Full text: Die Thonwaaren-Industrie (Heft 24)

    
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
   
  
  
  
    
  
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
  
  
   
  
  
    
  
   
  
  
  
  
  
  
  
      
  
  
  
Dr. Emil Teirich. 
Namentlich der zweite Ausfteller, fchon bekannt feit der letzten Mufeal- 
ausftellung in Wien vor zwei Jahren, gibt fich mit Erfolg viel Mühe, Fabrication und 
künftlerifche Ausftattung der Waare zu heben. Manches ift darin erreicht. Slowak 
ınd Klammerth fteliten Krüge, Flafchen, Teller, Vafen, Fruchtfchalen u. dergl. 
theils für den diredten Gebrauch, theils zu decorativen Zwecken aus, für welch’ 
letztere die Ausführung, namentlich die Malerei doch noch allzu wenig durch- 
gebildet ift. Meift decoriren beide blau auf‘ weifs. Die Glafur ift gelblichweifs, 
von einem angenehm warmen Farbenton. 
Läfst das öfterreichifche Mufeum diefe Induftrie nicht aus dem Auge und 
verfchliefsen fich nicht die Fabrikanten, wie es mitunter den Anfchein hat, der 
Erkenntnifs der Mängel, die unleugbar ihrem noch zu rohen Fabricate ankleben, 
fo kann mit den jetzigen Anfängen in Znaim für dauernde Zeiten der Keim zu 
einem grofsen, in jeder Richtung bedeutenden keramifchen Diftrict gelegt fein. 
Gefchirre für den Hausgebrauch werden in Znaim in bedeutenden Mengen, mit 
  
einer eigenthümlich dunkelbraunen Glafur, die meift fchwarz decorirt ift, und von 
befonderer Güte hergeftellt. Der fchon genannte Klammerth, dann Franz 
Jordan, J. F.Slowak, L. Lauer und C. Moeft ftellten von der genannten 
Waare mitunter recht gelungene Stücke aus, von denen die aus letzterer 
Fabrik gelbliche Glafur mit. braunrother Streifung oder fonftiger Deffinirung 
trugen. 
Die mährifche Thonwaaren-Fabrication wurde endlich noch durch die 
Gebrüder Schütz in Olomoucan vertreten, die recht gutes Steingut aus den 
trefflichen Flöhauer und Liboyer Thonen erzeugen und auch Proben von letzteren 
ausftellten. Ein geeigneteres Materiale zu folchen Zwecken 'kann kaum gedacht 
werden. Das Streben der Austteller, diefe Thone durch gute Verarbeitung zu 
verwerthen, mufs anerkannt werden. Die farbige Decoration ihrer Gefchirre, vom 
äfthetifchen Gefichtspunkte mitunter wenig lobenswerth, war aber technifch 
intereflant. 
Graf Stadnitzky brachte endlich Hannagefchirre, von den 
einige Mufter bei den Figurinen fanden, welche die mährifche Landes- 
commiffion in den Nationaltrachten aufftel 
effante Colledtion der ungarifchen, flavoni fchen und kroatifchen 
Töpferwaaren bildeten einen fehr inftructiven und anregenden Theil unferer Aus- 
ftellung. Vieles unter den bunt durcheinander gewürfelten Muftern war diredt 
Uebe 
ıen wir auch 
Ich 
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ten. Diefe, fowie die fehr inter 
verwerthbar, Manches erinnerte in feiner Grundform an gute Ueberlieferung, an 
ftarres Fefthalten an hundertjährigen Formen. 2 
Hie und da find Spuren des orientalifchen Einfluffes entfchieden bemerk- 
bar. Diefe Spuren find das Donauthal hinauf und im Stromgebiete der Save weiter 
zu verfolgen als im Gebirge. Es find diefs eben unverkennbare Refte der Inva- 
{ion der Türken, Ueberbleibfel jener Zeit, wo fich vor den Mauern Wiens 
Halbmond aufgepflanzt und Alt-Ofen der langdauernde Si cl \ 
Alle diefe Gefäfse zeugen von einem unverkennbaren 
Polychromie, nicht felten g Te 
palette, die den bäuerlichen Keramikern zu Gebote fteht, inihrer vielfachen Nu: 
cirung eine äufserft bunte. 
Die böhmifche Steingut-Induftrie vertrat L..& C. Hardtmuth in Budweis 
inerfter Linie. Freilich können wir uns nicht verhehlen, dafs wir 
diefem bedeutenden Steingut-Gefchäfte eine erbaulichere Ausftellung 
und erwartet hätten. Das Meifte war ganz mittelmäfsige Handelswaare, weifse, 
ordinäre Teller, Gefchirre für den Hausgebrauch mit landläufigen Decoratione 
durch Druck und Handmalerei. 
Auch einige Verfuche zu Weiterem warennicht ganz geglückt und fo können 
wir uns beifpielsweife mit den chinefifchen Tellern auch nicht einveritanden erklä- 
ren. Nichts deftoweniger hat die Fabrik Hardtmuth’s, die auch in anderen Indu- 
-jen Bedeutendes bekanntlich liefert, eine nicht zu unterfc 
z des Pafchawefens 
  
  
Sinn für Farbe, und 
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ut verftanden, ift trotz der ränkten Farbe 
   
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