Feuerspritze. Gasbehälter. 515
Röhre mit enger Öffnung, der Schwanenh als, oder ein Wasserschlauch an-
geschraubt. Durch den Druck, welchen die im Windkessel komprimierte
Luft auf das Wasser in demselben fortwährend ausübt, wird ein starker
Wasserstrahl aus der Öffnung des Schwanenhalses hervorgetrieben. An eine
Öffnung, welche sich in der Wand des Windkessels nahe am Boden befindet,
kann ein längerer Schlauch mit einer metallenen Mündung angeschraubt
werden, mit welcher man sich dem Feuerherde nähern kann.
Der Auf- und Niedergang der Kolben wird durch einen zweiarmigen
Hebel bewerkstelligt.
In unserer Figur ist die Spritze in einem Moment dargestellt, in welchem
der Kolben rechts niedergeht, während der Kolben auf der linken Seite steigt;
auf der linken Seite wird also gerade Wasser in den Stiefel eingesaugt, wäh-
rend auf der rechten Seite eben Wasser in den Windkessel eingepreßt wird.
Es ist nicht gerade notwendig, daß eine Feuerspritze zwei Zylinder
habe, und in der Tat werden kleinere Feuerspritzen nur mit einem Zylinder
gebaut; in diesem Falle ist freilich der Wasserzugang in den Kessel intermit-
tierend, dessen ungeachtet aber wird aus dem Rohre des Windkessels ein
kontinuierlicher Wasserstrahl hinausgetrieben, weil die komprimierte Luft
auch noch wirkt, während der Kolben aufgezogen wird. Es finden dabei
allerdings Schwankungen in der Kraft statt, mit welcher der Wasserstrahl
hervordringt, denn diese nimmt allmählich ab, während der Kolben in die
Höhe geht.
Die neueren Feuerspritzen werden meist so gebaut, daß sie nach Be-
darf das Wasser statt aus dem Kasten direkt aus einem Kanale oder Flusse
ansaugen können. Zu diesem Zwecke werden die Öffnungen der Ventile d
mit einem gemeinsamen Rohre verbunden, an welches ein dickes Kautschuk-
rohr angeschraubt werden kann, dessen anderes Ende unter die Wasserober-
fläche versenkt wird. Im Prinzip stimmt eine solche Feuerspritze ganz mit
der 8.424 beschriebenen Saug- und Druckpumpe überein, nur daß daran ein
Windkessel vorhanden ist.
$ 183. Gasbehälter. Apparate, welche dazu dienen, um Gase. auf-
zubewahren, werden meistens mit dem wenig passenden Namen Gasometer,
d.i. Gasmesser, bezeichnet, während man die eigentlichen Gasmesser mit
dem Namen Gasuhren belegt. Es gibt verschiedene Formen von solchen
Gasbehältern.
Fig. 561 stellt ein Gasometer nach Pepy dar, wie es in chemischen
Laboratorien gewöhnlich gebraucht wird. B ist ein Zylinder von lackiertem
Blech von 40 bis 50cm Höhe und 25 bis 30 cm Durchmesser, dessen oberer
Deckel etwas nach oben gewölbt ist. Auf diesem Deckel ruht auf Stützen
cc ein zweiter, oben offener Zylinder A, dessen Höhe aber nur l/, von
der des unteren ist. Der obere Zylinder ist mit dem unteren durch zwei
Röhren verbunden, von denen die eine, b, gerade in der Mitte des Deckels
sich befindet. Sie darf durchaus nicht in den unteren Zylinder hineinragen.
Eine zweite Verbindungsröhre «a geht fast bis auf den Boden des unteren
Zylinders. In jeder dieser Röhren befindet sich ein Hahn, vermittelst dessen
man nach Belieben die Verbindung der beiden Zylinder herstellen und unter-
brechen kann. Bei e befindet sich eine kurze horizontale Röhre, welche eben-
falls durch einen Hahn verschlossen werden kann und an welcher vorn ein