Full text: Die Motoren (Heft 83)

  
  
  
178 J. F. Radinger. 
der Nabe und aufsen durch je einen Einlagkeil verbunden. Ein concentrifcher 
Blechmantel um das Rad fchützte diefes felbft und feinen Wärter. 
Unmittelbar vor dem Rade auf der Innenfeite der Mafchine ftand der 
riemenbetriebene Porter’fche Regulator, welcher in befprochener Weife in die 
Steuerung griff. Deren Excenter lagen knapp hinter dem Kurbellager und zwar 
das Exparfionsexcenter auf der Lagerfeite. Während diefes nun gerade zur 
Deckplattenftange ging, mufste das äufsere Excenter mit zwei Armen auf einer 
kurzen fchwingenden Grundwelle nach einwärts überfetzen, um den Vertheil- 
fchieber anzutreiben, der derart nahe an den Cylinder kam und kleine fchäd- 
liche Räume gab. 
Die Ausftrömung fand nach oben und durch ein fchwach geneigtes 
Kupferrohr zum Condenfator ftatt. Diefer lag mit der eingegoffenen Luftpumpe 
rückwärts in der Flucht der Mafchine, aber durch keine fefte Verbindung mit 
erfterer im Zufammenhange, auf feinem Fundament. 
Der Luftpumpen-Durchmeffer be- 
trug 210 Millimeter und da derKolben- 
hub wieder ro; Meter war, fo ftellt 
fich das Verhältnifs zwifchen feinem 
und dem vom Dampfkolben durchlau- 
fenen Volumen wie I: 6'2 Dafs die 
Wirkung derfelben tadellos ift, konnte 
ich aus dem der Ausftellungsmafchine 
am II. Auguft 1873 entnommenen Dia- 
gramme erfehen. 
Das Gewicht einer jeden der beiden gekuppelten Mafchinen betrug 
9500 Kilogramm, 4'37 Kilogramm per Quadratcentimeter Cylinderquerfchnitt 
ohne Rad, fo dafs fich das Gefammtgewicht auf circa 26.000 Kilogramm, inclufive 
Abfperrventile, Schmiervafen, Regulator (224 Kilogramm), Rad (7000Kilogramm) 
und Condenfationsvorrichtung (2 Mal & 1670 Kilogramm), aber ohne Speife- 
pumpen ftellte. 
Die hin- und hergehenden Theile wogen per Mafchine 615 ohne und 650 
Kilogramm mit dem Luftpumpenkolben oder 0'238 oder 0:30 Kilogramm per 
Quadratcentimeter Cylinderquerfchnitt. 
  
Die zweite Sigl’fche Dampfmafchine hatte eine in den Haupt- 
theilen der erften völlig ähnliche Anordnung. Es war eine fogenannt I5pferdige 
Mafchine, welche für 5 Atmofphären Ueberdruck beftimmt und mit der gleichen 
Expanfionsvorrichtung wie die erfte, aber ohne Condenfation ausgeftattet war. 
Der Cylinder hatte hier 315 Millimeter Durchmeffer und der Kolben 0:63 
Meter Hub; er foll 57 Doppelhube per Minute, d. i. mit einer Kolbengefchwindig- 
keit von I’2 Meter per Secunde arbeiten, dem die 76 und 95 Millimeter weiten 
Dampfrohre (Fläche %/;, und 1, der freien Kolbenfläche) überreich genügen, 
indem die Einftrömconftante 1/,, wird. Die 52 Millimeter dicke Kolbenftange war 
hinten von einer Stopfbüchse getragen und von einem Rohr gefchützt. 
Die Führung (260 breit, 280 lang) ging unter ro und der Kreuzkopfzapfen 
53 Millimeter dick, 62 lang mit Iı5 Atmofphären Auflagedruck. 
Der in der Kurbelfcheibe fteckende Treibzapfen mafs 62 und 8o Milli- 
meter, was 76 Atmofphären Schalendruck und 0:67 Kilogramm-Meter fpecififche 
Abnützarbeit gibt. Im Kurbellager von 120 Millimeter Durchmeffer und ı9o Milli- 
meter Länge herrfchten 16 Atmofphären Druck und o'28 Kilogramm-Meter 
Abnützarbeit pro Quadratcentimeter und Secunde. 
Die Welle hatte 140 Millimeter Dicke und trug ein Schv yungrad von 2'90 
Meter Durchmeffer, welches am Umfang mit 288 Holzz \ 
Theilung verfehen war. 
va 
zzähnen von 40 Millimeter
	        
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