Full text: Tapeten und Buntpapier (Heft 53)

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Schreib-, Zeichen- und Malerrequifiten. 7 
Mafchinen die zur Regulirung der Elaficität na endigen Löcher (Lückchen) 
oder Seitenfpalten bekommt. Die Fed derplättchen find noch immer ziemlich hart, 
und müffen nun, um die nächften Proceffe zu paffiren, ausgeglüht, das heifst weich 
gemacht werden. Nachdem diefs gefchehen, wird den Plättchen der felten fehlende 
Name* oder eine Ve erzierung eingeprägt und erft dann bekommen fie in einer 
weiteren Mafchine die aufgebogene, kielförmige Form. Die Feder ift nach diefer 
Procedur noch ganz weich, fo dafs fie wie Blei hin- und hergebogen werden 
kann, und mufs jetzt gehärtet werden. Diefer Procefs geht in ee 
öfen (Muffles), wo die Federn beinahe bis zur W eifsglüh hitze erhitzt werden, vor 
fich. Die Abkühlung gefchieht in Oel, welches die Qualität des Stahles weniger 
beeinträchtigt als Waffer. Die fo gehärtete Feder ift äufserft fpröde und läfst a 
mit den Fingern zerbröckeln. Dei Stahl ift wieder harter Gufsftahl & geworden, den 
die härtefte Feile nicht angreift und dem nun, um Elaficität zu er die 
heikliche Procedur des Temperirens bevorfteht. Durch längeres Erhitzen kann 
bekanntlich der harte Gufsftahl wieder weich und bleiartig gemacht werden, 
wobei er bei fteigender Hitze zuerft eine leichte gelbliche, dann nach einander 
eine goldgelbe, purpurrothe, blaue, lichtblaue, grünliche und zuletzt, wenn wieder 
weich, eine weilseFarbe annimmt. Es ift, wie wenn das kurze Korn de Gufsftahles 
nach und nach eine geftreckte, faferartige Form annehme und dadurch die Elafi- 
eität gewänne. Diefes Nachlaffen oder Temperiren der Federn gefchieht in 
nein über einem gelinden Feuer und ift am beften dem Röften des Kaffee’s 
zu vergleichen. Die Federn werden fo lange geröftet, bis fie eine tiefblaue Farbe 
angenommen haben, in welchem Status der Härte der Stahl die dauerhaftefte 
Elafticität befitzt. Die Feder bedeckt nunmehr eine Art härtere, fprödere Rinde, 
Be. mis, welche an den Spitzen und oberhalb des Spaltes da, wo die Haupt- | 
action der Feder beim Schreiben fitzt, durch Schleifen entfernt wird. Die Feder \ 
gewinnt ee bedeutend an Elafticität. Erft, ar die Feder gefchliffen, 
was bei den mittleren und befferen Sorten ftets der Fall ift, wird fie gefpalten 
und zwar wieder auf einer neuen Mafchine, deren Einrichtung im Principe der 
Scheere zu vergleichen ift. Ein richtiger gerader Spalt ift eine der Hauptbedin- 
gungen einer guten Feder 
Die Feder wäre nun fo ziemlich fertig; um aber zum Gebrauche tauglich 
zu werden, mufs fie erft von den noch anhängenden Schlacken gereinigt und 
gefcheuert werden; die Spitzen müffen ihre fcharfen, kratzenden und in das 
Papier einfchneidenden Kanten verlieren. Diefs gefchieht durch tagelanges 
Scheuern in verfchiedenen Ingredienzien, und je länger diefs fortgefetzt wird, defto 
fanfter und angenehmer geht die Feder, defto g länzender weifs wird fie. 
Weifs ift die Grundfarbe jeder fertigen Stahlfeder, und die verfchiedenen 
Farben, in denen der Artikel im Handel vorkommt, find eben lediglich und nichts 
Anderes als Farben, welche je nach dem dazu verwendeten Lacke oder gal 
vanifchem Metallüberzuge variiren, die aber mit der eigentlichen Qualität der 
Feder fchlechterdings nichts zu fchaffen haben. Ein Lacküberzug fchützt natürlich 
die Feder gegen fchnelleres Roften, ebenfo galvanifche Metallüberzüge, und von 
diefen find leicht verftändlich die aus edlen Metallen, namentlich Gold, am zweck- 
dienlichften. Federn, die ein fo koftbares Gewand bekommen, find auch ftets 
befonders forgfältig angefertigt. 
Sehr viel hängt allerdings in diefem Artikel von einer guten Waare, noch 
mehr von der richtigen Wahl der Feder ab. Erfte Bedingung ift, dafs eine gehöri 
dicke Schreibunterlage, kein zu fchlechtes Papier und eine gute flüfige Tinte benützt 
wird. Ift die Feder für den Schreibenden zu hart oder zu fpitzig, fo mufs eine 
weichere, refpedtive ftumpfere Sorte gewählt werden; läfst die Feder Striche 
  
  
  
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=E ‘ederi n, dene n keine Firma aufgeprägt ift, fonde rn nur eine allgemeine Bezeichnung 
:der, Schı ılfede r, Patentfeder etc., gehören zu den geringften Erzeugniffen 
abrikant defshalb feinen Nameu nicht geben mag. 
 
	        
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