Full text: Die Motoren (Heft 83)

  
  
  
    
   
W.& J. Galloway in Manchefter. 25 
Der Schieberkaften des letzteren war U-förmig und an beiden Enden ange 
fchraubt ; Schieberftange ging durch die vordere Aufbiegung, wo fie den 
einen Schieber fafste, hindurch und dann in freier Luft zur zweiten Hälfte des 
Schieberkaftens. 
In der halben Länge desfelben erhob fich das kupferne Ausftrömrohr, 
welches mit leichtem Fall zum Condenfator zog. Beide Schieberfyfteme des grofsen 
Cylinders bewegte ein einziges Excenter unter Einfchaltung einer hochliegenden 
oseillirenden Zwifchenwelle, welche vor den Cylinderdeckeln gelagert war’ und 
deren drei niederhängende Hebel die Excenterbewegung empfingen und über- 
trugen. 
Derart gefchah nun die Dampfvertheilung mit den möglichft kürzeften 
Canälen und durchwegs einfachen ebenen Platten, welche der gleichmäfsigen 
Abnützung halber gut fchliefsen konnten. Jede Platte hatte nur mit einer einzi- 
gen Kante zu arbeiten, und wäre der Antrieb oder vielleicht nur deffen Stellung 
beffer gewefen, fo dürfte kein Tadel laut werden. 
Der Condenfator ftand derart nahe hinter dem grofsen Cylinder, dafs die 
mit einem Metallrohr überzogene Kolbenftange abwechfelnd den Dampf- und 
Wafferraum betrat. Die Luftpumpe war in den Condenfatorkaften eingegoffen 
und enthielt blos aufgefchraubte Deckel. Die Einfpritzuug gefchah nicht ins 
Ausftrömrohr fondern ziemlich entferntvom Cylinder in den Hohlraum des Conden- 
fators. Die Ventile beftanden aus rechteckigen Kautfchukplatten auf ebenen 
gegitterten Sitzen. 
Das Dampfeinftröm-Ventil fafs nicht an der Mafchine, fondern abfeits und 
etwas über dem Boden erhöht auf dem Dampfrohr. Diefs ift an englifchen Ma- 
fchinen fehr beliebt und gibt der Hauptconftrudtion den Schein gröfserer Einfach- 
heit, welcher noch durch die Formgehung der Detaile und die Ebenen der Ver- 
fchalung glücklich gefördert wird. 
Von den Detailen ift im Allgemeinen zu erwähnen dafs fie, obgleich 
zweierlei Cylindern angehörig, doch in den Mafsen möglichft übereinftimmten. 
Die Kolbenftangen waren gleich und je 76 Millimeter dick; jede trug vorne ein 
Gewinde, war durch den Würfel ihres Kreuzkopfes hindurchgefteckt und mit 
einer vordern Mutter verfchraubt. Beiderfeitig vorftehende Zapfen (je 70 Milli: 
meter lang und dick mit 51 Atmofphären Schalendruck arbeitend) im felben 
Schmiedftück nahmen die Doppelköpfe der kurzgegabelten Schubftangen auf, 
welcher jeder für fich in veralteter Art zu ke.len war. 
Eine neue Detailform bot aber die 
Führung. Diefe fand nur unten mit je 
einer gufseifernen Gieitplatte (von 260 
und 330 Millimeter Seitenlänge) ftatt, 
welche ohne Oberlineale diredt in die 
fchwalbenfchwanzförmig im Bettkörper 
ausgehobelten Führungsrinnen gebrächt 
wurden. ZudemZwecke war jede Gleit- 
platte zweitheilig und mit zwei Quer- 
bolzen erft nach dem Einfatze in die 
Rinne verfchraubt. Die ober die Platte 
vorragenden Angüffe für diefe Schrau- 
ben bildeten aber gleichzeitig die Na- 
fen für eine am Kreuzkopf-Schmied- 
ftick befindliche Fufsplatte, welche 
genau zwifchen pafste. Vier Eckfchrau- 
ben verbanden endlich noch die beiden oder richtiger die drei Theile zu einem 
foliden Ganzen. Diefe Conftrudtion, welche unter Anderem auch eine völlig rich- 
  
       
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
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