78 J. F. Radinger.
Die Kreuzkopf-Zapfen hatten je 80 Millimeter Dicke und 65 Millimeter
Länge, was bei gleichmäfsigem Tragen 77 Atmofphären Schalendruck zuläfst.
Die Bügel waren aber zwifchen in ausgehobelten Rinnen der Stangen-
enden eingelaffen (alfo zwifchen Längsnafen gehalten), was gleichfalls einen
ungleichen Keilanzug minder fchädlich machen wird.
Die Schubftange, 4%, mal fo lang als der Kurbelarm, endete vorne mit
einem gefchloffenen gefchmiedeten Kopf, zwifchen deffen Hinterkeil und der
Innenfchale merkwürdıger Weife noch ein Zangenkeil eingelegt war, wie er bei
einem Bügelkopf nöthig wäre.
Der Bund des Kurbelzapfens war vorgefchraubt und der Lauf desfelben
hatte 100 Millimeter Dicke bei 125 Millimeter Länge, wodurch er 64 Atmofphären
Schalendruck und 0:95 Kilogramm Meter fpecififche Abnützarbeit erfährt
Der Kurbelzapfen fafs dicht an der fchmiedeifernen Kurbel und war
hinten von einer niedern Mutter gehalten. Die Kurbel felbft ftand mit ihrer
Nabe eng an den Borten des Lagers und derart zeigte fiıch das Princip der mög-
lichft kurzen Hebelarme völlig richtig durchgeführt.
Das Kurbellager war an den einfeitig hinausreichenden Arm der Grund-
platte angegoffen. Es ftand wohl etwas hoch ober derfelben, aber die lang ver-
laufende Form der Seitenwände fchützte vor jeder Beforgnifs. Die Schalen waren
dreitheilig, der Bodentheil durch zwei Keile und die oben zufammenreichenden
Seitenfchalen durch je einen fchraubengezogenen Keil ftellbar. Der Deckel
fchien etwas fchwach, war nicht übergreifend, aber durch je zwei Deckelfchrau-
ben gehalten.
Die Welle normal 190 Millimeter dick, lag mit 160 Millimeter Stärke
290 Millimeter lang im Lager. Der Horizontaldruck ftellt fich dabei auf 15 Atmo-
f»hären und die Abnützarbeit auf o'41 Kilogramm-Meter per Quadrat-Centimeter
und Secunde.
Hinter dem Lager kamen die zwei Excenter der Steuerung, hierauf die
Riemenfcheibe für einen Bufsregulator und endlich das Schwungrad.
Das Schwungrad (Holzmo-
dell) hatte 3:90 Meter Durct-
meffer, war zweitheilig und mit
vier Schrauben im Ganzen ge-
halten. Die radiale Höhe feines
Kranzes mafs 240, die Breite
200 Millimeter und das Gefammt-
gewicht foll circa 5350 Kilo-
gramm betragen.
Das Hinterlager der Welle
war mit dem Kurbellager gleich
fchwer und ftand auf einer gro-
fsen durch vierFundamentfchrau-
ben gehaltenen Platte.
Die Dampfvertheilung fand
auf einem getheilten Schieber-
gefichte ftatt, deffen Canäle aber
nicht fo ängftlich kurz gehalten
wurden, als esin den englifchen
Mafchinen zu finden war. Der
Schieberkaften brauchte daher
nichtüber die Cylinderlänge vor-
zuragen und die Verichraubung
feiner Anfatzflanfchen ergab fich
ohne Zwang. Die Fabrik gibt
Mafsftab r:48 der Natur, an, dafs dabei der fchädliche