Full text: Die Kesselarmaturen und Schmiervorrichtungen (Heft 82)

4 Vietor Novelly. 
läfst ich der Nachtheil des ftets zurückbleibenden Waffers nicht abfprechen; 
es hat jedoch den andererfeits grofsen Vortheil hoher Empfindlichkeit und Anbrin- 
gung fehr weit auseinander ftehender Theilungen. Für wiffenfchaftliche Unter- 
fuchungen find jedenfalls gerade diefe diefer Vortheile wegen die beften, und 
kommt hiebei der erwähnte Nachtheil nicht als folcher in Betracht; endlich, weil 
in gröfseren Dimenfionen ausgeführt, find diefe Monometer auch leichter einer 
Reinigung zu unterziehen, und ift überhaupt auch eine forgfältigere und exadtere 
Ausführung möglich. 
Um die conftanten Fehler, die mit der Zeit bei den Röhrenfedern eintreten, 
zu corrigiren, hat uns die Firma Raven und Zabelin der deutfchen Abtheilung 
eine einfache Regulirvorrichtung vorgeführt, die darin befteht, dafs das 
freie Ende der Feder, ftatt diredt oder mit einem fixen Hebelarm mit dem Zahn- 
vadfector (ältere Bourdon’fche Anordnung) verbunden zu fein, als Zwifchenftück, 
refpective als Hebel eine mit einem Schraubengewinde verfehene Stange, die 
ihre Mutter im Endftücke der Feder hat, diefelbe jedoch durchdringend als Vier- 
kant endet, um mittelft eines Piftonfchlüffels gedreht, das heifst verlängert oder 
verkürzt zu werden. Der vierkantige Theil ragt aus dem Gehäufe heraus; das 
andere Ende diefer Stange ift am Sector fixirt. In der Mitte trägt diefelbe ein 
Kugelgelenk eingefchaltet, um den verfchiedenen Bewegungsrichtungen leichter 
folgen zu können. 
Zur Gleichftellung mit dem Normalmanometer ift diefe Einrichtung recht 
praktifch gedacht, und verdient befonders bei der Anfertigung und Juftirung der 
Scalen angewendet zu werden. 
An einem folchen Schraubenkopfe haben wir eine Plombe angebracht 
gefehen, die denZweck hat, einer muthwilligen Zeigerftellung vorzubeugen. 
Die in der deutfchen Abtheilung ausgeftellten amtlichen und nicht amt- 
lichen Control-Manometer waren Alle nach Bourdon’s Syftem (gefetzlich 
in Deutfchland ‘angeordnet) conftruirt und hatten Schäffer-Budenbergs, 
Gäbler und Julius Blancke& Comp. das entfchieden Befte und Gefälligfte in 
diefem Fache aufzuweifen. 
  
In obenftehender Figur ift ein folcher, wie fie Gäbler anfertigt, in Einviertel 
der Natur dargeftellt, und befteht aus zwei gleichen Bourdon-Manometern, mit 
einander zwar communicirend, jedoch mittelft der Hähne auch ifolirbar; die 
längliche Flantfche mit den Schlitzen dient zur Befeftigung an den Keffel, an 
welchem fich eine diefer correfpondirenden Flantfchen* befindet, mittelft der beiden 
Flügelfchrauben und Kautfchukfcheiben. 
Nach jeweiligem Gebrauche müffen die Manometer von einander durch 
Abfchrauben vom gemeinfamen Rohre getrennt und ftark gefchüttelt werden, 
um das zurückgebliebene Condenfationswaffer hinauszubringen, was wohl ziem- 
lich zeitraubend und unbequem ift 
* Gefetzlich angeordnet. 
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