Full text: Die Motoren (Heft 83)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
13 J. F. Radinger. 
tes Excenter gefteuert, deren Ringe mit ausgebogenen Armen an die Schieber- 
ftangen griffen. 
Die Schieberrücken waren mit je einer verfenkten 7 Millimeter dicken 
Kautfchuk- und aufserhalb derfelben einer 3 Millimeter dicken Kupferplatte armirt, 
welche auf der inneren Seite der Schieberkaften-Deckel dicht und entlaftet 
laufen follten. 
Die Mafchine arbeitete mit Condenfation, deren zwei fymmetrifche von der 
untern Traverfe angetriebene und in den Ausgufskaften der Pumpe eingehangene 
unten offene Luftpumpen je 2oo Millimeter Weite und alfo 1), des Cylinder- 
volumens als wirkfames Volumen befafsen. 
Im Allgemeinen war die Anordnung geiftreich und richtig erdacht; durch 
die Detailconftrudtion wurde ihr aber zu geringe Stabilität gegen die Horizontal- 
drücke der oben fchwingenden Schubftange gegeben. Die Kraftcomponenten 
fielen wohl wegen der bedeutenden Länge (12°0 des Kurbelarmes) klein aus, 
aber die Maffendrücke, welche das Abfchwingen der doppelt vorhandenen und 
ihrer Länge halber fchweren Stangen verlangten und bewirkten und am langen 
Hebelarme auftraten, brachten den Mafchinen bei halbwegs gröfserer Gefchwindig- 
keit einen ftark pendelnden Gang. Dazu bekamen fie noch Dampf aus einem Fair- 
bairn-Keffel, der der zu engen Stutzen wegen übermäfsig nafs war und die Arbeit 
gleichfalls beengte. 
Durfte fo die Mafchine nicht forcirt werden, fo konnte fie auchungekuppelt 
und mit leichten Schwungrädern ausgeftattet, wie fie war, nicht wefentlich lang- 
famer gehen, als ihrer Normalgefchwindigkeit (circa 1’o Meter Kolbenweg per 
Secunde) entfprach, und das Angehenlaffen war, wenn fich auch die auf- und 
niedergehenden Maffen gänzlich oder doch gröfstentheils balancirten, der ausge- 
fprochenen todten Punkte halber nicht leicht. 
i Die Mafchine arbeitete felbftverftändlich ohne veränderliche Expanfion 
und ohne Regulator. Eine Zeichnung derfelben findet fich im Berichte über die 
Pumpen. 
Gelellichaft, [John Cockerill,in Seraing. 
Eine grofse Gebläfe-Mafchine, deren Anordnung wohl bekannt ift, nachdem 
bis zur Zeit der Ausftellung bereits 103 diefes Syftemes von Seraing ausgingen, 
während 25 weitere im Baue waren, gehört nur infoferne in diefen Bericht, als 
die Erwähnung des Dampfbetriebes am Platze ift. . 
Der Antrieb des hoch auf vier geneigten Säulen ftehenden Gebläfe-Cylin- 
ders von 3:0 Meter Durchmeffer und 2’44 Meter Hub erfolgte von einem Woolf- 
fchen Cylinderpaar von 0'73 find r’o6 Meter Durchmeffer, welche auf der Grund- 
platte des Säulenplanes ftanden und nach aufwärts auf eine gemeinfame Traverfe 
wirkten. Von derMitte diefer Traverfe ging die Kolbenftange zum oben ftehenden 
Gebläfe-Cylinder, in welchen fie durch eine untere Stopfbüchfe trat, und von den 
beiden Enden der Traverfe reichten die Schubftangen zu zwei Schwungrädern 
von 8 Meter Durchmeffer, deren Axen unter den Dampfcylindern hindurchgingen. 
Die Mafchine arbeitete mit Condenfation und deren unter der Mafchninenflur 
ftehende Luftpumpe von circa 0:6 Meter Durchmeffer und dem halben Hub der 
Hauptkolben war durch einen Balancier betrieben, welcher gleichfalls an der 
Traverfe hing. 
Normal macht die Mafchine ı8%/, Umdrehungen (ro Meter Kolben- 
gefchwindigkeit) und liefert bei 4 Atmofphären Keffeldruck damit per Minute 
250 Cubik-Meter Wind zu einer Spannung von 20 Centimeter Queckfilberfäule. 
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
	        
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