Full text: Die Thonwaaren-Industrie (Heft 24)

    
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
   
  
  
   
  
   
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
   
  
    
   
  
  
  
  
   
  
  
   
  
16 Dr. Emil Teirich. 
fonftigen Speckftein-Induftrie, als Erfatz der Chamotte US TE Der Erfolg 
ift ein gelungener und wird unterftützt durch Anwendung az Mo delle, meift antiker 
Nachbildungen und eine fehr faubere Arbeit. Diefe billigen W aaren, von einem 
eigenthümlich gleichförmigen, mattgelblichen Farbenton haben fich auch in 
Oefterreich bereits einen kleinen Markt erworben. \ 
Aufser den genannten Fabriken ftellte namentlich in Deutfchland eine 
efitzern auch die Anfänge einer erracotta-Induftrie 
grofse Reihe von Ziegelwerks-B 
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ben, fich auf die allereinfachften Bauornamente 
aus, die zumeift nebenher betrie € 
befchränkt. Da gewöhnlich ein tüchtiger Modelleur fehlt, trägt oft auch das 
Ornament den Stempel des Unverftandenen. 
Von den befferen Fabriken diefer Art fei die Dithmerfche Ziegel 
und Thonwaarenfab riks-Actiengefellfchaftin Rennberg (Schleswig- 
Holftein) genannt, die recht gute rothe Verblendfteine und Bauornamente ausgeftellt 
hatte. Für jene Gegend, und die dortigen Bedürfniffe des Rohbau-Stiles, ift diefe 
Fabrik von Wichtigkeit und gutem Einflufs. Weniger gut war wohl Naumanns 
(Plottendorf, Altenburg) Candelaber etc. gerathen, fowie die Verfuche mancher 
Anderer die hier füglich übergangen werden können. 
  
  
  
Ein eigenthümliches Genre der Terracotta-Induftrie vertraten drei Aus- 
feller Dänemarks, deren Erzeugniffe fich im Wefentlichften antiken Vorbildern 
fo eng als möglich anlehnten, oder, was mitunter genug fchlimm ausfällt, antike 
  
  
Formen in etwas willkürlicher Weife mit naturaliftifchen Motiven zu verfchmelzen 
fuchten. Die ganze Sammlung .diefer Terracotten, welche aus einem fchwach 
gebrannten gelblichen oder rothen Thon von grofser Feinheit angefertigt find und 
ft, machte 
(fer Induftrie 
  
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deren Bemalung nicht eingebrannt, fondern mit Lackfarben hergefte 
den Eindruck des Nüchternen, Kalten. Jedenfalls mufs das Str 
darauf gerichtet fein, mit Emailfarben zu decoriren, und dieLacl 
lich ganz wefentlich die Fabrication erleichtern und vereinf: 
Der lang renommirten Fabrik von P. Ipfen’s Witwe in 
gebührt unftreitig der Vorrang. Mit einer feltenen Präcifion malt 
Angelonia dort dieleichtflüffigen, farbenprächtigen Decors, gri 
und etruskifches Vafenornament. Aber auch ganz intereflante ı 
werden verwerthet. Die Fabrik, welche auch figurale Terracotten, Statue 
nach guten Vorbildern, zumeift nach Thorwaldfen, erzeugt, fügte jed 
gewiffenhaft den Namen des componirenden oder ausführenden Künftlers an, 
zur Nachahmung empfohlen fein mag. 
  
    
     
  
   
  
  
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Georg Heffe fowie V. Wendrich, beide gl n Ko 
fchliefsen fich ganz der gefchilderten Richtung an, fie zwarn 
gen, welche fıch auf g 
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die erftgenannte Firma, aber es find auch diefe Leiftun 
Beftrebungen eine Nachahmung. 
Eine einzige Fabrik, die Sandbergaard Teglwerk von Meyerin 
Kolding, ftellte Formfteine zu Bauzwecken aus, gelblich weifs, fandig, aus leicht 
zerreiblicher Maffe plump geformt. Bei folcher Qualität will uns der Preis von 
14 Rigsdaler für ordinäre und jener von 30 per mille franco Fabrik für Fagonfteine 
(210.100 ..60 Millimeter) hoch genug erfcheinen. 
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Die Niederlande und Holland repräfentirten vollftändiger ihr 
tende Ziegelinduftrie, welche namentlich der Bauunternehmer A. N.de Lin 
Deltttn den verfchiedentten Muftern uns vor Augen führte. Meift waren es Zi 
fehr kleinem Formate, das kein einheitliches ift und von 150 bis 170 Millimetern 
Länge einerfeits bei den Iffel und Friefifchen Steinen, dann aber zwifchen 180 
und 200 Millimetern bei den Utrechter Typen fchwankt. Selten waren die Ziegel 
fehr präcife geformt, eine grobkörnige Sandfchichte, die fie umgibt, hindert diefs. 
Dabei ift die Farbe von Dunkelbraunroth bis ins Gelb ziehend und für den Werth 
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