Full text: Die Motoren (Heft 83)

  
Die Schweiz. 
In fämmtlichen Schweizer Mafchinen hing die Füll ung vom Stande des 
Regulators ab und fand keine Drofl 'elung ftatt. mine Mafchinen waren mit 
dem Seitenbalken zur Verbindung von Cake er und Lager ausgeftattet und bil- 
deten dadurch den geraden Gegenfatz zu den englifchen Mafchinen, welche ( (faft) 
fämmtlich auf der Grundplatte ruhten. 
Sämmtliche Schweizer Mafchinen waren für kleine Normalfüllungen und 
daher für Condenfation eingerichtet, indem man von dem mäfsigen Drück se von 
fünf Atmofphären nicht abking. Doch fteigt man mit der Kolbe ngefchwindigkeit 
und den Dampfwegs- Querfchnitten, deren Gröfse durch die allgemeine Anwen 
dung des Indicators richtig geftellt erfcheinen. 
Die Beanfpruchung der einzelnen Theile und insbefondere der Zapfen ift 
im Allgemeinen niedriger als in den deutfchen und öfterreichif fchen, aber höher 
als in den englifchen C Conftrudionen und überall finden fich die Principe eines 
gefunden Ma fchinenbaues bekannt und verw endet, was in Verbindung mit einer 
ge fällig gen Formgebung die Schweizer Mafchinen der höchften Beachtung werth 
erfcheinen läfst und ihne en den Rang unter den beften der Ausftellung fichert. 
Ausgeftellt hatten: 
Gebrüder Sulzer in Winterthur. Grofse Antriebs- und zwei kleinere 
Mafchinen. 
Efcher-Wyfs & Comp. in Zürich. Grofse Corlifs-Mafchine. 
Socin & Wick in Bafel. Corlifs-Mafchine. 
Scheller & Berchtold in Thalweil. Antriebsmafchine mit eigener 
Steuerung. 
Gebrüder Sulzer in Winterthur. 
Die Firma Gebrüder Sulzer in Winterthur fandte eine der beften und 
[chönften Dampfmafchinen der ganzen Ausftellung, welche einen Theil der 
fchweizerifchen Abtheilung der Mafchinenhalle betrieb. Die Gefammtan: yrdnung 
derfelben ift bekannt und unter Anderem im officiellen öfterreichifchen Berichte 
der Parifer Ausftellung 1867 in hervorragender Weife g ewürdigt. 
Wefentliche Unterfchiede gegen dort waren kufger den gröfseren Dimen- 
%onen der hier ausgeftellten Mafchine, des anderen I Luftpumpen-Antriebes und 
einigen Detailabweichungen nur in der Steuerung zu finden, deren Stellung nun 
auf den Regulator nicht mehr zurückwirkt, wie es dort noch der Fall war. 
Die hier ausgeftellte Mafchine von nominell 70 Pferden hatte einen Cylin 
der von 450 Millimeter Durchmeffer und einen Kolbenfchub von I'o5 Meter. Sie 
ırbeitete mit 50 Umdrehungen per Minute oder 175 Meter Kolbengefchwindig- 
teit gegen I'5 Meter des Parifer Modells, welches allerdings kleiner war und nur 
370 Millimeter Bohrung bei 0:90 Meter Hub befafs. 
Die Dampfvertheilung gefchieht hier bekanntlich mittelft 4 gufseiferner 
Doppelfitz-Rohrventilen, welche fich obenund unten an den beiden indes 
befinden und derart möglichft | kleine fchädliche Räume (circa 3 Percent) geben. 
Diefe Ventile befafsen 120 und 130 Millimeter Durchmeffer, was einem 
Querfchnitte von !/;„ und 1/,, des Cylinder-Querfchnittes entfpricht. (In Paris ftanden 
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