Full text: Dampfkessel (Heft 55)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
    
   
   
   
     
   
   
  
  
   
  
   
    
   
   
   
    
  
   
   
  
  
    
   
   
     
    
   
  
   
   
   
  
  
   
  
   
  
   
    
    
   
» . Radinger. 
o finden wir manche derfelben neu, 
Was die Syfteme der Keffel betrifft, 
Vergröfserung der Heizfläche 
und diefe ftreben nach der doppelten Richtung: 
und Erhöhung des Druckes. 
Um Beides zu gewinnen, kommen die Röhrenfyfteme mehr und mehr zur 
Geltung. Manche diefer neuer Syfteme find mifsglückt, indem fich der Roft 
ihnen nicht im gleichem Mafse als die Heizfläche vergröfsern liefs oder der benö- 
thigte Zug-Querfchnitt ergab; einzelne geben zu naffen Dampf, tragen den 
W ärmedehnungen keine Rechnung oder find in den Detaillöfungen noch nicht 
wünfchenswerth klar; aber wieder andere ftehen auf der Höhe heutiger Erkennt- 
nifs und alle Beurtheilung fpricht für ihren bleibenden Beftand. 
Sogenannte Verd ampfverfuche wurden (mit Grund) nicht vorgenommen, 
obgleich die Gelegenheit dazu aufzufordern fchien. Es ift aber bekannt, dafs 
viele Keffel yfteme. näfferen Dampf geben als andere, und da bis heute kein 
anderes Mittel bekannt ift, die , "Dampfmenge“ zu beftimmen, als durch Meffung 
des in den Keffel gebrachten Waffers, fo würde ein fpeiender Keffel beffer fchei- 
nen, als ein beiferer ift. 
Meiner Anficht nach wäre nur durch Aichung des erzeugten Dampfes ein 
Schlufs auf feinen Erzeuger möglich. Würde nämlich eine und diefelbe Dampf 
mafchine, ohne demontirt zu werden, von Keffel zu Keffel gebracht und von diefem 
betrieben, fo müfste fich unter Einhaltung gleicher Verhäl tniffe durch die Bremfung 
bei gleichem Druck und F üllung ein völlig zutreffender Sch lufs auf die Güte der 
Keffel ergeben. Die verfchiedene Tourenzahl bei gleicher Kohlenmenge wäre 
das diredte Mafs, und wäre umfo | leichter zu erhalten, wenn fchon vor der Aus- 
ftellung auf annähernd gleiche Gröfse der Concurrenzkeffel hingewirkt würde, 
velche überdiefs hier von felbft auftrat. 
Ich habe mich bei dem nachfolgendem Studium der Keffel bemüht, einen 
Anhalt für die Beurtheilung nach diefer Richtung hin zu gewinnen, und ftelle, bis 
Befferes vorliegt, jene Dampfmenge als Mafs hin, welche bei gleich angenom- 
mener Heizung dem Quadratmeter der W afferfpiegel-Fläche im Kef ffel per Stunde 
entfteigt. Diefe Dampfmenge, w ee bei einer Verdampfung von 20 Kilogramm 
per Quadratmeter Heizfläche im einfachen Cylinderkeffel 40 hen beträgt, 
fteigt bei einzelnen neueren DIESER bis 6- und 8oo und wächft in einem Falle 
über 4000 und einem anderen über 16.000 Kilogramm as Dort wo der 
Dampf, mit der Gefchwindigkeit wie die Luft durch die Roftfpalten, durch die 
oberfte Wafferfchichte bricht, wo er gleichfam im Schaum geboren wird, geht 
nafürlich ein Schlufs von dem zugebrachtem auf das verdampfte Waffer 
nicht an. 
Diefes Näfferwerden des Dampfes bei concentrirterer Heiz fläche ift mit de 
Grund, welcher grofse ftehende Keffel nicht aufkommen läfst. Bei Reigenden 
Dimenfionen wächft nämlich die Wafferfpiegel-Fläche eines Vertica alkeffelsmit de 
Quadrat, die Heizfläche aber mit dem Cubus der Vergröfserung, während bei 
li iegender Conftrudtion das Wachfen beider in ar ichem quadratifchen Verh ältniffe 
erfolgt, und in diefer Hinficht ihre Güte gleichbleibt. 
Von diefem Standpunkte aus erkennt man, dafs jede der neueren Keffel- 
formen näfferen Dampf liefert als die alten Syfteme. 
Eine weitere Rückficht ift den Blechdicken gewidmet, und um einen Veı 
gleich zu erhalten, zwängte ich fämmtliche in die Formel 
N . . 
öd=x.Dp + 3 Millimeter, 
wobei D den jedesmal bekannten Keffeldurchmeffer in Meter und p die Spannung 
in Atmofphären-Ueberdruck bedeutet, für w elche jeder Keffel beftimmt und 
wobei jedesmal angeführt ift, ob die V erniethung einfach oder doppelt war. 
    
  
 
	        
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