289 J. F. Radinger.
richtigen Punkte und Längen für die Bildung der pfeudo-parobolifchen
Kugelbahn.
Durch folch eine Aufhängung erhält aber
das Syftem bei offenen Armen ungefähr nur die
Hälfte jener Höhe, welche esbei der Aufhängung
an gekreuzten Armen verlangt.
Das vollkommene Regulirungsvermögen
eines Regulators hängt ferner aufser von der gut
erzwungenen Bewegungsbahn auch noch von der
Wahl der Verhältniffe zwifchen feinen Gewichten
und den Widerftänden ab, und hier beanfpruchen
diefe Regulatoren nur das Verdienft eben richtig
gerechnet zu fein.
Wegen derkurzen Arme werden die Hebel-
längen klein, an welchen die fchädlichen Kräfte
in Folge plötzlich vorkommender Gefchwindigkeitsänderungen (fenkrecht
auf die Ebene durch die Arme) auftreten und diefs veringert den Verfchleifs
der Gelenkverbindungen. Die Spindel ift wegen der geringen Höhe
weniger Schwankungen ausgefetzt, und kann in einer leichteren Säule unterge-
bracht fein als fonft und die einfache Befeftigungsweife der Kugeln an den freien
Armenden geftattet ein Verrücken ihrer Lage beim Montiren, wodurch (inner-
halb naher Grenzen) auch eine Veränderung der richtigen Umdrehungszahlen
eingeftellt werden kann, was auch manchmal wünfchenswerth erfcheint.
Diefe Regulatoren find fo gerechnet, dafs fie den bei gewöhnlichen Ver-
hältniffen auftretenden Druck für die Bewegung der Droffelklappe bei 2 Percent
Tourenänderung überwinden, und bei 3 Percent Gefchwindigkeitsänderung die
Hülfe an ihre äufserfte Stellung bringen.
In der Ausftellung hing die Zeichnung eines folchen Regulators, welcher
(mit einem zweiten ebenfogrofsen) auf einer 2oopferdigen Mafchine mit Farcot-
fteuerung angebracht werden foll. Die bewegten Maffen wiegen dabei 280 Kilo-
gramm, überwinden bei 2 Percent Gefchwindigkeitsänderung einen Druck von
8 Kilogramm auf die Hülfe und fteigen bei 4 Percent Gefchwindigkeitsänderung
von der unterften bis zur höchften Lage (Hub 155 Millimeter) auf. Dabei beträgt
die freie Länge der Spindel und die gröfste Breite bei ausgefchlagenen Kugeln
nur wenig mehr als ein Meter.
Für Deutfchland übernahm die Mafchinenfabrik von C. W. Julius Blancke
& Comp, in Merfeburg die fabriksmäfsige Ausführung diefes Syftems.
Deu Reoudator von Bufs.
An den zwei Enden je eines der beidenfymmetrifch vorkommenden Winkel-
hebel wirkt je ein Gewicht. Jeder diefer Winkelhebel ift um eine Achfe drehbar.
welche fich feitlich der verticalen Regulatorfpindel und zwar in den paarweifen
Armen eines gufseifernen, von der Spitze der Spindel niederhängenden Pendel-
trägers vorfindet.
Diefer Winkelhebel trägt an feinem aufftehenden Arm (alfo oberhalh der
Drehachfe) ein kleineres kugelförmiges und an feinem liegenden Arm (alfo
Jenfeits der Regulatorachfe) ein gröfseres, fafsförmiges Gewicht.
Die Materialgebung des Winkelhebels folgt nicht deffen wirkenden Linien,
fondern befteht aus einem nur wenig gekrümmten Verbindungsftück zwifchen der
oberen Kugel und dem auf der entgegengefetzten Seite befindlichen Faffe. Senk-
recht an das Verbindungsftück fetzt fich eine Querftange und an deffen Enden
je ein kurzer Arm, welcher den Drehzapfen enthält und fo den Winkelhebel
vollendet. Die beiden Gewichte, die Querftange und die Arme bilden ein einziges
Gufsftück. Die Arme für die Drehzapfen enden mit je einem unten gefchloffenen