Keffelarmaturen, 17
Erkenntnifs der bekannten Uebelftände der Hähne zu diefen Zwecken eine allge-
neine zu fein. *
Für beftimmte Zwecke jedoch ift auch den Hähnen ein gewiffer Vortheil
eigen, der fich auch durch die grofse Anzahl der in der Mafchinenhalle ausge-
ftellten (meiftens blos in ihren Dimenfionen unterfchiedlichen) Hähnen kundgab.
Unter allen jedoch war nur der in der englifchen Abtheilung von
Whitley Partners ausgeftellte Hahn nach „Farron“ von allen anderen
abweichend.
Nebenftehende Figur zeigt denfelben
im Verticalfchnitte und ohne Weiteres yer-
ftändlich. Kücken und Gehäufe find aus
Bronce, bedürfen weder Schmierung noch
einer Packung.
Die Figur zeigt das kleinfte Modell in
Naturgröfse und werden folche bis zu fünf
Centimeter Durchgangsöffnung angefertigt.
Einen fehr fchön gearbeiteten Metall-
hahn mit Gehäufe, in Riefendimenfionen
ausgeführt, hatte die Firma F. Hagerin
Wien ausgeftellt.
Derfelbe hatte 165 Millimeter Durch-
gang, 325 Millimeter Flantfchendurch-
meffer, 450 Millimeter von Flantfche zu
Flantfche und eine Hahnlänge von 700
Millimeter, Alles aus Meffing.
Die Speife-, Dampf-, Abfperr- und Ablafsventile waren allge-
mein noch nach den alten bekannten Con tructionen, mit Stegen und Schrauben-
[pindel in Verwendung.
e Für Letzteres waren, mit ganz geringer Ausnahme, Hähne angewendet.
Unferes Wiffens hatte blos ein englifcher Keffel ein Champignonventil, ohne Stege
und auf fcharfem Ventilfitze ruhend, zu diefem Zwecke in Thätigkeit.
In der deutfchen Abtheilung hatte Schäffer-Bu denberg in feiner
Ausftellungsgruppe Ventile mit dachem Halbkugel-Ventilkegel (champignonartig),
bei welchen die Führungsfchraube nach oben über dem Kegel angebracht ist,
ausgeftell. Den Ventilfitz bildet die innere Kante der flach abgefchliffenen
kreisrunden Ventilöffnung, welche durch diefe Conftrudtion den’ vollen Quer
fchnitt liefert.
Nach demfelben Principe hatte diefe Firma ein „Patent-Univerfalventil“,
welches fich fowohl als Durchgangs-, wie auch als Eckventil für alle Winkel]
zwifchen 180 und go Grad verwenden läfst.
Das Gehäufe bildet eine vollkommene Kugel, an welcher fich im Winkel
von 90 bis 180 Grad die Rohrftutzen und Flantfchen, für Ein- und Ausgang
anfchlieisen. Die Kugel ift unter 45 Grad durch die Mitte gefchnitten und
bilden diefe Schnittflächen gedichtete, mit Feder und Nuth verfehene Drehungs-
Hlächen.
In der oberen Halbkugel befinden fich die Ventilöffnung, das Ventil und
die Ventilftange mit der Stopfbüchfe; letztere fteht fenkrecht, alfo auch einen
Winkel von 45 Grad mit der horizontalen bildend; in der Schnittfläche der Kugel
ift die Ventilöffnung in einem Stege angebracht, deffen Verlängerung einen
Bolzen bildet, der, in der Achfe der Ventilfpindel fich befindend. die untere
Halbkugel durchbricht und mittelft einer Schraubenmutter von Aufsen angezogen
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* Blos im franzöfifchen Keffelhaufe waren Hähne zu diefen Zwecken in Verwendung
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