Full text: Die Thonwaaren-Industrie (Heft 24)

    
    
  
  
   
    
     
    
   
    
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
  
  
  
  
  
      
  
  
  
  
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Dr. Emil Teirich. 
  
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Anderen, die jüngfte Gründungszeit in eine Adtiengefellfchaft verwandelt, und 
nicht immer zum Beften der künftlerifchen Seite der Production; die nicht nurin 
diefem Induftriezweige, fondern noch weit mehr in manchem anderen gelegentlich 
folcher Umwandlungen, Rückfchritte machte. 
Achnliches fanden wir zudem an einem erfchrecklich gelb und fchwarz 
decorirten Ofen von Lübke & Hornemann, die fonft, was Schmelzkachel- 
Fabrication anlangt, wahrhaftig Gutes geleiftet haben. Hier wie fo oft fchadet die 
elende Formgebung und die oft befprochene Gefchmacksrichtung, deren aus- 
gefahrenes Geleife fo fchwer zu verlaffen fein mufs. 
Die Stettiner Ofenfabrik, vormals Keppler, erzeugt einen fchön 
weifsen Schmelz, der an den Kanten nur etwas zu ftark zufammenläuft. Hierin fteht 
die erftgenannte Magdeburger Fabrik woh l höher, doch war hier die Setzarbeit 
eine der - Vollendetften unter allen ausgeftellten Arbeiten. Der ausge ftell lt gewefene 
braune Kaminofen war technifch eine vorzügliche Leiftung, die der Fabrik 
manches Kopfzerbrechen gekoftet haben foll; ja felbft mit feinem künftlerifchen 
Aufbau könnte man fich eher einverftanden erklären als mit dem ihm zur linken 
Seite ftehenden, weifsen Kachelofen mit Zinnenbekrönung und den bunt gemalten 
Rittern. Solche Verbrechen am guten Gefchmack follten wohl nicht fo ungeftraft 
  
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bleiben können. 
Die Oefen von Villeroy & Boch in Dresden find aus engobirter 
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feuerfefter Maffe mit Steinzeug-Glafür hergeftellt und höchft verdienftl liche fchöne 
Fabricate diefes überhaupt hochftehenden Etabliffements, das nunmehr nach etwa 
2ojährigem Beftande, in jeder Hinficht Treffliches brachte. Eine Suite von 
recht gut und einfach decorirten Wandl belags- Platten aus demfelben Materiale 
wie dr Ofenkacheln ift fehr hübfch ausge legt. Ein hervorragendes Product 
derfelben-Firma find Fufsboden-Platten, deren wir anderen Or tes gedenken. 
Schroederin Potsdam arbeitet eine gute Glafur und ift im Setzen von 
befonderer Präcifion. Weit mehr als den in der Farbe arg vergriffenen Majolica- 
ofen, deffen erftes beffer ausgefallenes Exemplar, ein Gefchenk des Landr 
Friedenthal an den Kronprinzen von Preufsen, wir im oe zu 
Berlin zu fehen Gelegenheit hatten, konnten wir von der Fabrik zu Tfchau- 
f{chwitz erwarten, deren Emailöfen ganz gute, ja befte Mittelwaare abgeben. De 
erwähnte Ofen gab keinen allzugünftigen Begriff von den Fortfchritten, welche 
diefes Beabiifement in letzter Zeit, er es Actiengefellfchaft wurde, machte. 
Erwähnen wir nur flüchtig noch der Oefen von Seiller in Baireuth, 
deren Kacheln etwas ungleich in der Farbe find, dann jener weniger guten, mit 
matter und zu dick aufgetragener Glafur von J. F.Schmidtin Weimar und der 
befferen von Fr. W.Schmidtin Nürnberg. 
Schmidtin München, eine bedeutende Ofenfabrik, hatte einen 
unglückten, fchlecht blau glafırten und durch die kalte Verfill 
ungeniefsba - gemachten Ofen im Zopfftile ausgeftellt, der 
decoration in der Rotunde ruinirte. 
Viel gelungener waren die Nachahmungen altdeutfcher Oefen, welche von 
den Firmen aus Nürnberg gefandt wurden. 
Fleifchmann ftellte zwei bunt decorirte, altdeutfche 
  
   
  
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verdienftlich nach alten Muftern copirt, mit reicl gı aftik und Archi 
tektur. Die Fabrik geniefst ihrer Specialität in Nachbildung archäologifch inter 
effanter Gegenftände wegen, ein gewiffes > xenomme. Fleifchmann hatte auch anderen 
Ortes in mehreren Ana en Töpferarbeiten nach Be ogel und anderen 
alten deutfchen Meiftern, meıft Krüge, darunter die fogenannte 
und dergl. mit Glück imitirt'und ausgeftellt. 
Lunz brachte einen recht gut modellirten, altdeu 
Kachelofen, ebenfoSchmidt ausNürnberg. Auch diefe Bei 
  
len arbeiten wefentlich 
nach alten Vorbildern und imitiren meift Oefen der alten Nüsnbärets und Aug 
ınd Augs 
burger Meitter. 
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