Full text: Die Thonwaaren-Industrie (Heft 24)

  
    
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Die Thonwaaren-Induftrie. 59 
Aufser den beiden genannten Fabriken befchäftigt fich in Deutfchland 
keine mit deren Erzeugung, weder in nennenswerther Quantität noch in gleicher 
Güte. Die nöthigen mafchinellen Einrichtungen, die Schwierigkeit der Thon- 
zufammenfetzung, welche bei verfchiedenfter Färbung doch gleiche Härte im 
höchften Feuer erhalten müffen und gleichförmig dabei zu fchwinden haben, um 
fich nicht von einander zu trennen, — Alles das find Bedingungen, welche nur 
fchwer zu erzielen find und die grofse Be, und ein eingehendes Studium 
der zu verarbeitenden Thone erheifcheın Auch in diefer idäfre wurde von 
Boch der Verfuch gemacht die Ga eschs einzuführen. Die Schwierigkeiten. 
welche hiebei zu überwinden find, müffen bedeutende fein, da wie verlautet. 
vorderhand trotz mannigfacher Opfer kein günftiges Refultat erzielt werden 
konnte 
Nicht in derfelben Weife, doch auf ähnlichem Wege erzeugen die Englän- 
der ihre fogenannten zen tiles, welche ihre Verwendung, fowie die Mett- 
-r Platten weniger zur Wandverkleidung als zum Fufsboden-Bele eg finden. 
r ift die Ausftellur ng von manchen hervorragenden Pl lattenfabr ikanten 
t befchickt ren fo blieb ihr Maw & Comp. ferne, der nach Minton wohl 
die beit Waare, jedenfalls aber auch bedeutendere Mengen als erftere davon 
erzeugt. 
Die jüngften Verfuche im South-Kenfington-Mufeum haben die Vortref- 
ichkeit der Minton’fchen Fabricate geze igt. Auf dem Fufsboden der Eingangs- 
lle an den Tourniquets war, nachdem Hunderttaufende von Befuchern fie betre 
ten hatten, keine Spur der Abnützung feiner Platten zu fehen, fie haben fich nicht 
gefchliffen und haben die aller ande ren Fabriken überdauert. 
  
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MintonHollins & Comp. erzeugen heute in ihrer feit zwei Jahren im 
Betriebe ftehenden neuen Plattenfabrik zu Stoke upon Trent Millionen von 
Enkauftik tiles, deren Hauptmaffe aus Cornifh und Devonkaolin und einem feld- 
igen Geftein, Een fogenannten Cornifh-Stone befteht. Unftreitig ift die 
der Arbeit, die Nettigkeit des Deffins von den Deutfchen noch 
nicht erreicht. Während dort hydraulifche Preffen angewendet werden 
um die halbfeuchte Pelrenge Maffe zu comprimiren, wenden die englifchen Fabri- 
ken nur Spindelpreffen hiezu an, ähnlich jenen, die in dem Mafchinenraume der 
Ausftellung ftanden. Meift find verwendeten Thone gelblichweifs und roth- 
  
braun gefär bt, doch waren auch viele andere Farben auf den ausgeftellten Platten 
fehen, welche jedoch B 
Gute Effedte werden erzielt, wenn die fo eingelegten Platten mit einer 
Glafur überzogen werden, welche den etwas matten Erdfarben erhöhtes Feuer 
   
edingung hoher Feuerbefländigkeit zu erfüllen 
  
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ls Specialift in der Erzeugung folcher 
eingelegter Platten. Beide Firmen erzeugen neben diefen auch noch die bekann- 
ten Majolicaplatten, die Re Orts zu erwähnen find. Hier fei nur auch noch 
E. 
Robert Minton Taylor ift gleichfal 
ren Mofaikwürfel gedacht, die in ähnlicher Weife, wie die Enkauftik tiles auf 
klei ıen Spindelpreffen aus faft ganz ftaubtrockener Maffı 
1 
fe geprefst und fofort in 
Beben gebrannt werden. Solche Mofaikwürfel bilden das Material zu dem foge- 
nannten permanent Fresco, von dem eine der allerbedeutendften Ausführung 
am grofsen Friefs der Albert-Halle in London zu fehen ift. Es war vorzü 
  
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lich das 
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Verdienft von Herbert Minton, das Verfahren von Proffer angewendet und vervoll- 
e der Preffung der Thone auf 
trockenem Thone ift deren Schwindung, welche jede Platte beim Trocknen erlei- 
  
ommnet zu haben. Nu durch Proffer's 
    
     
  
den mufs, zu umgehen, und die Möglic jten, einen fehr fetten, p . ftifchen 
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Thon zu verarbeiten. Auf dem angedeuteten Wege gelingt es eben Platten her- 
zuftellen, welche wie ee SE liffen erfcheinen, die fcharfkantig und völlig 
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von abfolut rleicher Gröfse find. 
  
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