Full text: Die Motoren (Heft 83)

  
  
  
  
  
  
    
Dingler in Zweibrücken. 
  
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zum Theile wieder auf, fo dafs vorwiegend die rein drehende Wirkung zum Aus 
drucke kommt. Ebenfo heben fich die Maffenwirkungen der entgegengelfetzt hin- 
und herfchwingenden Gewichte vonKolben und Kolbenftange, Kreuzköpfen, Lenk 
ftangen und Kurbelzum Theile wieder auf, fo dafs die Achslager fehr wenig bean- 
{prucht werden und der Gang der Mafchine ein ruhiger und gleichmäfsiger 
wird. E z 
Je zwei neben einander liegende Cylinder-Enden werden für fich durch 
getrennte Steuerapparate gefteuert, fo dafs der Dampf immer diredt aus demkleinen 
Cylinder in den grofsen übertreten kann. Das Hauptfteuer-Organ ift ein kegel- 
förmiges Canalrohr, welches fich in einem entfprechend geformten Gufskörper 
dampfdicht dreht. Aus dem Dampfmantel des kleinen Cylinders, welcher durch 
die Dampfzuleitung mit dem Keffel verbunden ift, tritt der frifche Dampf, und 
zwar an der kleineren Kreis-Kopffläche in das kegelförmige Rohr und durch 
diefes in den Hochdruck-Cylinder, während gleichzeitig der verbrauchte Dampf 
durch das andere Kegelende zur Ausftrömung kommt. 
Während des Rückganges verbindet dann eine 
ern ausgefparte Innenhöhlung des Steuerkegels die bei- 
den Cylinderräume und geftattet das Ueberftrömen 
des Dampfes von einem in das nebenliegende Ende 
beigleichzeitigem Abfchluffe gegen beide Aufsenfeiten. 
Indem diefe Kegelftellungen bei jedem Hub- 
wechfel auch wechfeln, wird auf eine einfache und 
fichere Art derregelrechte, ganz diredte Dampfwechfel 
mit kurzen Canälen (wenn auch fehr ftark gebroche- 
nen Wegen) erzielt. 
Die Steuerhähne erhalten ihre gleichmäfsig 
umlaufende Drehung durch Schraubenräderund eine 
feitlich und parallel zu den Cylindern liegende 
Steuerwelle, welche gleichfalls durch Schraubenräder 
von der Kurbelachfe angetrieben wird. 
Die gegenfeitige Stellung und Höhenlage der 
Cylinder, Steuerorgane und Ausftrömung ermöglichen, 
dafs alles condenfirte Waffer und Oel auf abfallenden 
Flächen aus der Mafchine kommt. 
Um die rotirenden Steuerhähne vollftändig 
entlaftet zu halten, müffen fich alle Flächen diametral entgegengefetzt wieder 
finden. Diefe fymmetrifche und doppelte Anordnung bedingt wohl nicht, dafs 
die Dampfwege rafcher oder präcifer als bei einer Schieberfteuerung geöffnet 
werden, indem der einzelne Spalt nur halben Querfchnitt zu befitzen braucht, 
aber bedingt, dafs fich die Steuerkegel nur mit der halben Drehungszahl der 
Kurbelwelle zu bewegen haben, was nebft der faft vollftändigen Entlaftung vom 
Dampfdrucke diefen Organen eine längere Dauer verfpricht. 
Wohl bleibt eine in der Achfe des Kegels von oben nach unten gerichtete 
Druckwirkung übrig, welche aber an und für fich nicht fehr grofs ift und von 
einem Spurzapfen leicht aufgenommen werden kann. Deffen Stellbarkeit mit einer 
Schraube geftattet auch die paffende Einftellung des Steuerkegels in das Gebäufe, 
um unter Rückficht auf die Wärme- Ausdehnung eben dicht, aber möglichftreibungs- 
los zu paffen. 
Da fich die Steuerkegel immer gleichmäfsig im felben Sinne drehen, fo 
kann durch einfache Ueberdeckung an den Arbeitskanten eine fixe Expanfion 
eingeleitet werden. Ebenfo find alle gewünfchten Voreilungen beim Dampf- 
Ein- und Austritte, Compreffion etc. durch pofitive und negative Deckungen zu 
erreichen. 
Um Veränderlichkeit der Expanfion zu erzielen, ift auf das Einftröm - Ende 
eines jeden Steuerkegels eine Kappe mit zwei Schlitzen gefetzt. 
  
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