320 J- F. Radinger.
Kleyer & Beck. Auf den liegenden Keffel mit rückkehrenden Rohren
lag eine 4pferdige normale Mafchine und der hohle Fufs des Cylinders diente mit
als Dampfraum des Keffels. Die Mafchine war in etwas harten und älteren For-
men conftruirt; erwähnenswerth ift nur ein guter Porter’fcher-Regulator, welcher
wohl auf die Droffel einwirkte, aber fonft nach richtiger Anfchauung und einfach
gebaut war. Diefer beftand aus einem vafenförmigen Gewichte von 260 Millimeter
Höhe und 194 Millimeter gröfstem Durchmeffer, in welches unten die Manchette
diredt eingedreht war, während es oben die Drehbolzen für die Kugelftangen
aufnahm. Letztere verlängerten fich nach einwärts und ftützten fich mit Schneiden
auf die Endfläche der Spindel, auf welcher fich die Vafe durch einen Langkeil
mitgenommen verfchieben kann. Die Kugeln hatten je 175 Kilogramm und die
Vafe 2ı Kilogramm Gewicht; die normale Drehung des Regulators findet mit
140 Umdrehungen per Minute ftatt, während diefe ohne Gewicht 70 Drehungen
betragen würde.
Köbner & Kanty in Breslau legen die Dampfmafchine unten auf
jene Sockelplatte hin, welche den Fieldkeffel für diefelbe trägt. An der Mafchine
felbft ift wenig Bemerkenswerthes, aber die Umfteuerung derfelben ift neu. Die
Gegenkurbel verlängert fich nämlich und ift in das Auge einer Scheibe gekeilt,
vor welche das eigentliche Excenter anliegt. Die Kuppelung diefer beiden an-
einander anliegenden Scheiben gefchieht durch eine axiale rhomboedrifche Platte,
welche mit parallelen,aber fchiefgegen dieAchfe gefchnittenenRändern dasExcenter
gegen die Grundfcheibe verfchiebt. In der mittleren Stellung decken fich die
beiden Scheiben und die bewegliche wird defto mehr nach der einen oder anderen
Richtung verfchoben, je tiefer die Rhomboeder-Platte verfenkt ift oder je weniger
fie eintaucht.
Die Folge der Verftellung ift nun eine mehr oder minder grofse Excen-
tricität nach der einen oder anderen Richtung, aber ohne Voreilung. Letztere
liefse fich wohl auch einftellen, wenn man den Rücklauf verfchlechtern darf. Die
ftellende Platte hängt nun am kurzen Ende eines Flacheifen-Hebels, deffen Hand-
griff fich beim äufseren Cylinderende befindet. Diefer Hebel federt nun feiner
Länge halber felbft bei der Einftellung ohne Dampf, und da die ganze Reibung
der Schieber und Excenterringe etc. excentrifch auf feinen Drehpunkt fällt (eine
Lagerung der Scheiben aufserhalb des Kurbel-Treibzapfens findet nicht ftatt), fo
fcheint diefe Umkehrungsart wenig folid, und auch der unvollkommenen Dampf-
vertheilung wegen nicht empfehlenswerth.
Die Cylinder diefer Mafchinen haben für 2: 4, 6 und 8 Pferde
einen Duschmeller vons: 2002 .u2.2..21530,..183,:210 , 236 Millimeter
einen Hub von BE 0 2, 209210,:.230,=314 5, 314 >
gehen mit (rı bis 12 Meter Kolbengefchwindigkeit) 180 bis IIO Umdrehungen
per Minute und wiegen fammt Keffel 1250, 2750, 3750 und 4500 Kilogramm
Johannes Haag in Augsburg. Auf einem Angufs der Grundplatte,
auf welcher der Röhrenkeffel fteht (fiehe Keffelbericht), lag ganz gefondert aufge-
fchraubt eine ofcillirende Mafchine nach dem Syfteme Schmid in Zürich, bei
welcher der Cylinder auf feinem Schiebergefichte fchwingt und an Schildzapfen
niedergehalten wird. Diefe Anordnung foll bei den hydraulifchen Motoren ein-
gehend befprochen werden.
2,224, 6-Jund 8-pierdige Motoren diefer Art koften
1600, 2000, 2500 „ 3200 fl. fammt Keffel.
R.Wolfin B uckau, Magdeburg. Der Keffel diefer auf Tragfüfsen
ftehenden Halblocomobile wurde bereits im Keffelberichte angeführt. Die Ma-
fchine liegt nicht feitlich, fondern genau in der Mitte desfelben, und befteht aus
einem in den Dampfdom eingegoffenen Cylinder und einem hohlgegoffenen Quer-