Keffelarmaturen. 13
Amerika 40 Centimeter, England 25, Frankreich 20, Oefterreich und
Deutfchland 10 bis I5 Centimeter.
Innerer Durchmeffer: Amerika, England, Frankreich 20 bis 25 Milli-
meter, Deutfchland und Oelterreich 5 bis 10 Millimeter.
Wandftärken: Erftere ı bis 3 Millimeter, letztere fogar bis 8 Millimeter.
In der franzöfifchen Abtheilung der Mafchinenhalle hatte die bekannte
Firma Ducomet (Paris) Wafferftandsglas-Röhren ausgeftellt, die eine auffallend
geringe Wandftärke befafsen, und thatfächlich an einer beinahe gänzlich im Freien
ftehenden Locomobile in Verwendung gewefen, und Berichterftatters Wiffens
und laut der Aeufserung des Heizers während derganzen fechsmonatlichen Betriebs-
dauer nicht ausgewechfelt wurden.
Die in der deutfchen Abtheilung „ausgeftellten“ Wafferftandsglas-Röhren
waren alle mi& fehr dicken Wänden.
Vorrichtungen, um das Ausftrömen von Dampf oder Waffer beim Zerplatzen
der Glasröhre zu verhindern, hatte blos ein Austteller in der öfterreichifchen Ab-
theilung vorgeführt, und zwar deren Patentinhaber Ernet Schebefta Dasfelbe
beftand aus dem bereits von Mehreren angewendeten Kugelventil, das bei Ent-
laftung des ober der Kugel befindlichen Druckes zur Wirkung kommt.
Neu hiebei ift die Art der Montirung des Ventils, die erlaubt, dasfelbe
in jeden bereits vorhandenen W;: fferftandsglas-Hahnkopf einzubringen,
Die nebenftehende Figur zeigt in halber Naturgröfse das
eigentliche Ventil, aus dem unteren mit drei vorfpringenden
Anfätzen verfehenen flachen Ring, dem darauf gefetzten Ge-
häufe mit der oberen Oeffnung (Sitzfläche der Kugel beim
Abfchlufs) und der eingelegten Kugel beftehend, im Schnitte,
den flachen Ring jedoch im Grundrifs, Alles aus Rothgufs.
Die folgenden Figuren zeigen in Viertel-Naturgröfse, die
nachträgliche Einbringung des Ventils in einige von einander
verfchiedene Hahnköpfe, die nach den Normalien öfterreichi-
[cher Eifenbahnen conftruirt find.
Diefes Ventil wird blos in den unteren Hahnkopf ein-
gelegt und beim Platzen des Rohres blos das Walffer abge-
fperrt; dem nun oben heftig ausftrömen-
den Dampfe, der bekanntlich weniger ver-
brüht, fällt die Aufgabe zu, die Glasfplitter
gegen Boden zu reifsen und möglichft un-
fchädlich zu machen.
Dem Verkruften beugt der Reinigungs-
hahn des unteren Hahnkopfes vor, indem
bei deffen fo oftmaligem Oeffnen der Dampf-
ftrahl, an der Kugel gebrochen, diefe und
das Kugelgehäufe felbft reinigt.
An einigen Locomotiven zeigten Täfel-
chen, dafs in den Wafferftandshahnkopf
ein folches Ventil eingelegt ift.
Die gewöhnliche Art der Umhüllung
der Glasröhre mit einer gefchlitzten Metall-
hülfe war vorwiegend.
An den in Betrieb befindlichen Kef-
feln jedoch war meift das blofse Glasrohr
ohne jede Umhüllung angebracht.
In der belgifchen Abtheilung hatte
die Firma ]J. Gooffens-Vancaenegem