Full text: Die Kesselarmaturen und Schmiervorrichtungen (Heft 82)

8 Vietor Novelly. 
Federn fich zufammenziehen. — Es entfteht nun, da der Zeichenftift ebenfalls 
nieder geht, eine fchiefe gerade Linie. 
Hebt fich die Dampffpannung, fo bleibt die Papiertrommel ftehen, der 
Stift geht in die Höhe und befchreibt eine gerade verticale Linie. 
Bei conftantem Dampfdrucke ift der ganze Zeichenapparat in Ruhe. 
Das fo erhaltene Diagramm ift continuirlich und zeigt die Spannungen 
des Dampfes ohne Rückficht auf die Zeit an. 
An demfelben Inftrumente war auch noch ein regulirbares Allarmfignal 
angebracht, welches bei erreichter Maximalfpannung des Dampfes von der Mano- 
meterfeder aus durch ein Hebelwerk ein, refpective ausgerückt wird. 
Der ganze Apparat ift in einem circa 20 Centimeter breiten, 25 Centimeter 
langen und Io Centimeter tiefen, verfchliefsbaren, mit Glasdeckel verfehenen 
Metallgehäufe. 
Der Dampfeinlafshahn ift innerhalb des Gehäufes, um einem willkürli- 
chen Abfperren desfelben vorzubeugen. 
Bedeutend einfacher war der von John Dewrance & Comp. in London, 
im englifchen Keffelbaufe in Thätigkeit, ausgeftellte „Manographe“. Derfelbe, 
in einem Mahagoni-Holzgehäufe, (hatte diefelben Dimenfionen wie der frühere. 
Der Manometer war ein gewöhnlicher mit Bourdon-Röhre, wobei jedoch diefelbe 
in einem eigenen, fehr ftarken, vollkommen dichten Gehäufe eingefchloffen war, um 
bei eventuellem Platzen derfelben den übrigen Mechanismus nicht zu befchädigen. 
Statt des gewöhnlichen centrifchen Zeigers ift derfelbe hier excentrifch 
in Form einer Alhidade, deren Limbus das am unteren Theile befindliche Kreis- 
fegment mit der Atmofphärenfcala war. 
Das Ende des Zeigers ift gegen innen zu eingebogen und bildet das Auge 
zur Aufnahme des Zeichentftiftes, der wie früher fenkrecht auf die Verticalebene 
des Zeigers fteht. Durch einen Rechen, von dem Mechanismus der in der Mitte 
des Gehäufes befindlichen Uhr bewegt, wird der Stift in gleichen, fehr kurzen 
Zeit-Zwifchenräumen auf die, ebenfalls vom Uhrwerke gedrehte, horizontale, mit 
in Atmofphären und Stunden eingetheilten farbigen Papierftreifen umfpannte 
Trommel angedrückt und abgehoben. 
Es entftehen nun dadurch fchwarze, dicht angereihte Punkte, welche das 
Dampffpannungs-Diagramm geben. Die Papiertrommel dreht fich in 24 Stunden 
einmal um ihre Achfe und mufs fodann der Papierftreifen (Hülfe) erneuert werden. 
(Der Preis diefes Apparates war mit 250 Francs angegeben.) 
Der conftrudtiv einfachfte derartige Apparat war dervon Bourdon inder 
franzöfifchen Abtheilung ausgeftellte „NouveauManometreenregiftreur“ 
bei Beibehaltung der früher erwähnten elliptifchen Gehäufeform mit fpiralförmig 
gebogener Röhrenfeder und fixem Zeiger an derfelben. Symmetrifch zur oberen 
kreisrunden Oeffnung (für die Scala) befindet fich unten eine andere, welche das 
Uhrwerk enthält. 
Der Zeichenftift mit dem Zeiger des Manometers bildet ein Stück, daher 
auch abfolut keine Uebertragungs-Vorrichtung nöthig. 
Das Papierblatt ift kreisrund und in einer verticalen Ebene, auf der 
Achfe des Uhrwerkes befeftigt. Es dreht fich in 24 Stunden einmal um die Achfe. 
Dieses Blatt ift in concentrifche Kreife und radiale Curven getheilt, 
die Kreife zeigen die Stunden, die Curven die Spannungen. 
Ift z. B. während 24 Stunden fortwährend eine gleich hohe Spannung im 
Keffel, fo bildet das durch den Zeichenftift gezeichnete Diagramm einen vollftän 
digen Kreis, deffen Radius der betreffenden Dampffpannung entfpricht. 
Hat jedoch der Dampfdruck während diefer Zeit variirt, fo entfteht dem 
entfprechend eine Abweichung von der Kreislinie, der Radius wird an der diefer 
Zeit entfprechenden Stelle verringert oder vergröfsert. 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.