Full text: Die Kurzwaaren-Industrie (Heft 47)

   
  
  
    
  
   
   
10 J: Weidman. 
Als ein die Einrichtung und Leitung des Aug. Klein’fchen Etabliffements 
charakterifirendes Moment ift, von der Mitwirkung hervorragender] künftlerifcher 
Kräfte abgefehen, die Thatfache ‚hervorzuheben, dafs dort unmittelbar felbft 
alle den mannigfaltigen Erzeugniffen dienenden Künfte und Gewerbe fich ver- 
einigt und gepflegt finden. 
Rofenberg und Gebrüder Roaeck hatten grofse Colledtionen von 
Lederwaaren ausgeftellt. Erfterer zeigte durchaus Finde und vorzüglich gear- 
beitete Waare 
Die andere Firma, die weit vielfeitiger exponirte, brachte viel fchöne 
Nippes, einzelne vorzüglich gearbeitete grofse Stücke und als Specialität 
mehrere aus Leder geflochtene Arbeitskörbe verfchiedener Form. Die reiche 
Sammlung von Wappen und Monogrammen in echten Steinen, allerdings mehr 
Arbeit des Juweliers, nahm fich fehr effectvoll aus. 
Beide Ausfteller find vorwiegend Kaufleute; eben in diefer Eigenfchaft 
werden fie aber den von ihnen vertretenen Induftriezweigen, fowie den ein- 
zelnen Induftriellen nützlich, indem fie bei ihrem fteten Verkehr mit einem 
Vieles kaufenden Publikum Gelegenheit haben, den Kunftfinn in den Kreifen 
der Confumenten anzuregen und zu fördern, neue glückliche Ideen aufzunehmen 
und diefe mit Hilfe der Etabliffements, mit welchen fie in Verbindung ftehen, 
praktifch zu verwerthen, fie zum Gemeingute Aller zu machen. 
Moriz Klein, Kaufmann und Fabrikant, ftellte, unter 
ftriellen Pollak und Joppich, welche als ehemalige Weı 
Klein eine ausgezeichnete Schule genoffen haben, in reinem Stil fchön aus- 
geführte Objedte aus. Unter Anderem fah man einen grofsen Kaften aus Rinds- 
fder; der eine vorzügliche Reproduction derartiger antiker Arbeiten war* 
Weniger entfprach unferem Gefchmacke ein grofser Kaften aus fchwarzem Holz, 
mit Juften eingelegt und reich mit Bronze verziert. 
Schön waren die irriger Weife hier eingereihten Federcaffetten. Auch 
einige reich ausgeftattete $ Säcke neuer Form waren ausgeftellt; ferner erfchien 
eine Sammlung von Silhouetten, aber nicht wie jene von Auguft 
Leder eingelegt, fondern blofs auf lichtem Leder gedruckt; Diefes Verfahreı 
ift billig, der Gegenftand aber felbftverftändlich von minderem Werthe. 
Damen- und Gürteltafchen mit fehr reicher und complicirter farbiger 
einflechtung, oder auch mit Einflechtungen aus Pfauenfeder-Kielen verfehen, erin- 
nerten an füdflavifche Hausinduftrie. Im Uebrigen fand man bei Moriz Klein’s 
Expofition noch manchen fchön gearbeiteten Gegenftand, der aber als Gemein- 
gut der Wiener Lederwaaren-Fabrikation zu befonderer Betonung keinen Anlafs 
bietet. 
   
  
ützt von den In 
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"kführer bei Adenfl 
  
Kleinin 
  
   
   
Bei dem Austteller Johann Etz fanden wir neben anderem Schönen und 
Guten, als ihm eigene und neue Specialität, Albums, Mappen und Käftchen aus 
weifsem Pergament mit gemalten Blumen, eine Combination, die fehr gut ausfah. 
Jacques Löw’s (große mit Leder überzogene Holzgegenftände zeigten, 
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welchen mannigfaltigen Zwecken die Lederwaaren-Induftrie bei harmonifcher 
Vereinigung der Anforde erungen des wirklichen Gebrauches, wie des a 
dienen kann. 
F. Neiber bekundete in feiner Ex xpofition currenter Waare viel Ge- 
fchmack; die ftrebfame Firma Theodor Klein Söhne hatte, wie auf früheren 
Ausftellungen fo auch diefsmal, in folchen. Ar “. fchöne Erfolge aufzuweisen. 
Riederer & Mader bieten mit ihren eingerichteten Caffet ten, Mappen u. f.w. 
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anerkannter Mafsen felbft den franzöfifchen Eu niffen nn er Art Concurrenz. 
Wunder & Kölbl waren durch Ledermofaike vertreten, welche 
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wegen ihrer kunftvollen Ausführung zu den verd ienfllich ıften Leiftungen der 
Die Bearbeitungsweife des Stoffes mahnt an den 
  
Arbeitsprocefs des Treibens bei 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
   
   
   
     
     
   
    
   
     
   
   
  
  
    
  
       
   
  
   
	        
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