Full text: Die Motoren (Heft 83)

   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
   
   
  
   
  
   
   
  
  
  
  
  
   
  
   
   
  
   
    
   
  
   
    
     
   
  
74 J. F. Radinger I 
Dagegen war die zweite Dampfmafchine, welche die Wafferpumpe antrieb, 
ein ganz veraltetes Ding, wie man es kaum mehr in jenen Zuckerfabriken trifft. 
welche die vorige Generation erbaute. N 
Zwei lange, nur durch zwifchengefchraubte Traverfen verbundene architek. 
tonifch geftaltete Bettbalken trugen Dampf- und Pumpencylinder in gleicher 
i 
Flucht oreremande Brftere Heilen einen oben aufgefchraubten Schieberkaften, 
deffen Schieber von einem fchweren Excenter mittelft eines verticalen W inkel- 
hebels bewegt wurde, welcher am hinteren Cylinderdeckel gelagert war. ‘ 
Vor der Pumpe griff die Kolbenftange eine eulseilerne Traverfe an; diefe 
glitt mit nachftellbarem- Tragfutter auf der F ührung, aufserhalb welcher die rück- 
greifend en Schubftangen kamen. Der vordere Kopf derfelben verlief fehr lang in 
den runden Schaft, welcher a aber rückwärts plötzlich in den quadratförmigen Quer- 
fchnitt des Kurbelendes überfprang. 
Die Kurbelzapfen fteckten diredt in den beiderfeitigen Schw ungrädern 
deren Umfang und An ‚angen gedreht erfchienen. 
Die Kurbellager waren angegoffen und mit feitlichen Stellfchrauben vorne 
und rückwärts und mit ü Ben Deckeln verfehen, welche noch hohe 
mannigfaltig verzierte Schmierkäften trugen. 
Man ' war geneigt, das Ganze für eine Reliquie zu halten, wurde aber der 
Neu- Anfertigung verfichert. 
Die Winde war wieder nach gutem englifchen Mufter gemacht. Zwei fchicf- 
liegende Cylinder trieben die Teue mit doppeltem Vorgelege. Bemerkens- 
werth (obgleich nicht hiehergehörig) fchien die Bremfe, deren Band auf circa 1, 
des Umfanges direct auf den Zähnen des grofsen Zahnrades : auflag. 
M. Norbert De Landsheer in Malines. 
Mehrere Pfeiler der Mafchinenhalle trugen die colorirten Zeichnungen 
zweier gekuppelter Woolf-Mafchinen, welche nach ihren ganz verunglückten An- 
genungeh und Details wohl nur Ten oder ne im fehlechten Sinne 
des Wortes fein konnten. Natürlich war es eine Mafchine der allergröfsten Art 
aber die Schieber waren untenliegend und ohne das Ganze zu demontiren abfolut 
unzugängig; die vielen Lager, in welchen die mannigfach gebogene Kurbelwelle 
lag, waren fämmtlich mit 1: Gefammtbett gegoffen aber dünn und fchwach 
und ohne Seitenftellung und viele andere Ders, erfchienen unbehilflich oder 
unmöglich. 
 
	        
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