Full text: Papier-Industrie (Heft 38)

Papierinduftrie. 19 
fcheint es, dafs fich diefer Stoff feines ee, Anfehens we egen nur zu ordinären 
Papieren eignet. Nähere Angaben über die Art der B ehandlung des Stoffes, die 
Erzeugungskoften desfelben etc. konnten nicht ermittelt w erden. 
Hiemit ift die Reihe der auf der Ausftellung zur Geltung gebrachten Roh- 
ftoffe gefchloffen und endigen wir die Betrachtung über diefelb en mit dem Aus- 
druck der Genugthuung, dafs die feit der Parifer Ausftellung verftrichene Periode 
Wefentliches in Aufandang und Vervollkommnung der zur Papierfabriesuen taug- 
lichen Rohftoffe geleiftet hat: Die Papierinduftrie darf mit Berechtigung erwarten, 
dafs auf dem eingefchlagenen W ege und an der Hand der W identchar, weitere 
Forfchungen ein Material ausfindig machen werden, welches überall und billig 
herzuftellen, auch aufserdem geeignet ift, den gefteigerten Anfprüchen an die 
Güte des Papieres zu genügen. 
Die Papierfabriks-Einrichtungen, 
Wir haben bei Befprechung der verfchiedenen Rohmaterialien das Hadern 
Halbzeug nicht als felbfftändi iges Material behandelt, da es bei dem heutigen 
Stande der Dinge als zur Fapierfal yrication im engeren Sinne gehörig, betrachtet 
werden mufs. Es bleibt der Zukunft vorbehalten, ob die Arb eitstheilung fo weit 
gehen wird, dafs auch Hadern-Halbftoff zum Gegenftande einer befonderen, vom 
eigentlichen Papiermachen unabhängigen Induftrie wird, und felbftffändi lig als 
Handelsartikel auftritt. Heute ift bei der Anlage einer Papierfabrik die Nothw en- 
digkeit unausweichlich eigenen Halbftoff aus Hadern zu erzeugen, und müffen 
die hierin erreichten oki. in der Reihe der in den P apierfabriks- Anlagen 
überhaupt gewonnenen aufgeführt werden. 
Es ift bereits Eingangs erwähnt worden dafs die käuflichen Hadern einer 
genauen Sortirung unterzogen werden müffen. Diefe erfolgt von Hand, und ift 
ierin keine Aenderung der herssbrachte en Manipulationsweife zu verzeichnen. 
Schneid che en. Die Hadern- Schneid mafchinen werden nun durch- 
wegs mit rotirenden Trommeln gebaut. Jene Form, bei welcher zwei Meffer radial 
eingefpannt wurden, kommt mehr und mehr aufser Gebrauch, da die Wirkung des 
Schnittes von heftigen Erfchütterungen begleitet ift, die fich um fo ftörender 
erweifen, als die Hadernfchneider gewöhnlich in der oberften Etage des Fabriks 
ge -bäudes placirt werden, und defshalb felten ein hinreichend ftabiles Fund ament 
erhalten. Die Hadernfchneider mit um die horizontale Axe rotirenden Trommeln 
ıaben einen bedeutend ruhigeren Gang, leiften mehr und nützen fich weniger ab. 
Gebrüder Sachfenber = Schiffsbauer und Mafchinenfabrikanten in 
Rofslau an der Elbe, Anhalt, hatten eine Hadern-Schneidmafchine diefes Syftems 
im Annex der deutfchen Mafchinenausftellung ausgeftellt. Die Mafchine if ganz 
in Eifen und fehr folid ausgeführt, hat eine gefällige Form und bietet alle Vor- 
theile diefer Anordnung. . Die Meffer können Jeicht herausgenommen und nach 
dem Schärfen wieder befeftigt werden, letzteres gefchieht ee Schrauben und 
Keile. Die Zuführ ungswalze liegt parallelzur Trommelachfe, und erhält erftere den 
Antrieb durch einen Riemen. Die Mafchine liefert bei en Schneiden 
3 bis 10 Centner per Stunde, bei i zweimaligem Schneiden 5 bis 6 Centner, bedarf 
eines Kraftaufwandes von 3 bis 4 Pferdekräften und koftet 500 Thaler. 
Guillotine-Schneidemafchinen waren nicht ausgeftellt 
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Die Kochappa arate. Diefelben werden jetzt faft nur kugelförn Nig 
gebaut und fanden fich zwei Exemplare auf de Kay lung. 
Der Hadernkocher von Gebrüder De = ER Comp. in Canftatt, Württem- 
berg, fafst 20 bis 25 Centner Hadern. if en das Material Keffelblech 
auf 12 Atmofphären probirt, fo dafs die Dampffp annung während des Betriebes 
6 Atmofphären erreichen darf. Im Inneren find Stäbe e ingenietet zum Faffen der 
Hadern und befitzt der Apparat einen halbkugelförmigen durchlöcherten Zwifchen- 
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