Full text: Papier-Industrie (Heft 38)

Papierinduftrie. a1 
ten Firma G. Röder und in einer Papierrolle von Falken hayn. Letztere hat 
ein gelbes und unreines Ausfehen. 
Deutfchland. Von 322 Mafchinenpapier- Fabriken mit 465 Papier- 
mafchinen, 69 Holzfchleifereien mit circa 20 Strohftoff-Fabriken haben fich 74 
Firmen an der Ausftellung betheiligt. Von diefen entfallen 38 Ausfteller auf 
Papiere, 13 auf Holzftoff und Holzpappe, ıı auf Prefsfpäne und Lumpenftoff- 
Pappen, ıo auf Strohpapier und Strohpappe und 2 auf gebleichte Strohmaffe. 
Die Zahl der Austteller beträgt darnach circa 18 Percent der fämmtlichen 
Producenten. 
Die Ausftellung bot doch ein treues Bild der hochentwickelten deutfchen 
Papierinduftrie, da fich die beften Firmen mit ihren Produdten eingefunden 
hatten. Den Glanzpunkt der fonft in fehr einfacher und nüchterner Weife arran- 
girten Ausftellung bildete die Collectivausftellung der Papierfabriken in Düren. 
Die bewährteften Firmen und zwar: Gebrüder Ho efch, Felix Schölle r.. Em] 
Hoefch & Schleicher und Heinrich Auguft Schöller Söhne, repräfentirten 
in würdigfter Weife den alten Ruf der Dürener Papiererzeugniffe. Die Papiere 
find dem Gebrauchszwecke, dem Stoffe. dem Formate und den Farben nach fo 
mannigfaltig, dafs eine nähere Befchreibung weitaus den Rahmen diefes Berichtes 
überfchreiten würde. Es läfst fich im Allgemeinen conttatiren, dafs die feinen 
Brief-, Documenten-, Kanzlei- undZeichenpapiere zu dem Vorzüglichften gehören, 
das die Ausftellung überhaupt bot. 
Eine fehr intereffante Colle&ion von Papierwaaren, beftehend in: Düten, 
Kapfeln, Cartonnagen, Etiquetten etc. ftellten die „Vereinten hefsifchen 
Papier- und Papierwaaren-Fabriken“ vormals G. Bodenheim & Comp. in 
Kafsel aus, welche diefe Specialität in vorzüglicher Weife und grofsem Erfolge 
cultiviren. 
Die Hanf-, Löfch- und Druckpapiere von C. F. Difcher in Berghaufen 
und Gebrüder Denekein Raguhn, Anhalt, zeigen gute, jedoch nicht üungewöhn 
liche Ausführung, die Proben der Wafferdruck-Papiere der Wolfswinkler Adien- 
Papierfabrik ausgezeichnete Reinheit und Schärfe. Die Dalbker Papierfabrik, Max 
Drefel, ftellte Papiere aus, wie bereits erwähnt, [elbfterzeugter Cellulofe gefertigt, 
aus, und zwar in I8 diverfen Farben. Die Büttenpapiere find fo wie die Mafchinen- 
papiere befonders zähe und fchön gefärbt. Die Schreibdocumenten-, Velin- und 
feinen Druckpapiere von Brafelmann&V orfter inStenneet bei Eilpe in Weltt- 
phalenund Georg Drewf enin Lachendorf bei Celle in Hannover gleichen den 
Dürener Papieren an vorzüglicher Ausführung. 
Hervorzuheben find ferner noch die Handpapiere mit Wafferzeichen zu 
Werthpapieren der Eichberger Papierfabrik bei Hirfchberg in Schlefien und die 
fchönen Handpapiere von J- W.Landers in Gladbach bei Köln, wie nicht 
minder die verfchiedenen Qualitäten von Kupferdruck-Pa pieren der Schröder- 
[chen Papierfabrik in Leipzig. 
Pergamentpapier ift durch die Fabrik von Carl Brandegger in EI- 
wangen, Württemberg vertreten, welche Rollen und künftliche Wurftdärme in 
ausgezeichneter Qualität erzeugt. 
Die vorkommenden Strohpapiere und Strohpappen boten nichts Neue S; 
dagegen waren Prefsfpäne und Brandpappen durch vorzügliche Mufter vertreten, 
worunter jene von A. Kauffmann & Schuman n in Hohleborn bei Schmal- 
kalden, Hefsen, und die vonK ade & Comp. in Sorau, Brandenburg, in erfter 
Linie zu nennen find. 
Die Holzftoff-Induftrie war zahlreich vertreten, die ausgeftellten Proben, 
meift in Form von Deckeln find im Ausfehen ziemlich gleichförmig und faft alle 
auf Apparaten nach Voelter’s Syftem erzeugt. Voelter felbft hat fich durch 
Vorführung mehrerer Stoffproben von verfchiedenen Holzarten und daraus gefer- 
tigten Papieren an der Ausftellung betheiligt. 
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