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flach ovale Forın des Glafes gegen die frühere Flafchenform vorherrfchend und
ebenfalls den praktifchen Holzconus und eben folchen Deckel.
Der in der englifchen Abtheilung ausgeftellte patentirte „Auftin’fche
SyphonLubricator* ift ein gewöhnliches ärodynamifches Schmierglas; das-
felbe wirkt jedoch als Heber, indem das Ausflufsrohr im Gehäufe durch ein
zweites weiteres oben gefchloffenes Rohr umgeben ift, welches den kurzen Arm,
das dünnere Ausflufsröhrchen den längeren Arm des Hebers bildet. Der eigent-
liche Zweck diefer Complicirung ift uns nicht bekannt.
In der deutfchen Abtheilung hatte die Berliner Firma Schwartz einen
ärcdynamifchen Patent-Schmierapparat ausgeftellt. Derfelbe befteht aus einer
nur von unten zu Öffnenden Glaskugel, in welche mittelft Lederfcheibe abge-
dichtet ein Bündel feiner Metallröhrchen reicht. Diefe Capillarröhrchen find von
einer flarken Metallhülfe umgeben, welche am oberen Ende im Inneren der
Glaskugel eine Saugkapfel trägt, welche mit einer einzigen Oeleinftrömungs-
öffnung (die je nach der abzugebenden Oelmenge vergröfsert werden kann) ver-
fehen ift.
Zwifchen der Metallhülfe und dem Röhrenfyfteme wird feine lockere Baum-
wolle (Watte) gelegt, um fo bei Entftehen eines Vacuums das zu heftige Aus-
fpritzen des Oeles zu hindern und um gleichzeitig das Oel etwas zu reinigen.
Die Metallhülfe fammt dem Röhrenbündel kann leicht von der Glaskugel
abgefchraubt und mittelft heifsen Waffers gereinigt werden. Hiebei mufs die
inliegende, jedenfalls verkruftete Watte erfetzt werden, welcher Umftand der
Handlichkeit diefes Apparates ftarken Abbruch thut; durch engere Aneinander-
reihung der Capillarröhrchen, refpedtive bei Anwendung einer dünneren Hülfe,
dürfte das „Verftopfungsmittel* erfetzt fein.
Berichterftatter hatte felbft Gelegenheit, diefen Apparat auch ohne ein-
gelegte Baumwolle, jedoch mit feinem Drahtfieb verfehen, recht befriedigend
arbeiten zu fehen.
Sowohl die Nadelöler, als die ärodynamifchen Schmierbüchfen werden
direct von dem rotirenden, zu fchmierenden Mafchinentheile in Betrieb gefetzt;
bei den erfteren ift es die auf dem drehenden Körper aufruhende, durch diefen
in Ofcillation gebrachte Nadel, bei den letzteren ift es das durch diefen
rotirenden Körper erzeugte Saugen in dem ganz nahe an diefem befindlichen
Oelausflufsrohre,
Diefelben fchmieren daher blos beim Imgangefein der bezüglichen Theile
und erzielen fadtifch eine ganz beträchtliche Oelökonomie gegen die gewöhn-
lichen Dochtbüchfen.
Es ift jedoch für die richtige Fundtion diefer Apparate Hauptbedingnifs,
dafs mit denfelben ein fehr dünnflüffiges und reines Oel verwendet wird, da
allen diefen das Capillarvermögen der Flüffigkeit als Conftrudtionsbafis dient,
und das dicke Oel nicht nur diefe Eigenfchaft im geringften Mafse befitzt, fon-
dern auch fehr rafch die dünnen Röhren verkruftet.
In der That find auch auf der Ausftellung alle diefe Schmierapparate mit
beftem, reinem Olivenöl verfehen worden. *
Die Schmiervorrichtungen, welche diefen Apparaten am nächfte ftehen,
find die Glasbecher mit lofem Deckel und conifchem Ausflufsrohr, das in den
* Wir erfüllen unfere Pflicht, hier zu erwähnen, dafs oben genanntes Olivenöl für die
Gefammtbedürfniffe der Mafchinenhalle, während der ganzen Ausftellungsperiode, von der
bekannten Wiener Firma S. Eysler unentgeltlich geliefert wurde. Unter folchen Umftänden
war natürlich von einem ökonomifchen Schmieren keine Rede und wehe dem, der fich die Auf-
gabe geftellt, auf der Ausftellung Studien über Schmierung zu machen.
Nicht unerwähnt können wir gleich hier laffen, dafs auch die FirmaG.Wagemann in
Wien fich an der unentgeltlichen Lieferung von Schmiermaterial für die Mafchinenhalle in
hervorragender Weife betheiligte. —. Es war Mineralöl, und wurde in der Mafchinenhalle
ebenfalls angewendet.
rem