rn
m
_
J. F. Radinger.
Der Wafferfpiegel des Druckrefer-
voires lag im Mittel 40 Meterhoch über
der Mafchinenachfe und bei Stillftand
der Pumpen zeigte das Manometer am
Windkeffel genau 4 Atmofphären, wäh-
rend es fich beinormalem Gange, d.i.
20 Touren per Minute (Kolbenge-
fchwindigkeit 0'74 Meter per Secunde)
in Folge der Rohrwiderftände auf 4'3
Atmofphären erhob. Die Pumpen waren
doppeltwirkend und die Saughöhe betrug zur Stunde eines von mir vorgenom-
menen Verfuches (am ıı. October 1873) 2'5 Meter oder o'25 Atmofphären,
welche zu obigem Druck hinzukommt und 4'55 Atmofphären Gefammtdruck gibt.
Die Füllung in jedem Dampfeylinder war genau auf 20 Percent geftellt und
der mittlere Nutzdruck betrug 186 Atmofphären, fo dafs fich diefer zum Druck
auf den Pumpenkolben wie I zu 2'44 verhält, was in Verbindung mit dem
Verhältniffe der Arbeitsflächen ı zu 2:70 einen Nutzeffedt der Pumpe von 87'5
Percente gibt. Mit dem Refte werden alle hydraulifchen Widerftände vom Saug-
korb bis in den Windkeffel und die fämmtlichen Reibungsarbeiten in der
Mafchine überwunden.
Die Dampfcylinder lagen diredt auf dem Fundament und waren mit den
hintenliegenden Pumpencylindern durch je zwei in der Höhe der Achfe liegende
borizontale Zugftangen verbunden. Jeder Cylinder hatte zu diefem Zwecke zwei
Augen angegoffen, durch welche die Stangen gefleckt waren und worin fie ie ein
Ring mit Vorderkeil und rückwärts eine Schraubenmutter hielt.
Die Steuerung glich ganz jener echten Corlifs-Anordnung, welche bereits
bei der erften Mafchine diefer Firma erwähnt wurde. Nur fehlte hier, wo der
Widerftand conftant bleibt, der Regulator, und die Einftellung der Ausrück-
Anfchläge gefchah durch die Hand des Wärters.
Beide Cylinder hatten ein gemeinfames, von oben kommendes Dampfrohr,
deffen 145 Millimeter weites Abfperrventil mit vertical niederhängender Spindel
im hochliegenden Gabelungsftücke fafs. Um den darunter ftehenden Wärter von
dem Abtropfen der hängenden Stopfbüchfe zu bewahren, trug die Spindel eine
grofse Fangfchale in gefälliger Form. Unmittelbar an jedem Cylinder kam ein
Einzelventilvon 118 Millimeterlichter Weite (1/,, der Kolbenfläche) und in deffen
Nähe ftand je eine niedere Säule am Boden, welche oben ein Griffrad mit einer
Broncemutter im Innern trug. Durch die Drehung des Griffrades wird eine in dasfelbe
greifende Verticalfchraube gehoben oder gefenkt, die mit einem Winkelhebel
und Zugftange einen zweiten Winkelhebel (alles unter den Eifenplatten der Flur
mitnahm ; deffen Stange reichte wieder nach aufwärts und griff das Hinterende
jenes Hebels an, welcher vorn mit der Ausrückplatte der Corlifs-Steuerung
endete, und durch deren höheren oder tieferen Stand die Gröfse der Füllung
regelte. (Eine Zeichnung diefer Einftellvorrichtung befindet fich im Pumpen-
berichte.) -
Diefs umfafst auch die ganze Aenderung, welche die Mafchine zum Zwecke
des Pumpentriebes erfuhr, denn fonft ift fie das Modell einer fogenannten
5opferdigen Dampfmafchine, welche mit 4 Atmofphären und !, Füllung zu
arbeiten beftimmt ift. Dann enthält fie eine Luftpumpe von 300 Millimeter Durch-
meffer und 0'27 Meter Hub oder %,, des Cylindervolumens.
Als gewöhnliche Antriebsmafchine müffte fie 54 Mal per Minute umgehen,
wobei die Kolbengefchwindigkeit 2:0 Meter beträgt. Doch mufs fie dann auch
weitere Querfchnitte für die Dampfleitung erhalten, falls die Möglichkeit nahe
liegt, höhere Füllungen anwenden zu müffen, denn die hier verwendeten Quer-
fchnitte paffen überreichlich für die verwendete und noch eine höhere Gefchwin-