones fich vor 
allen übrigen Ausftellungen diefer Art auszeichneten. Die Giebelgruppe am Porn 
cus aus weifsem Thon, die Reliefs an demfelben aus rother und endlich die vielen 
Figuren aus gelblicher, fteinähnlicher Maffe, zählten mit zu den beften Leiftungen 
auf der ganzen Ausftellung. Die Combination der rohen Terracotta mit der, in 
den letzten Jahren von der Gefellfchaft eingeführten Majolicatechnik, war.an den 
| Pilafterfüllungen des Ausftellungsobjectes zur glücklichen Durchführı gebracht, 
} Anderen Ortes müffen wir diefe Technik eingehender befprechen. Die gefell- 
fchaftliche Thonwaaren-Fabrik zu Inzersdorf verfieht faft ausnahmslos den Bedarf 
an Bauornament nicht nur von Wien, fondern faft von ganz Oefterreich, und expor- 
tirt von diefer Waare fogar alljährlich nicht unbedeutende Quantitäten. In Erwägung 
der grofsen Verdienfte, welche fich die Gefellfchaft um die bauliche Entwicklung 
Wiens erworben hat, wurde derfelben von der Jury das Ehrendiplom zuerkannt. 
Die Terracotta-Fabrik vonV.Braufewetterin Wagram bei Leobersdorf 
hat durch ihre diefsmalige Ausftellung ein anerkennenswerthes Streben nach vor- 
wärts bekundet. Die vorgeführten Thonwaaren, meift figuralen Genres waren 
wenn auch etwas ftumpf modellirt und aus {ehr guter Maffe gebrannt, gleichfär 
im Ton und von anerkannter Güte. Weniger gelungen erfchien uns eine Suite 
Bauornamenten, an denen doch der Mangel an ftilvoller Bel 
wurde. Aufser dereigentlichen Ausftellungsgruppe zierten ] 
die Umgebung des Kaifer- und Jurypavillons und manche Theile des Parkes. Ein 
grofser, mit reichem ornamentalem und figuralem Schmuck verfehener Brunnen war 
das Befte, je aus der Fabrik hervorgegangene Werk. Die Preife für die Arbeiten 
find jedoch fehr hohe und die Anwendung diefer Thonwaaren zu Bauzwecken 
daher eine feltene, kaum nennenswerthe. In Erwägung aber der grofsen Ver- 
dienfte, welche die Gefellfchaft um die bauliche Entwicklung Wiens fich erwor- 
ben hat, wurde derfelben von der Jury das Ehrendiplom zuerkannt. 
Aufser den beiden eben genannten Fabriken, welche fo ziemlic 
öfterreichifchen Markt verfehen, ift kaum hie und da ein Beginn zur Erz 
von Terracotten im gröfseren Mafsftabe gemacht worden. 
De Cente in Wiener-Neuftadt, deffen Hauptthätigkeit fi 
   
  
  
  
3jehandlung zu empfindlich 
3raufewetter’s Fabricate 
  
  
  
   
    
  
induftrie zugewendet hat, brachte die zu wiederholten Malen fchoı 
kleinen Figurengruppen nach den alten Modellen der aufgelöften Aeraria 
manufactur, welche urfprünglich für Bisquit beftimmt, im unedleren 
auch viel vom Reize der feineren Modellirung eingebüfst haben. Der 
dem diefe Figuren hergeftellt find, ift übrigens eine fehr 
liche Maffe, aus der auch die grofse Porträtbüfte Sr. Majeft 
höchft gefchmacklofer Weife zur Herme gemacht wurde. 
Jlaftifche, feine, gelb- 
tmodellirt war, diein 
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