Full text: Die Motoren (Heft 83)

       
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
     
  
  
  
  
  
  
  
98 J. F. Radinger. 
verfchraubt anfchloffen. Die breite Verfchneidung diefer Ringe fichert eine fteife 
Verbindung, aber für die Herftellung wird Gefahr und Zeit vermindert und der 
Nachtheil, dafs die Dampfwege durch die Flanfchen hindurchführen, läfst fich 
durch genaue Arbeit faft zum Verfchwinden beheben. 
Der vordere Cylinderdeckel war mit dem Tragringe in Einem gegoffen und 
enthielt nur eine eingefetzte Stopfbüchfe. Der rückwärtige Deckel war aber ge- 
fondert angefetzt, um das Herausziehen des Kolbens ohne Weiteres zuzulaffen. Er 
war noch von einer blanken Gufskappe überdeckt, welche die Umfangsfchrauben 
und den Stopfbüchfen-Untertheil überkleidete. Der Cylinder ift mit Dampfzu heizen 
und aufserdem mit Filz und Holz vor jeder Abkühlung möglichft gefchützt. 
Oben in Mitte des Cylinders lag der Kaften eines Doppelventiles, deffen 
Griffrad mit einer langen Rohrführung nach vorne und in handliche Entfer- 
nung kam. 
Der Kolben war ganz aus Gufseifen und mit zwei ineinander liegenden 
gufseifernen Selbftfpann-Ringen verfehen. Seine Kolbenftange war vorne 90 und 
rückwärts 75 Millimeter dick und conifch in den Kolben eingerieben, welchen fie 
init einer hohen theilweife verfenkten Schraubenmutter centrifch fefthielt. Die 
Kolbenringe follen ebenfo wie der Cylinder aus einer der Abnützung gut wider 
ftehenden Gufseifenforte beftehen. 
Die Geradführung fand in der rund ausgebohrten Colonne des Bajonnet- 
balkens mit nachftellbaren Gleitftücken ftatt, deren Kreuzkopf die an den heuti- 
gen Conftrudtionen moderne gute Form hatte. 
Der Kreuzkopf ift nämlich ähnlich einem um 90 Grad gewendeten Zapfen- 
lager geformt, welches der La- 
gerplatte entbehrt und dafür 
| mit einer mittleren auf die Kol- 
|  benftange gekeilten Rohrnabe 
}  verfehenift. Der vordere Deckel 
| 
  
  
wird mitzwei durch den Kreuz- 
kopf-Körper hindurch gehen- 
i den Schrauben gehalten und 
geftattet das Nachziehen der 
eingelegten Schalen, auf wel- 
chen die Oscillation ftattfindet. 
Diefes Kreuzkopf - Lager 
nimmt nun den Kreuzkopf- 
————— 1 Zapfen (hier 105 Millimeter dick 
und 170 lang, 93 Atmofphären 
Schalendruck) auf, welcher in 
lem kurz gegabelten hinteren 
Schubftangen-Ende conifch ein- 
gefchliffen feftitzt. Dadurch 
wird die centrifche Drucküber- 
tragung aufeinen einzigenDreh- 
zapfen, ähnlich wie bei dem 
gufseifsernen Gabel-Kreuzkopf, 
| aber miteinem verhältnifsmäfsig 
—_. en einfachen Schmiedftücke ge- 
wahrt, und noch der weitere 
3 fonft entbehrte Vortheil er- 
| | reicht, dafs fich die Abnützung 
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Millim. 100 
der Schubftangen-Schalen bei 
vorne gefchloffenem Kopf und 
| Innenkeil von Tfelbft aüs- 
:24 der Natur. gleicht, indem beim Nach- 
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