294 J. F. Radinger.
Hopkinfon’s Indicator. Von Whitley Partners ausgeftellt war ein
einfacher Indicator, deffen Schreibftift diredt an der Kolbenftange fafs. Das
Inftrument unterfchied fich nur in den.Detailen von dem alten Watt’fchen Indi-
cator, mit welchem es das Princip des langen Hubes gemeinfam hatte. Der grofse
Kolben (25 Millimeter Durchmeffer) und die lange Feder von 135 Millimeter
Länge (gegen 55 einer Richards’fchen Feder) eignet den Apparat daher mehr für
langfamer gehende Mafchinen.
Die Kolbenftange ging durch eine vollkommene Stopfbüchfe im Deckel
des Indicatorcylinders, welcher die Bohrung für das Entweichen der Luft feitlich
trug. Statt der federnden Zangen trug hier die Papiertrommel einen federnden
Reiber, welcher das Papier von felbft fpannte und ohne einen Bug zu verlangen,
hielt, nachdem der Rand des Blattes auf einem kurzen Dorn in der Trommel-
mittel gefteckt war.
Ich verfuchte diefen Indicator an der Galloway-Mafchine und überzeugte
mich von deffen vorzüglicher Arbeit
FortfchreitenderIndicator vonJ.B. deHennault etFilsin
Fontaine l’Evöque. Ein prächtig gearbeiteter Richards’fcher Indicator unter
fchied fich nur dadurch von der Normalconftrudtion, dafs die Papiertrommel
unten mit einem Schraubenrad verfehen war, in welches eine Schraube ohne Ende
eingriff. Auf der Achfe der letzteren fafs ein Sperrad in einem Federgehäufe und
aufserdem eine Scheibe mit abwickelbarem Stahlband, durch welches der Antrieb
vom Kreuzkopf der Mafchine erfolgt.
Die Papiertrommel erhielt dadurch eine ftetig fortlaufende Bewegung,
welche. wenn ich mich recht erinnere, durch 36 Umdrehungen hindurch möglich
war. Sie wickelte dadurch einen Streifen endlofen Papieres von einer mit einer
kleinen Bremfe verfehenen Vorrathsrolle ab, und diefes ging gefpannt an einer
Leerrolle hin, an welcher der Bleiftift des Indicatorkolbens die Drucklinie und
ein zweiter fefter Stift eine Null Linie fchrieb.
Solch’ ein Inftrument pafst hauptfächlich für Fördermafchinen und ähnliche
Motoren mit ftetig verändertem Widerftand; es kann Auffchlufs geben über die
Grenzen des Dampfwegs-Querfchnittes neuer Steuerungen, indemes bei befchleu-
nigtem Angehen den Beginn der fallenden Admiffionsfpannung zeigt, und es wird
den Einflufs jeder Aenderung der Arbeitsfactoren einer beftehenden Mafchine
bequemer und ficherer erkennen laffen als der einfache Indicator.
Indicatorfür Ichnellgehende Mafchinen von J. Amslerın
Schaffhaufen. Bei fchnellerem Gang der Dampfmafchinen gibt ein gewöhn-
licher Indicator kein reines Diagramm, fondern feine fchwingenden Maffen laffen
den Stift um die wahre Drucklinie auf- und niederwogen, das Inftrument
peitfcht.
Diefes Peitfchen beginnt in der Regel bei 100 bis 150 Touren, wird bei
circa 250 Touren fchon läftig arg und verwehrt das Erkennen der charakterifchen
Formen und für noch gröfsere Gefchwindigkeiten verfagt das Inftrument.
Um nun bei folchen und höheren Gefchwindigkeiten dennoch vollkommen
reine Diagramme zu erhalten, conftruirte Amsler folgenden Indicator, der der
auf- und niedergehenden Maffen faft gänzlich entbehrt.
Zwifchen zwei durch Auseinanderfchrauben zugängigen Ringfitzen des
Indicatorgehäufes befindet fich eine Ventilplatte, welche fowohl nach oben als
nach unten aufgefchliffen it und dichten kann.
Diefe Ventilplatte ift aber nicht zwifchen ihren beiden Sitzen eingefpannt,
fondern findet circa 1/, Millimeter Spiel für einen möglichen Hub. Damit bei
einem Sitzwechfel kein Dampf um das Ventil paffirt, reicht der Kern des Ventiles
in die Bohrung des unteren Sitzes, wo er wie ein Kolben wirkt und die Oeffnung
für den Dampfaustritt verfperrt.
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