Full text: Kupfer- und Stahlstich-Druck (Heft 33)

    
  
  
> Louis Jakoby 
durch die ganze Zeit des Mittelalters, bis fie fich in derMitte des 15. Jahrhunderts 
gleichzeitig die V erbreitung und Vervielfältigung von Kunftwerken zur Aufgabe 
acht, indem der Künftler durch Ausfüllen feiner Arbeit mit Farbe und das 
Abdrucken auf Papier fie {felbft vervielfachte. Diefe Abdrücke werden von uns 
gemeiniglich jetzt „Stich“ genannt und dienen feitdem zur Verfchönerung und 
Belebung unferer Wohnungen nicht allein, fie wurden uns Allen ein gewünfchtes 
Surrogat, das Schönfte und Befte, was die Kunft gefchaffen inkünftlerifch anderer 
Form unfer Eigen nennen zu können. 
Als die Kunft fich in Künfte verzweigte, der Arc hitekt nur Architekt, der 
Maler nur Maler wurde und jeder Zweig herrifch feine eigne Ausbildung ver- 
langte, da fing auch der Stich an, in der Anwendung vielfacher Mittel eine reich- 
haltige Entwicklung zu erfahren. Die Arbeiten von Malern und anderen nicht 
feciell in diefem Fach ausgebildeten Künftlern wurden immer feltener, die 
mechanifche Wiedergabe im Druck aber ganz anderen Händen überlaffen. 
So wurde der Kupferftich durch Jahrhunderte das ausfchliefsliche Mittel 
Kunftwerke und nleäfche Ideen a zu verbreiten. 
Nie alle anderen Künfte machte auch der Stich denfelben Weg ı 
dem vollendetften Khknen bis zum hohlen Virtuofenthun 
  
  
unbefangenen W ollen, 
und blofsen Handwerk durch. 
Ungefähr 50 Jahre nach dem Erfcheinen der erften ge« Iruck 
beginnt in der Schule Rafael’s die felbftfi tändige a En M: 1 
Das Y: orbild des Letzteren, Albrec ht Dürer, trachtete, mit dem Grabftichel 
nur feine Gedanken im Bilde zu vervielfältigen. Marc Akon, Ra >] 
wiedergebend und fo des Taftens hoben, vereinfachte die Weife u 
die Form plaftifch mit der Linie auszudrücken. Wenn Ra fael bei 
tigung feiner Werke es paffender und bequemer gefund | 
Ann machen zu laffen, fo ift diefe natürlichfte Künftlen che Empfin 
fich auf und mit fremdem Material nicht w iederholen zu brauchen, 
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der Grund, dafs die Arbeiten des Kupferf ftiches in ihrer bei Weitem grö 
zweifache SEHOLAIEER find. 
  
   
  
   
   
Es war wohl zu natürlich, dafs die nach und nach wunderbar ausge 
Technik des Grabftichels Maler und andere Künftler abfchrecken mufste, 
feiner wie ehedem zu bedienen. Um fo bequemer war es, mit lel : 
  
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mit Firnifs überzogenen Kupferplatte zu zelc 
nung durch Scheidewaffer in das Kupfer u‘ 
Zeit des XVII. Jahrhundertes, als der Stichi inden! 
es eu be Jung ne Se rten nt Ba ındenen 
t Triun 
  
     
deffen Hand 
   
eh blieb im En zum Gr: 
Studien vorausfetzt, das Werkzeug, mit dem auch in unferen Tageı 
      
es vorzieht, feine Werke felber zu vervielf 
benutzten die 
    
Viele Kupferfte 
bei ihren Stichen, fo dafs es fchwer wird, die 
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zu können. Verfuchten fie auch fchon vor 
reizvollen Werke Rembrandt’s neu erftehen 
  
orm ftiliftifcher Malerei hat fie ftets w 
Um die Mitte desfelben XVLO 
Schab- oder Schwarzkunf die Weifen 
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die Negation des Schaffens, indem das K 
das die Platte durch feine Inftrumente 8 
wurde. Die Engländer undunter il 1 
Earlom. haben fich am meiften hierin hervorgetl 
ie Änforderungen an den Stich, und au! 
  
  
      
1 . Yn fan sur 
der Confum, wurden 
     
zu erzielen, Änfang 
  
       
     
    
   
  
  
  
   
  
   
  
  
   
   
  
  
  
   
  
   
  
   
   
   
  
  
   
  
   
      
   
  
  
   
   
  
  
   
   
  
  
  
    
   
   
  
  
  
   
   
    
     
  
 
	        
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