9) Vidtor Novelly.
Plattenfedern hatte die New-Yorker Cleveland Steam-Gauge Company
in der amerikanifchen und die Firma Raven & Zabel in Quedlinburg in der
deutfchen Abtheilung ausgeftellt.
Manometer zur graphifchen Darftellung der Dampfspannungen waren in
Amerika, England und Deutfchland vertreten.
Die Art der Bewegungsüberfetzung von derFeder oder Platte auf den Zeiger
war meift die mittelft Zahnrad-Segment. Es warenjedoch mitunter die complicirteften
Hebelüberfetzungen anzutreffen und war die deutfche Abtheilung in diefer, wie
auch überhaupt in quantitativer und qualitativer Richtung von allen übrigen
I.ändern, diefe beinahe alle zufammengenommen, unübertroffen; es waren nicht
weniger als 22 Ausfteller von Manometern in der deutfchen Abtheilung vertreten;
Amerika mit 3, England ebenfalls mit 3 und Frankreich mit 8, Oefterreich mit 2,
exclufive der Manometer der verfchiedenen Fabriken, welche folche auf den Loco-
motiven und Dampfkeffeln hatten, die jedoch nicht als felbftftändige Ausftellungs-
objecte fungirten.
Die Zifferblätter, meift aus Metall, verfilbert oder lackirt,. mit fchwarzer,
refpedtive weifserSchrift; welch’ letztere bekanntlich in der kürzeften Zeit oft total
unlesbar wird.
Die deutfche Firma Suckow & Comp. in Breslau hatte fehr fchöne mit
weifsem Email überzogene Kupferplatten mit fchwarzer Schrift als Zifferblätter,
eben folche hatten die meiften öfterreichifchen Fabricate, was wohl das Deutlichfte
und Dauerhaftefte ift. Dürchfichtige Glas-Zifferblättermit eingeätzter rother Schrift
hattenBourdonundSchäffer-Budenberg; letzterer hatte für Leuchtmano-
meter matte Glas-Zifferblätter mit [chwarzer Lackfchrift angewendet.
Zur Markirung der Maximalfpannungen find fehr zweckmäfsig an den betref-
fenden Zahlen grelle rothe radiale Striche gemacht und zur Controle Maximal-
zeiger angewendet, die vom eigentlichen Hauptzeiger, auf deffen Achfe derfelbe
lofe auffitzt, einfach mitgenommen werden, jedoch nur in der Richtung der höheren
Spannungen; beim Rückgange des Hauptzeigers (Sinken der Spannung) bleibt der
andere ftehen, fo dafs ftets die höchft erreichte Dampffpannung erfichtlich
gemacht ift.
Zur Controle auch diefes Controlzeigers hat Schäffer-Budenberg auch noch
auf der Rückfeite diefes Manometers mit verfperrbarem Deckel diefelbe Vorrich-
tung angebracht.
Statt der bisher üblichen Art der Beleuchtung des Manometers mittelft
feparater feitlicher Lampe hatte Schäffer-Budenberg ein Manometer nach E.Rau’s
Syftem ausgeftellt, das hinter dem durchfcheinenden Zifferblatte und dem Mecha-
nismus eines gewöhnlichen Federmanometers in der verlängerten Kapfel eine
Oellampe hatte, die feitlich einführbar ift.
Da hier das Zifferblatt felbft die Lichtquelle ift, der Zeiger auch keinen
Schatten wirft, fo ift ersterer bedeutend in die Augen fallender und deutlicher
sichtbar als bei feitlicher Lampe. Das Zifferblatt aus matt gefchliffenem Glas ifl
auch bei Tag auf gröfsere Entfernung fehr deutlich lesbar.
Queckfilber-Manometer waren beinahe gar nicht ausgeftellt; wahr-
fcheinlich des fchwierigen Transportes wegen, was wohl auch das Unpraktifche
diefer Inftrumente für den Gebrauch darthut.
Controlmanometer, wie folche von der Gefetzgebung des deutfchen
Reiches vorgefchrieben, waren auch nur ausfchliefslich von deutfchen Fabrikanten
exponirt.
Die im Betriebe befindlichen Dampfkeffel, die übrigen Locomotiven und
Motoren hatten mit ganz geringer Ausnahme Röhrenfeder- Manometer der Firmen
Bourdon oder Schäffer-Budenberg.
Im Allgemeinen ift feit der letzten Parifer Induftrie-Ausftellung doch ein
entfchiedener Fortfchritt in der gefälligeren Form und Ausftattung diefer Inftru-
mente erreicht worden.