Full text: Die Kesselarmaturen und Schmiervorrichtungen (Heft 82)

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Keffelarmaturen. Ä 
Durch diefe Lage der Feder im Gehäufe gewinnt zwar das gefällige Aus- 
fehen des Inftrumentes, ift aber im Ganzen der Mechanismus viel zu complicirt; 
dann ift auch noch der Uebelftand vorhanden, dafs, indem der Dampf nicht auf 
die Mitte der Plattenfeder,, fondern fchief von unten auf diefelbe geleitet wird, 
diefer Theil durch den diredten Dampfftrahl mehr ausgedehnt und überhaupt 
mehr afficirt wird, als der obere; — dafs diefe falfche Bewegung auf den ganzen 
Bewegungsmechanismus übertragen wird und diefen und die Platte felbft einem 
rafcheren Ruin entgegengeführt, ift wohl klar. 
Auch wird nach kurzem Gebrauche der fchmale Dampfraum zwifchen 
Federplatte und Gehäufewand fo ftark mit feften Niederfchlägen angefüllt fein, 
dafs blos der vom Dampfftrahl diredt getroffene Theil der Feder von diefen frei 
bleibt und fodann abfolut blos eine excentrifche Blähung der Federplatte 
eintritt. 
Die in der franzöfifchen Abtheilung ausgeftellten Ducomet’fchen 
Federmanometer mit herzförmig gebogenem flachen Stahl-Federbande und 
Dampfbüchfe erfuhren feit ihrer Erfindung keine Aenderung.* Die Anwen 
dung weifser Emailzifferblätter ftatt der früheren Metallblätter ift als ein entfchie 
dener Fortfchritt auch an den Manometern diefer Firma hervorzuheben. 
Die Claffe derjenigen Manometer, welche die in verfchiedenen Zeitein- 
heiten entwickelten Dampffpannungen „graphifch“ bleibend anzeigen, waren 
in mehreren, meift fehr finnreichen , mitunter jedoch auch fehr complicirten 
Exemplaren, von amerikanifchen, englifchen und deutfchen Ausftellern exponirt. 
Im öfterreichifchen Keffelhaufe an G. Sigl’s Dampfkeffel war ein folcher 
von den amerikanifchen Ingenieuren Mar mont,"B. Eason & Sohn.ın 
Newyork in Thätigkeit und mit der Benennung „Edfon’s Recording Steam-Gauge“ 
bezeichnet. 
Der eigentliche Manometer desfelben befteht aus kreisrunden, paarweife 
übereinander angeordneten Stahlplatten, wovon entweder ein oder mehrere 
Paare, je nach der Höhe der erforderlichen Dampffpannung, eingelegt und in 
Wirkung gebracht werden können. Diefelben find in ihren Mittelpunkten durch 
kurze Rohrftücke derart mit einander verbunden. dafs fie dem gefpannten Dampfe 
von einer auf diefe Art gebildeten Kammer in die andere zu gelangen geftatten. 
Die einzelnen Platten find, ohne jede andere Zwifchenlage, durch einen 
Metallring getrennt, und zwifchen zwei ftarken Eifenflantfchen durch Schrauben 
an der Peripherie eingeklemmt und gedichtet. 
Die Wirkung des Dampfes auf diefe Platten if gerade die entgegen- 
gefetzte von der bei der Gäbler’fchen doppelten Plattenfeder, indem bei diefer der 
Dampf die zwei Platten zufammenprefst, bei den Edfon’fchen aber auseinander- 
treibt. 
Eine verticale Zahnftange greift in ein auf der Zeigerwelle befeftigtes 
Zahnrad und überträgt nun die verticale Bewegung der Federn in eine drehende, 
behufs Markirung der Dampffpannung, durch den auf die Welle fixirten Zeiger. 
Diefs die Einrichtung des Manometers. 
Die auf diefe Weife erlangte Drehbewegung wird nun auf ein anderes 
Zahnrad übertragen, welches ebenfalls in eine verticale Zahnftange greifend, diefe 
auf- und abbewegt; derfelben Bewegung folgt eine mit derfelben verbundene 
parallele Stange, welche am unteren Ende, in ein Auge gefafst, den horizontalen 
Zeichenftift trägt; diefer ruht auf einem, über zwei verticale Trommeln gefpannten, 
in Horizontalcolummen, die Pfunde bezeichnend, getheilten Papierftreifen auf. 
Die Papiertrommeln find derart mit der Federbewegung des Manometers 
in Contadt gebracht, dafs fich diefelben blos dann drehen (und den Papierftreifen 
unter dem Stifte wegziehen), wenn der Druck des Dampfes abnimmt und die 
* Officieller Bericht der Parifer Ausftellune 1367. 
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