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198 Die Verarbeitung des Betons.
durch Fehler in dieser Hinsicht schwere Schädigungen aufgetreten, weil
Holzwerk der Fenster u. dgl. direkt in den Putz ohne Schutz eingelassen
war und naturgemäß durch das ‚Arbeiten‘ beim Schwinden und Quellen
den Putz zersprengten (Ab-
bildung 124).
In der Zeitschrift ‚Heim
und Siedlung‘ 1936 Heft 1
wird auf 8.12 folgende An-
weisung für sachgemäßen
Fugenmörtel und rissefreien,
dichten Außenputz gegeben:
Anweisung für sach-
semäße Fugenmörtel und
rissefreie, dichte Außen-
putze
(gültig für jedes Mauerwerk).
Vorbedingung für alle
Mörtel und Putze:
&) lehmfreie!, scharfe Sande
und geeignete Bindemittel,
b) stets dasrichtige Mischungs-
verhältnis.
A. Mischungsverhältnis
für Fugenmörtel: Raumteil
x l. im allgemeinen: 1 Rt. gut
Abb. 125. Zu fett hergestellter Zementputz durch abeelöschter, treibfreier Kalk 3
Schwindrisse zerstört. > 2 un
3 Rt. reiner Sand;
2. für besonders beanspruchtes Mauerwerk und Fundamente: 1 Rt.
Zement + 1—2 Rt. gut abgelöschter Kalk + 6—9 Rt. reiner Sand.
Die Fuge soll nicht stärker als 10 mm sein.
B. Mischungsverhältnis für Außenputze:
Vorbemerkung: Es muß zweilagig geputzt werden!
l. Unterputz (Stärke ca. 15 mm): 1 Rt. Zement + 2 Rt. gut abgelöschter,
treibfreier Kalk + 9 Rt. reiner Sand.
Unterputz anziehen lassen.
2. Oberputz (Stärke richtet sich nach Putztechnik): I Rt. gut ab-
gelöschter, treibfreier Kalk + 2!/, Rt. reiner Sand (ohne Zement) oder im gleichen
Mischungsverhältnis haben sich Spezialputzkalke bewährt, für welche jedoch die
Sondervorschriften der Hersteller zu befolgen sind.
Ein zu hoher Zementgehalt ist wertlos, ja schädlich. Wie schäd-
lich ein zu fetter Zementmörtel wirken kann, zeigt Abb. 125.
2. Wasserdichter Putz.
Wasserdichter Putz muß verhältnismäßig pur aufgebracht werden.
Wichtig ist gutes Anrühren und starke Verdichtung, sowie die Nach-
! Unter lehmfreien, scharfen Sanden versteht man gemischtkörnige Sande,
die keine staubfeinen Bestandteile enthalten. Die Anwesenheit von Lehm wird
nachgewiesen durch Schlämmen einer entsprechenden Menge des Sandes mit
Wasser in einem gewöhnlichen Glas. Gute lehmfreie Sande zeigen fast keine
Trübung hierbei und setzen sich sofort klar ab.