» . Radinger.
o finden wir manche derfelben neu,
Was die Syfteme der Keffel betrifft,
Vergröfserung der Heizfläche
und diefe ftreben nach der doppelten Richtung:
und Erhöhung des Druckes.
Um Beides zu gewinnen, kommen die Röhrenfyfteme mehr und mehr zur
Geltung. Manche diefer neuer Syfteme find mifsglückt, indem fich der Roft
ihnen nicht im gleichem Mafse als die Heizfläche vergröfsern liefs oder der benö-
thigte Zug-Querfchnitt ergab; einzelne geben zu naffen Dampf, tragen den
W ärmedehnungen keine Rechnung oder find in den Detaillöfungen noch nicht
wünfchenswerth klar; aber wieder andere ftehen auf der Höhe heutiger Erkennt-
nifs und alle Beurtheilung fpricht für ihren bleibenden Beftand.
Sogenannte Verd ampfverfuche wurden (mit Grund) nicht vorgenommen,
obgleich die Gelegenheit dazu aufzufordern fchien. Es ift aber bekannt, dafs
viele Keffel yfteme. näfferen Dampf geben als andere, und da bis heute kein
anderes Mittel bekannt ift, die , "Dampfmenge“ zu beftimmen, als durch Meffung
des in den Keffel gebrachten Waffers, fo würde ein fpeiender Keffel beffer fchei-
nen, als ein beiferer ift.
Meiner Anficht nach wäre nur durch Aichung des erzeugten Dampfes ein
Schlufs auf feinen Erzeuger möglich. Würde nämlich eine und diefelbe Dampf
mafchine, ohne demontirt zu werden, von Keffel zu Keffel gebracht und von diefem
betrieben, fo müfste fich unter Einhaltung gleicher Verhäl tniffe durch die Bremfung
bei gleichem Druck und F üllung ein völlig zutreffender Sch lufs auf die Güte der
Keffel ergeben. Die verfchiedene Tourenzahl bei gleicher Kohlenmenge wäre
das diredte Mafs, und wäre umfo | leichter zu erhalten, wenn fchon vor der Aus-
ftellung auf annähernd gleiche Gröfse der Concurrenzkeffel hingewirkt würde,
velche überdiefs hier von felbft auftrat.
Ich habe mich bei dem nachfolgendem Studium der Keffel bemüht, einen
Anhalt für die Beurtheilung nach diefer Richtung hin zu gewinnen, und ftelle, bis
Befferes vorliegt, jene Dampfmenge als Mafs hin, welche bei gleich angenom-
mener Heizung dem Quadratmeter der W afferfpiegel-Fläche im Kef ffel per Stunde
entfteigt. Diefe Dampfmenge, w ee bei einer Verdampfung von 20 Kilogramm
per Quadratmeter Heizfläche im einfachen Cylinderkeffel 40 hen beträgt,
fteigt bei einzelnen neueren DIESER bis 6- und 8oo und wächft in einem Falle
über 4000 und einem anderen über 16.000 Kilogramm as Dort wo der
Dampf, mit der Gefchwindigkeit wie die Luft durch die Roftfpalten, durch die
oberfte Wafferfchichte bricht, wo er gleichfam im Schaum geboren wird, geht
nafürlich ein Schlufs von dem zugebrachtem auf das verdampfte Waffer
nicht an.
Diefes Näfferwerden des Dampfes bei concentrirterer Heiz fläche ift mit de
Grund, welcher grofse ftehende Keffel nicht aufkommen läfst. Bei Reigenden
Dimenfionen wächft nämlich die Wafferfpiegel-Fläche eines Vertica alkeffelsmit de
Quadrat, die Heizfläche aber mit dem Cubus der Vergröfserung, während bei
li iegender Conftrudtion das Wachfen beider in ar ichem quadratifchen Verh ältniffe
erfolgt, und in diefer Hinficht ihre Güte gleichbleibt.
Von diefem Standpunkte aus erkennt man, dafs jede der neueren Keffel-
formen näfferen Dampf liefert als die alten Syfteme.
Eine weitere Rückficht ift den Blechdicken gewidmet, und um einen Veı
gleich zu erhalten, zwängte ich fämmtliche in die Formel
N . .
öd=x.Dp + 3 Millimeter,
wobei D den jedesmal bekannten Keffeldurchmeffer in Meter und p die Spannung
in Atmofphären-Ueberdruck bedeutet, für w elche jeder Keffel beftimmt und
wobei jedesmal angeführt ift, ob die V erniethung einfach oder doppelt war.