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Buchdruck. 3
drucker-, in Gemeinfchaft mit der Stein- und Kupferdrucker-Preffe hergettellt,
zeichneten fich vor vielen anderen fehr vortheilhaft aus; es lag eine gewiffe folikte
Ruhe darin, die dem Auge wohlthat. Nur fchade, dafs fie zu hoch a aufgehängt
waren und fich dadurch der Beurtheilung zum TI} Heil entzogen.
Der Waldheim’fche V erlag ift ein anfehnlicher. Vor: allem Anderen müffen
wir die von Profeffor Teirich hördus, gegebenen „Blätter für Kunftgewerbe“ erwäh-
nen, welche fich des gröfsten Beifalles unter den Fachmännern erfreuen. Die
von dem früheren Befitzer diefes Gefchäftes, Profeffor v. Förfter, herausge-
gebene, dann unter v. Waldheim fortgeführte „Oe fterreichifche Bauzeitung® lag
in37 Jahrgängen auf, derenDruck beinahe alle Manieren zur Anfchauung brachte,
Kupfer- und wäindrach: nee und Zinkätzung, Xyl ographie etc. Die
illuftrirten Werke ‚als: Ge fchichte des Jahres 1848*, das »Weltausftellungs-
Album“, fowie vieles Andere zeugten von der Sorgfalt, welche diefe Firma den
Illuftrationen widmet. Die von v. W aldheim herausgegebenen Eifenbahn- Fahr-
pläne: „Der Condudteur“, find praktifch eingerichtet und dabei billig, fo dafs fie
die anderen Concurrenz- Unternehmungen beinahe gänzlich aus Platt Felde
gefchlagen haben.
Net en der „Erften Wiener Vereins-Buchdruckerei“ hat die Schriftgiefserei
von ]J. H. R uft & Comp. in Wien ihre Erzeugniffe a ausgeftellt. Vor allem fiel auf
das Tableau. das aus Meffing-Stücklinien von Carl Fafol zufammengefetzt und
bei R. v. Waldheim gedruckt war. Das fchöne Aneinanderfchliefsen diefer Linieı
liefs nichts zu wünfchen übrig. Von den übrigen re :ichhaltigen Schriftproben
müflen eo befonders die Ban a Einfaffung, gedruckt bei C. Gerold’s Sohn.
erwähnen. Mit diefer Band- Einfaffung hat die Firma Ruft & Comp. einen glücklichen
Wurf han, z fo Ve nach dem Eı tfcheinen der Probe fich die meiften Buch.
druckereien beeilten, in deren Befitz zu gelangen.
Unmiittel ba hinter Reifs hatte die Firma M. Salzer & Söhne, früher
Carl Ueberreuter’s arg kerei und Schriftgiefserei in Wi en, ausgeftellt. Neben
einigen gut gedruckten Werken und I befonders fchönen Tabellen fanden wir ein
eau, deffen Satz und 3 uck wir bef Sr ers betrachten müffen. Der Satz ver-
dient ein Meifterftück na zu werden. Selbft Cicero dicke Linien waren der-
art gebogen, dafs die xundung nichts zu wünfchen übrig liefs, und die Anfchlüffe
ini ıren derart, dafs man hätte glauben können, die Linien feien zu-
fammengelöthet. Herr Johann Glafer hatdurch den Satz diefes Tableaus aufs Neue
dargethan, wie meifterhaft er das fı pröde Letternmaterialzu behandeln weifs. Den
&beifo meifterhaften Druck diefes Tableaus, der von einem und demfelben Satze
durch verfchiedenartiges Unterlegen und Heben einzelner Zeilen, Linien, Ein-
faffungen u. f. w. 22 Formen bildete, hatte Herr Anton Mandl beforgt und
damit grofse Ehren erworben. Nur das Eine blieb zu wünfchen übrig, dafs die
Wahl der’Farben, in denen eine gewifse Monotonie vorwaltete, eine glücklichere
gewefen wäre. So meifterhaft der Satz aber auch war und fo fe] hr wir die Kunft
des e> Glafer hervorheben müffen, wir können diefes Tableau und ähnliche
Satzkunftftücke doch nur zu den fehr fchönen, aber unpraktifchen Arbeiten Carl
F ar s ftellen, auf die wir fpäter zu fprechen kommen.
Die Buchdruckerei von Carl Finfterbecki in Wien, unmittelbar neben
Salzer, brachte eine Anzahl von ihr gedruckter Bücher zur Ausftellung, welche
gröfstentheils gut gefetzt und gut gedruckt waren, und Zeugnifs gaben, dafs fich
diefe Druckerei vorzugsweife dem Bücherdrucke gewidmet habe;
Bettelheim & Pick hatten an der Wand hinter Finfterbeck ein Tableau
angebracht, die Namenschiffre Seiner Maje -ftät des Kaifers Franz Jofef I. inInitia-
lien F. J. I. darftellend, das fo An als wären diefe Initialien aus lauter über-
und neben einander gelegten Vifitkarten che Die Idee war nicht fo übel,
di e Ausführung I blieb ber inManchem zurück. Was vielen anderen Ausfte llungs-,
Gegenftänden zum Nachtheile gereichte, diefem Tableau brachte das zu hohe
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