Full text: Die Motoren (Heft 83)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
30 J. F. Radinger. 
Der Kurbelzapfen ftack in einer unbalancirten Kurbelfcheibe. Die runde 
Schubftange hatte vorne beim Kurbelende einen gefchloffenen und im Kreuzkopfe 
einen offenen Kopf. 
Das Kurbellager war aufgefchraubt, unter 30 Grad fchief gefchnitten, und 
mit einem nicht übergreifenden Deckel gefchloffen. 
Deffen zweitheilige Schalen umgaben den Zapfen von 200 Millimeter 
Durchmeffer und 300 Millimeter Länge (Auflagedruck 13'2 Atmofphären, fpeci- 
fifche Abnützarbeit 0:32 Kilogramm Meter) 
und die zwei Fufsfchrauben gingen diredt in | 
1:8 Meter tiefes Fundament. Oben glänzten N 
die eckigen Formen einer meffingenen Schmier- 
fchachtel zwifchen den Muttern und Gegen- 
muttern der zwei Deckelfchrauben. 
Hinter dem Lager war ein Excenter 
und ein Kegelrad für die Steuerung aufge- 
keilt, worauf das Schwungrad und das hin- 
tere gleichfalls in fchiefe Lage kam. 
Das Rad hatte 4'0 Meter Durchmeffer 
und bei einem Kranzquerfchnitt von 200 bis 
280 Millimeter ein Gewicht von annähernd 
6000 Kilogrammen. Es war zwifchen den Armen zweitheilig gefchnitten, und 
die Nabe mit zwei heifsaufgezogenen Ringen und vier Schrauben verbunden. 
Es fafs frei mit vier Keilen auf der Welle, was das Centriren erleichtert. 
Aufser dem Schwungrad war noch eine 2'3 Meter grofse, 
Sa H 350 Millimeter breite Riemenfcheibe vorhanden, welche ein 
| 3 1! 300 Millimeter breiter Riemen umfchlang, welcher infoferne 
N ! bemerkenswerth war, als er aus einem Doppelriemen mit auf- 
e | genähten Seitenleiften beftand, welche zwifchen fich noch 
2 {chief aufgenäht und genagelte Leder-Blattftreifen enthielt und 
fo eigentlich ein dreifacher Riemen wurde. Diefchiefen Schnitte 
derdritten Schichte erhöhen aber die Biegfamkeit des Riemens. 
i Ein grofser Watt’fcher Regulator ftand auf einer hohen, 
ı  cannelirten dorifchen Säule auf würfelförmigem Sockel, un- 
ı gefähr in der halben Länge der Geradführungen feitlich der 
N  Mafchine. 
Der Antrieb gefchah durch eine längs des Mafchinen- 
bettes herlaufenden Transmiffionswelle, welche einerfeits ihre Drehung von der 
Schwungradachfe mit einem Kegelräder-Paar empfing und diefelbe anderfeits in 
gleicher Art auf eine im Regulatorfockel liegende Querwelle abgab. 
Diefe Querwelle ragte beiderfeits über den ihre Lager enthaltenden 
Sockel hinaus, und während fie an einem freien Ende das angetriebene Kegelrad 
trug, befand fich am anderen Wellenende ein Stirnrad, mit dem fie unter Ein- 
fchaltung eines verftellbaren Rädergehänges in die Steuerung griff. 
Im Innern des Sockels aber empfing die verticale Regulatorfpindel ihre 
Drehung abermals mit einem Kegelrad-Paar von der Querwelle aus. 
Die Steuerung diefer Mafchine war eine der complicirteften und fchwerfäl- 
ligften Mechanismen diefer Art, welche je von Menfchen zufammengemüht wurden. 
Oben am Rücken des Cylinders lag ein beiderfeits weit über die Cylinder- 
deckel hinausragender Schieberkaften, deffen getrennter Vertheilfchieber von dem 
bereits erwähnten Excenter feine Bewegung empfing. Da diefs der Lage oben 
halber nicht diredt gefchehen konnte, fo mufste eine Hebelwelle zur Verwen- 
dung kommen. Diefe lag in zwei beiderfeits den Geradführungen vom Bette auf- 
ftehenden Rippenftändern vor dem Cylinder, und wie ihr aufsen niederhängender 
Arm die Bewegung vom Excenter übernahm, übertrug diefelbe ein in der Wellen- 
mitte aufgekeilter Hebel auf den Schieber. Für die Geradführung der Schieber- 
  
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