Full text: Die Motoren (Heft 83)

   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
44 3 J. F. Radinger. 
hatten übergreifende oben eben und blank gearbeitete Deckel und ftanden ange- 
goffen am Grundbett. 
Diefes war oben gefchloffen und zeigte eine ebene gehobelte Fläche mit 
Ausnahme einer zufammenführenden Oelrinne, welche unter den Stopfbüchfen 
begann, die Führungen unterfing und unter der Schubftange in die Kurbelgrube 
mündete. Auch die Lager erhoben fich gleichfam aus einer Vertiefung, welche 
unter der Kurbelwelle quer in die Platte gedrückt erfchien. 
Die Welle war aufsen ein drittesMal geftützt und trug in der Nähe diefes 
Lagers das ungetheilt gegoffene Riemen-Schwungrad von 2'45 Meter Durch- 
meffer. Der Kranz von 200 Millimeter Breite und ı15 radialer Stärke ftand 
mit der Nabe durch 6 fchneidige Arme in Verbindung. 
Jenfeits des anderen Kurbellagers fals ein Excenter für die feitlich 
{chief ans Bett gefchraubte Speifepumpe, deren Taucherkolben 76 Millimeter 
Durchmeffer und ebenfoviel Hub befafs. Deren 34 Millimeter weites Speiferohr 
(Querfchnitt genau 1/; des Kolbens) fchlofs fich an das zufammengegoffene bron- 
zene Drei-Ventilgehäufe (mit zwei unmittelbar aufeinander folgenden Druck- 
ventilen) an. 
Die Steuerung gefchah mit zwei Schiebern und zwei Excentern. Das Ver- 
theilexcenter mit 35°5 Millimeter Hub ftand feft auf der Welle und trug eine 
Platte mit Kreisfchlitz, in welcher das Expanfionsexcenter von 52'2 Millimeter 
Hub mit einer Klemmfchraube unter verfchiedenen Voreilwinkeln feftzuhalten war. 
Die Aenderung der Füllung ift daher nur während des Stillftandes der Mafchine 
möglich. 
Oben am Schieberkaften ftand ein Gehäufe für das anmündende Dampf- 
rohr. Diefes Gehäufe hatte zwei nach abwärts führende Oeffnungen. Die eine 
führte den Arbeitsdampf in den Schieberkaften und war felbft mit einem Schieber 
zu reguliren, der auf feinem Rücken eine vom kleinen Griffrad-Getriebe gefafste 
Zahnftange trug. 
Die andere Oeffnung begann oberhalb diefer Hauptverbindung und ging 
zum Dampfmantel des Cylinders. Sie war mit einem Spindelventil verfchlofien 
und gehörte unter Anderem auch dazu, das Condenfationswafler, welches fich 
nach jedem Stillftande im Dampfrohre anfammelt, durch den Cylindermantel abzu- 
laffen und fo deffen Wärme zum Anheizen der Mafchine zu benützen. 
Die Ausftrömung war ans Bett gedichtet und führte zur Mitte der rückwär- 
en Schmalfeite desfelben, wo fich das Ausftrömrohr anfchlofs. 
Ein riemengetriebener einfacher Watt’fcher Re- 
5 gulator wirkte auf eine Droffel direct mit jener Welle 
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ein, auf welcher der Manchettenhebel fafs. Diefer war 
& || eigentlich frei auf die Droffel-Klappenwelle aufgefchoben, 
ONMD und nahm eine kleine vorgekeilte Quadrantfcheibe mit 
einer Klemmfchraube in deren Schlitze mit. Dadurch 
war die Droffel leicht von Hand ftellbar oder ganz aus- 
zurücken. Der Regulatorftänder enthielt gleich runde 
Augen zur Führung der zwei Schieberftangen eingegoffen 
und zeichnete fich überhaupt durch feine einfache, und 
allfeitig benützte Form aus. 
  
  
Diefe Mafchine reihte fich durch ihre ruhige Ele- 
ganz an die fchönften Mafchinen der Ausftellungan. Das 
Spiel des hellen und des matten Glanzes der bearbeiteten 
Eifentheile war durch eine reichliche goldgelbe Bronze 
der Lagerborten, Excenterringe, Stopfbüchfen etc. belebt 
und hob fich von dem roth incarnirten lichten Grau, welches in tadellofem 
Anftriche die unbearbeiteten Flächen bedeckte. Die Tiefe des vorderen Cylin- 
der- und des Schieberkaften-Deckels, fowie die Rohrmündungen waren mit 
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
	        
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