Full text: Die Kesselarmaturen und Schmiervorrichtungen (Heft 82)

20 Victor Novelly. 
In der Mafchinenhalle hatte diefelbe Firma auch Eifenblech-Dampfröhren 
ausgeftellt, die gezogen, und ebenfalls auf 15 Atmofphärer erprobt waren. 
In der deutfchen Abtheilung waren von K.Dörfel in Kirchberg (Sachfen) 
verzinnte Eifenblech-Röhren ausgettellt. 
Diefe hatten nur innen einen ftarken Miniumanftrich, waren doppelt gefalzt 
und mit Zinnloth gelöthet, ohne genietet zu fein. 
Bis 5 Atmofphären Veberdruck garantirt gemäfs Profpect der Fabrikant. 
Die Blechft are a Millimeter, Die Flantichen bilden gebogene und 
gefchweifste Winkeleifen, die auf das Rohr gefchoben find, deffen Ende dann 
aufgebörtelt wird. Diefe Flantfche ift mit dem Rohre nicht befonders befeftigt 
und hat das den Vortheil, dafs die anftofsenden Rohrenden bedeutend fefter gegen 
einander geprefst werden können, als da, wo die Flantfchen fixirt find, und ifi 
auch diefe Art bedeutend leichter und einfacher herzuftellen. 
Wie fich das Zinn im hochgefpannten Dampfe verhält, konnte nicht erfahren 
werden. 
Solche Röhren fertigt diefe Firma in den Durchmeffern von25 bis 250 Milli- 
meter, in einer Baulänge bis zu 2'8 Meter an. Für Dampfheizungs-Anlagen, wo 
die Dämpfe eine ganz unbedeutende Spannung und Gefchwindigkeit haben, dürften 
diefe Röhren praktifcher fein, als für Dampfleitungen, die über ı!% Atmofpl hären 
Ueberdruck haben. 
Ebenfo fteht es mit den von J. Hilger in Rheinbrohl in der deutfchen 
Abtheilung ausgeftellten Röhren aus verzinktem Eifenblech. 
Die in der franzöfifchen und englifchen Abtheilung ausgeftellten K upfer- 
öhren zeichneten fich blos durch ihre Dimenfionen aus und bildeten lediglich 
Schaufliicke der Producte des modernen Hüttenwefens. 
VI. Schutzmittel gegen Wärme-Ausftrahlung. 
Von diefen waren blos drei vertreten; das eine war die bereits {ehr ftark 
verbreitete Leroy’fche, die Wärme nicht leitende Compofition, von der Firma 
Posmansky & Strelitz in Wien erzeugt und in der öfterreichifchen] Mafchinen 
ne auf einem Rohrftück aufgetragen, ausgeftellt und im öfterreichifchen 
Keffelhaufe auf den Dampfkeffeln G. Sigl’s, in circa 6 Centimeter Stärke umhüllt, 
in Thätigkeit. 
So weit das Geheimnifs diefer Compofition zu fehen geftattete, befteht die- 
felbe aus einer erdigen, mit organifchen Stoffen gemengten klebrigen Maffe. 
Der Profpet zeigt eine Achtung einflöfsende Anzahl von Fabrikshäufern 
die diefe Maffe im Gebrauche haben. 
Thatfächlich war das öfterreichifche Keffelhaus trotz feiner Riefenkeffel 
befonders in heifsen Sommertagen, in auffallender Weife fühlbar kühler als das 
nachbarliche deutfche Keffelhaus, wo die Keffel mit Ausnahme eines einzigen 
jeder Einhüllung entbehrten. 
Das andere, von W. Hafsmann in Augsburg in der deutfchen Mafchinen. 
abtheilung ausgeftellte Schutzmittel war ebenfalls aus Erdtheilen und „Chemi 
kalien* fabricirt und ebenfalls als Umhüllung der Keffel und Dampfleitungs 
Röhren anzuwenden. 
   
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In vortheilhafter Weife unterfcheidet fich diefes vom erfteren durch in die 
Umhüllungsmaffe eingelegte Strohzöpfe, welche, in Spiralen um die erfte Lage der 
Maffe gewunden, durch die zweite überdeckt werden. Diefe bilden dann Luft- 
canäle, welche jedenfalls das Nichtwärmeleitungs-Vermögen diefer Umhüllung 
bedeutend erhöhen. 
In praktifcher Anwendung auf der Ausftellung war diefe Maffe nicht ; wir 
fahen blos eine Zeichnung, ein Stück Mufter der Maffe und den Profpedt 
Das Dritte war von R. Schlichtegroll in Baiern, dem Leroy’fchen 
ähnlich, auf den erwähnten deutfchen Keffel aufgetragen. 
Brenn. 252252 FE ne SHVESTNRENDN. EySuen I 
      
    
  
   
   
  
    
  
  
   
   
     
   
   
  
  
    
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
    
   
  
  
  
  
   
    
   
   
    
   
  
   
  
  
   
   
   
   
  
   
    
  
  
 
	        
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