KBEB 0 fra ao a ARNRNAT 1 <A ae MC A che ehe ch e T|
Die Indicatoren. 293
Drehung vorkommt, fo würden feine Zähne die Lücken des Vorgeleges der Länge
nach durchftreichen, ohne diefes und das Zeigerwerk mitzunehmen. z
Nun erhält aber das Zahnrad eine Rundbewegung im Mafse des Kolben-
wegs oder vielmehr des Produdtes von Dampfdruck und Kolbenweg, indem das
fchmalrandige Laufrad, welches mit ihm aus einem Stück gearbeitet ift und feft
auf der Indicator-Kolbenftange fitzt, an der Kreisfläche einer kleinen Planfcheibe
auf- und abfteigt, deren Achfe durch eine aufgekeilte Schnur- Rolle die Längs-
bewegung des Mafchinenkolbens reducirt empfängt.
Das Laufrad, deffen glatter Rand an der Ebene der Planfcheibe gleitet,
wird nun durch die Reibung mitgenommen eine defto gröfsere Winkelbewegung |
erfahren, je weiter fie der Dampfdruck vom Mittel der Scheibe (wo fie unter dem
Druck Null fteht) nach auf- oder abwärts und dem Rande der Scheibe zu führt.
Diefe auf das Zahnrad und das Zifferwerk übertragene Bewegung fchreitet im
gleichen Sinne vor, wenn derHub wechfelt, indem dann auch das Laufrad durch
den gewechfelten Druck auf die diametrale Gegenfeite der oscillirenden Plan-
fcheibe kommt.
Diefe, genau dem Polarplanimeter entnommene Meffungsweife einer flächen-
bildenden Bewegung fetzt fich ineinem Zählwerk fortund bringt die Umdrehungs-
zahlen auf ein fichtbares Zifferblatt ; die Einheit derfelben foll bei den gewähl-
ten Dimenfionen des Apparates eben 1000 Fufs-Pfund per Kreiszoll (englifches
Mafs) werthen, wobei man durch die Multiplication der Ablefung mitdem Quadrat
des Cylinderdurchmeffers die während der verfloffenen Zeit geleiftete Arbeit |
erhält. \
j Diefer Apparat ift unftreitig ein geiftreich erdachtes Mittel, um den am
Kolben einer Dampfmafchine auftretenden Effedt zu totalifiren. Er berückfichtigt
alle Aenderungen des Dampfdruckes und der Gefchwindigkeit und gibt den Mittel-
werth einer langen mühelofen Beobachtungszeit ohne allen Vergleich einfacher
als der gewöhnliche Indicator.
Dafür gibt er aber keinen Auffchlufs über die Urfachen eines allfälligen
Minder- Effectes und keine Andeutung über eine mögliche Verbefferung der
Steuerung, und die Beftimmung oder Controle feines eigenen Einheitswerthes
(wenn derfelbe überhaupt für jeden Druck proportional bleibt) fcheinteine unge-
mein fchwierige und umftändliche Aufgabe.
Solch’ ein totalifirender Indicator war in der Ausftellung an einem der
Cylinder der grofsen Mafchine von G. Sigl angebracht (wobei die Hubüberfetzung,
der Antrieb der Schnurfcheibe durch eine fchraubenförmig gewundene Flach-
fchiene erfolgte, deren Mutter vom Kreuzkopf mitgenommen wurde); diefer Apparat
war aber zu Ende der Ausftellung fchon ziemlich abgenützt, indem die Plan-
fcheibe innerhalb der gewöhnlichen Hubgrenzen fühlbar ausgelaufen war und der
Indicatorkolben derartig undicht erfchien, dafs das Vacuum fofort von 595 auf
620 Millimeter flieg, wenn man den Apparat durch Abfperren der Hähne aus-
| fchaltete und umgekehrt fiel, wenn man ihn wieder einrückte, was bei den grofsen
Abmeffungen des Cylinders gegenüber dem Indicator ganz bedeutende Undicht-
heiten verräth.
Dafs ferner eine Dampfleitung durch ein längeres und öfter gebogenes
Rohr zu einem Indicator hin deffen Angaben trübt, ift eine bekannte Sache, und
3 wenn man noch bedenkt, dafs das Laufrad falfche Drehungen erfahren wird, wenn
Unreinigkeit oder Fett auf die Planfcheibe kommt, fo wird man unter Zufammen-
faffung all’ diefer Fehlerquellen ermeffen, dafs die Angaben diefesInftrumentes wohl
| nur vorfichtig hinzunehmen find.
sie
Herr Ingenieur Pieper behauptet, die Angabenfeien auf 1/,, Percent genau.
Ich konnte aber trotz mündlicher Anfrage nicht erfahren, wie er zur Kenntnifs
diefer Genauigkeitsgrenze gelangte.
ei 2 ae EN Ze